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Nach "Sozialtourismus"-Aussage: CDU-Sozialflügel nennt Merz' Methode rechtspopulistisch

Nach "Sozialtourismus"-Aussage CDU-Sozialflügel nennt Merz' Methode rechtspopulistisch

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CDU-Chef Merz wird nach seiner "Sozialtourismus"-Äußerung auch innerhalb seiner Partei kritisiert.

(Foto: dpa)

CDU-Chef Merz rudert nach seiner Kritik an ukrainischen Flüchtlingen zwar zurück, wird jedoch weiterhin kritisiert. Diesmal aus der eigenen Partei. Der Sozialflügel nennt die Methode "rechtspopulistisch" und unterstellt ihm fehlende soziale Kompetenz.

Der CDU-Sozialflügel hat Parteichef Friedrich Merz wegen des Gebrauchs des Wortes "Sozialtourismus" in Bezug auf ukrainische Flüchtlinge und der anschließenden Entschuldigung schwere Vorwürfe gemacht.

"Merz hat die übliche Methode der Rechtspopulisten angewandt: Erst Grenzen überschreiten, dann zurückrudern", sagte Christian Bäumler, Vize-Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels (CDA), in Stuttgart. "Damit steht er sich selbst beim Weg ins Kanzleramt im Weg und schadet damit der Union." Merz' Äußerung zeuge von fehlender sozialer Kompetenz, findet der baden-württembergische CDU-Politiker Bäumler. "90 Prozent der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind Frauen, Kinder und Jugendliche. Wer diese Menschen als Sozialtouristen diffamiert, beschädigt das Wertefundament der Union."

Merz weist angeblich auf Probleme bei Unterbringung hin

Der Partei- und Fraktionschef hatte am Montagabend in einem Interview gesagt: "Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge: nach Deutschland, zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine." Der Hintergrund dafür ist seiner Meinung nach, dass Ukraine-Flüchtlinge seit Juni Grundsicherung erhalten, also die gleichen Leistungen wie etwa Hartz-IV-Empfänger, und damit etwas besser als Asylbewerber gestellt sind.

Am Dienstag bedauerte Merz seine Äußerung, wies aber auf zunehmende Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen hin. "Ich habe dieses Wort Sozialtourismus verwendet, nicht in der Absicht, irgendjemandem da zu nahezutreten oder auch persönlich etwas vorzuwerfen." Der CDU-Chef wies zurück, dass es sich bei seinen Äußerungen zwei Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen um ein Wahlkampfmanöver handele.