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Nach Wirbel um Ex-Pornoactrice: FDP-Politikerin lässt von Kandidatur für Richteramt ab

Nach Wirbel um Ex-Pornoactrice FDP-Politikerin lässt von Kandidatur für Richteramt ab

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"Ich wünsche den Kandidatinnen alles Gute!", verabschiedet sich Preisler aus dem Rennen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Anfang Oktober schlagen die Brandenburger Liberalen Karoline Preisler aus Mecklenburg-Vorpommern als Kandidatin für das Landesverfassungsgericht in Potsdam vor. Dann lenkt ein Skandal den Fokus auf das Privatleben der FDP-Politikerin - oder eher auf das ihres langjährigen Lebensgefährten.

Die FDP-Politikerin und Juristin Karoline Preisler hat ihre Kandidatur für das Amt der Verfassungsrichterin im Land Brandenburg aufgegeben. "Hallo Freunde, liebe Gesamtheit, ich habe soeben den Verzicht auf die Kandidatur für das #Verfassungsgericht #Brandenburg erklärt, da der Fokus als Verfassungsrichterin stets auf dem Amt und nicht auf der Person liegen sollte", schreibt Preisler auf Twitter. "Ich wünsche den Kandidatinnen alles Gute!" Für das Ehrenamt hatte sie die Brandenburger FDP nominiert.

Kürzlich war bekannt geworden, dass Preislers langjähriger Lebensgefährte, der FDP-Bundestagsabgeordnete Hagen Reinhold, inzwischen eine Beziehung zu der früheren Pornodarstellerin und heutigen Unternehmerin Annina Semmelhaack hat. Semmelhaack hatte einem Bericht des Nachrichtenportals "t-online" zufolge im Rahmen eines Frauenförderprogramms ein Praktikum im Büro von Reinhold absolviert. Viel wurde darüber hinaus in zahlreichen Berichten spekuliert, ob Preisler und Reinhold noch ein Paar waren, als dieser und Semmelhaack miteinader anbandelten. Preisler selbst äußerte sich öffentlich in der "Bild" dazu, erwähnte den Sachverhalt aber nicht explizit in ihrer Mitteilung zum Verzicht auf die Kandidatur.

In einer Mail informierte Preisler "t-online" zufolge nun FDP-Landeschef Zyon Braun, dass sie nicht mehr für den Posten zur Verfügung steht. Sie habe sich "nach langem Ringen" entschieden, die Kandidatur "nicht aufrecht zu erhalten". "Ereignisse in meinem Privatleben und Berichte darüber haben aktuell für Schlagzeilen gesorgt", schreibt Preisler demnach. "Um Schaden von der Würde des Amtes einer Verfassungsrichterin und meiner demokratischen Heimat abzuwenden, stehe ich nicht weiter zur Wahl." Es sei ihr "eine Ehre" gewesen, nominiert zu sein. Preisler kündigte an, sich weiter "für eine liberale und wehrhafte Demokratie" engagieren zu wollen.

Preisler hatte sich zur Wahl stellen wollen, um die Nachfolge von Regisseur Andreas Dresen am Landesverfassungsgericht anzutreten. Der "Tagesspiegel" berichtet, dass jedoch nach der Anhörung der Bewerberin im Hauptausschuss bereits deutlich geworden sei, dass Preisler keine Chancen auf die für die Wahl nötige Zwei-Drittel-Mehrheit hat.