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Nach Erdbeben-Drama in der Türkei - Wunderbaby Watin und seine Mutter endlich vereint

Dieser Moment ist ein kleines Wunder!

Adana – Mutter Yasemin (36) und ihr kleiner Sohn Watin (vier Monate) lagen Anfang Februar unglaubliche 107 Stunden unter Trümmern der Stadt Antakya (Türkei) verschüttet. Ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Licht. Jetzt, rund eineinhalb Monate nach dem Mega-Erdbeben, haben sie sich wieder. Endlich.

Ein Foto von Watin kurz nach der Rettung war um die Welt gegangen. Er hatte schreckliche Stunden in Kälte und Dunkelheit überlebt, tapfer durchgehalten. Niemand hatte erwartet, fast fünf Tage nach dem Beben Überlebende im Staub der Ruinen zu finden. Denn: Es ist sehr unwahrscheinlich, ohne Hilfe länger als 72 Stunden durchzustehen, sagen Experten.

Watin kurz nach der Rettung. In seinen Augen spiegelt sich das Leid der letzten Tage

Foto: Privat

Ehrenamtliche Helfer der „Rettungskette Schweiz“ hatten in einer aufwendigen Rettungsaktion Mutter und Baby bergen können.

Die Schweizer waren mit 87 Rettern und acht Suchhunden im Erdbebengebiet. Ihnen gelang es, elf Menschen lebend zu bergen.

Yasemin in dem Moment, in dem Helfer der „Rettungskette Schweiz“ sie lebendig bergen

Foto: Rettungskette Schweiz

Als Yasemin aus den Trümmern gezogen wurde, waren ihre Beine schwer verletzt. Unfassbar traurig: Ihr Mann Abdelelah und ihre älteren Söhne Rashid und Ahmad starben.

Jetzt hat die türkische Familienministerin Derya Yanik Baby Watin persönlich zu seiner Mutter ins Krankenhaus nach Adana gebracht. Dort war es Ärzten gelungen, Yasemins Beine zu retten. Ihr Sohn hatte seit der Rettung in einem Spezialkrankenhaus in der Hauptstadt Ankara gelegen, war fast 500 Kilometer entfernt.

Die türkische Familienministerin Derya Yanik mit Watin und Yasemin

Foto: Kerstin Peterssen

Es ist zu hoffen, dass Yasemin den Verlust des Mannes und der beiden Söhne eines Tages verarbeiten wird. Die Familie war vor dem Schlächter Baschar al-Assad aus Syrien in die Türkei geflohen, wie mehr als drei Millionen Landsleute. Dort hatten sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen – bis das Erdbeben alles zunichtemachte.

Mehr als 50 000 Menschen kamen um, als im Südosten der Türkei die Erde bebte. Wochenlang herrschten Chaos und Ungewissheit. Mütter suchten nach ihren Söhnen, Töchtern nach ihren Vätern, Nachbarn nach Nachbarn. In dem Chaos wurden Familien zerrissen – teilweise wochenlang. So brachte erst ein DNA-Test Gewissheit, dass das gerettete Baby tatsächlich zu Yasemin gehört.

Yasemin bleibt mit ihrem Watin noch im Krankenhaus, bis sich ihr Zustand komplett stabilisiert hat

Foto: Kerstin Peterssen