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Nach Übernahme von Twitter: Plant Musk eine Super-App nach chinesischem Vorbild?

Nach Übernahme von Twitter Plant Musk eine Super-App nach chinesischem Vorbild?

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Die Anwendung WeChat wird täglich von mehr als einer Milliarde Chinesen genutzt und ist viel mehr als ein soziales Netzwerk.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Was Tesla-Chef Elon Musk dazu bewegt hat, Twitter nun doch kaufen zu wollen, darüber schweigt der Tech-Milliardär. In einem Tweet macht er lediglich eine vage Andeutung.

Nach monatelangem Hickhack sieht es inzwischen danach aus, als könnte die Übernahme von Twitter durch Elon Musk doch noch zustande kommen. Kurz vor Beginn eines Gerichtsprozesses gibt der Tesla-Chef überraschend klein bei und erneuert sein Angebot - zum ursprünglich vereinbarten Kaufpreis. Der 51-jährige Multimilliardär legte die Gründe für seine Kehrtwende nicht offen. Musk schrieb lediglich kryptisch, der Kauf von Twitter würde für ihn den Weg zu "X, der App für alles, beschleunigen". Und zwar um drei bis fünf Jahre, ergänzte er in einem weiteren Tweet.

Was genau hinter seiner Vision für eine Universal-App steckt, blieb dabei allerdings unklar. Auf der jährlichen Aktionärsversammlung von Tesla im August hatte Musk gesagt, dass er Ideen habe, wie man die Plattform "radikal verbessern" könne. Er verglich seine Ambitionen für Twitter mit der Vision, die er für X hatte, ein Finanzdienstleistungsunternehmen, das er 1999 mitbegründete. X.com war ein Startup für Online-Bankgeschäfte, das später in PayPal aufging.

Spekulationen des Finanzportals "Bloomberg" zufolge könnte "X" der chinesischen Super-App WeChat nachempfunden werden. Eine Anwendung, mit der Nutzer unter anderem Taxi-Fahrten buchen, Tische in Restaurants reservieren und Essen bestellen können. Musk hat mit seiner Bewunderung für die chinesische Anwendung in der Vergangenheit nicht hinter dem Berg gehalten.

Die Anwendung wird täglich von mehr als einer Milliarde Chinesen genutzt und ist viel mehr als ein soziales Netzwerk. Chinesische Nutzer müssen die Plattform eigentlich gar nicht verlassen, denn sie fungiert auch als größter Zahlungsanbieter und ist eines der beliebtesten Nachrichten- und Unterhaltungsportale des Landes. Sie vereint also unter anderem Funktionen von Apps wie Facebook, Twitter, Instagram und Uber. Möglich wird das durch sogenannte Lite-Apps, die direkt mit WeChat verbunden sind.

Wovon sich Musk laut "Bloomberg" allerdings wohl kaum eine Scheibe abschneiden wird: WeChat wird mithilfe von Heerscharen menschlicher Mentoren und künstlicher Intelligenz zensiert und von Inhalten gesäubert, die die regierende Kommunistische Partei für unerwünscht hält. Musk betonte schließlich von Anfang an, dass es ihm bei der Twitter-Übernahme nicht um Geld, sondern um die Stärkung der Redefreiheit auf der Plattform gehe.