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Nach Festnahme von Journalist: Außenministerium ruft US-Bürger zu Ausreise aus Russland auf

Nach Festnahme von Journalist Außenministerium ruft US-Bürger zu Ausreise aus Russland auf

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Das Schicksal des US-Journalisten - der hier verhaftet wurde - könnten weitere US-Bürger teilen, befürchtet das Außenministerium.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Immer wieder werden US-Bürger in Russland festgenommen. Nachdem es nun auch einen Journalisten des "Wall Street Journal" trifft, ruft das Außenministerium seine Landesleute dazu auf, das Land zu verlassen. Das Risiko unrechtmäßiger Verhaftung sei einfach zu groß.

Die US-Regierung hat nach der Inhaftierung eines US-Journalisten ihren Aufruf an US-Staatsbürger erneuert, sofort aus Russland auszureisen. Die Anwesenheit von US-Amerikanern in Russland sei zutiefst besorgniserregend, sagte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, John Kirby.

Von der Festnahme des US-Reporters Evan Gershkovich und den Vorwürfen gegen ihn sei man überrascht worden. Es habe keine Vorwarnung gegeben und auch keine Anzeichen dafür, dass Russland eine Art größere Aktion gegen Journalisten im Allgemeinen plane, sagte Kirby weiter. Es sei nun noch zu früh zu sagen, ob dies der Fall sei.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte zuvor den US-Reporter des "Wall Street Journal" in Jekaterinburg wegen des Vorwurfs der Spionage festgenommen. Evan Gershkovich habe "im Auftrag von amerikanischer Seite" als Staatsgeheimnis eingestufte Informationen über einen Militärkomplex gesammelt, teilte der FSB mit. Ein Strafverfahren sei eingeleitet worden. Bei einer Anhörung vor einem Moskauer Bezirksgericht im Stadtteil Lefortowo unter Ausschluss der Öffentlichkeit plädierte Gershkovich der Nachrichtenagentur Tass zufolge auf nicht schuldig.

Auf Spionage stehen 20 Jahre Haft

Gershkovich sei in Jekaterinburg festgenommen worden, als er versucht habe, Geheiminformationen zu besorgen, teilte der FSB weiter mit. Angeblich sei er "auf frischer Tat ertappt" worden. Beweise wurden nicht vorgelegt und zu dem Militärkomplex wurden keine näheren Angaben gemacht. Das Gericht ordnete Tass zufolge eine Untersuchungshaft bis zum 29. Mai an. Spionage kann in Russland mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden.

Das US-Außenministerium rät Bürgerinnen und Bürgern der USA bereits von Reisen nach Russland ab - auch wegen des Risikos unrechtmäßiger Inhaftierungen. Es sei nicht neu für Russland, US-Amerikaner festzuhalten oder gegen eine freie und unabhängige Presse vorzugehen, sagte Kirby. Russland erließ am Donnerstag Haftbefehl gegen den "Wall Street Journal"-Journalisten Gershkovich wegen angeblicher Spionage.