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Nach Einsatz in der Ukraine: Mörder kommt dank Wagner frei - und tötet wieder

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Nach der Rückkehr Rossmomachins aus der Ukraine filmte eine Überwachungskamera, wie er mit einer Axt die Scheiben von zwei Autos einschlägt.

(Foto: Screenshot vk.com/vp_tv)

Iwan Rossomachin ist ein verurteilter Mörder. Von seiner langen Strafe sitzt der Russe aber nur einen Bruchteil ab - dann wird er für den Krieg in der Ukraine rekrutiert und begnadigt. Nun kehrt er in seine Heimat zurück und terrorisiert die Nachbarn. Wenige Tage später landet er wieder hinter Gittern - wegen eines weiteren Mordes.

In Russland ist offenbar ein verurteilter Mörder und ehemaliger Kämpfer der Söldnergruppe Wagner wenige Tage nach seiner Rückkehr aus dem Kampfgebiet in der Ukraine wegen Mordes an einer Rentnerin festgenommen worden. Das berichten übereinstimmend sowohl regierungstreue als auch oppositionelle Medien. Nach Angaben des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin sind inzwischen mehr als 5000 frühere Sträflinge nach ihrem Kriegseinsatz als Söldner begnadigt worden.

Der 28-jährige Iwan Rossomachin war laut dem russischen Exil-Portal "Mediazona" 2020 wegen Mordes zu 14 Jahren in einer Strafkolonie verurteilt worden. Im vergangenen Jahr sei der Mann aber von der Söldnergruppe Wagner für den Krieg in der Ukraine rekrutiert worden. Am 21. März dieses Jahres kehrte Rossomachin demnach nach dem Einsatz im Kampfgebiet in sein Heimatdorf Novyj Burets in der Oblast Kirow zurück. Eine Woche später wurde schließlich im Nachbarort Wjatskije Poljany die Leiche einer Frau entdeckt, wie es in den Berichten heißt.

Rossomachin versetzt ganzen Ort in Angst

Wie der gut vernetzte Telegramkanal Baza berichtete, wurde die Rentnerin vor ihrem Tod geschlagen, ihre Leiche wies zudem Stichverletzungen auf. Demnach stellte sich Rossomachin nach der Tat selbst der Polizei. Die kremtreue Lokalzeitung "Omutninskie Vesti" berichtete, der Mann habe die Tötung der Frau gestanden.

Nur zwei Tage vor dem Fund der Leiche strahlte ein lokaler Fernsehsender eine Reportage aus dem Dorf Novyj Burets aus. Darin berichteten die Einwohner, das ganze Dorf würde nach Rossomachins Rückkehr in Angst leben. Eine ältere Frau sagte, Rossomachin sei stets betrunken, er laufe durch das Dorf mit einer Mistgabel und einer Axt und schreie: "Ich werde alle töten, ich werde die ganze Familie abschlachten". Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera, die in der Reportage gezeigt wurden, ist zu sehen, wie ein Mann - angeblich Rossomachin – die Scheiben von zwei geparkten Autos mit einer Axt einschlägt.

Polizei verspricht den Einwohnern Schutz

Bei einer Einwohnerversammlung in Dorf erklärte ein örtlicher Polizist laut der Reportage, Rossomachin sei am 22. März – einen Tag nach seiner Rückkehr – festgenommen und am nächsten Tag wegen Rowdytums zu fünf Tagen Haft verurteilt worden. Am 28. März, unmittelbar nach seiner Freilassung, werde der Mann aus dem Dorf "abgeschoben", sagte ein weiterer Polizeibeamter. "Ich werde diesen Dreckskerl hier nicht dulden", ergänzte er. "Wir werden nicht zulassen, dass Ihnen etwas passiert", versicherte der Beamte den Dorfbewohnern. Rossmachin habe weiterhin einen Vertrag mit der Söldnergruppe Wagner und werde zurück in die Ukraine geschickt, sagte der Polizist.

Doch dazu kam es nicht - einen Tag nach der Freilassung wurde Rossomachin wegen Mordes festgenommen. Er kann vielleicht aber auf baldige Freilassung hoffen: Mitte Februar gab Wagner-Chef Prigoschin zwar bekannt, dass die Söldnergruppe die Rekrutierung von Gefangenen eingestellt habe. Inzwischen nimmt das russische Verteidigungsministerium die Rekrutierung aber selbst vor.