Nach zwei verspäteten Starts: Die USA starten Interkontinentalraketen in den Pazifik

Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine starteten die Vereinigten Staaten einen geplanten Test Abbruch und Interkontinentalrakete. Anfang August störten Spannungen mit China den Start. Jetzt feuert Washington Marschflugkörper ins Meer.

Die Vereinigten Staaten sagen, dass sie erfolgreich eine Interkontinentalrakete über dem Pazifik getestet haben. Eine Minuteman-III-Rakete, die theoretisch einen Atomsprengkopf tragen könnte, sei über Nacht von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet worden und etwa 6.750 Kilometer zum Kwajalein-Atoll im Südpazifik geflogen, teilte die US-Luftwaffe mit. Der Test war also eindeutig keine Reaktion auf das „aktuelle Weltgeschehen“.

Die Air Force hatte ursprünglich gehofft, die Rakete im März testen zu können, entschied sich jedoch zunächst dagegen, dies aufgrund der erhöhten Spannungen mit Russland infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu tun, wie es in einer Erklärung des Pentagon heißt es, wollte es andeuten dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht hatten, sich an Handlungen zu beteiligen, die "fehlinterpretiert oder missverstanden werden könnten". Die Vereinigten Staaten sind eine verantwortungsbewusste Atommacht.

Ein zweiter Termin Anfang August wurde ebenfalls verschoben, diesmal aufgrund von Spannungen mit China. Nach dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan führte das chinesische Militär seine größte Militärübung in den Gewässern um die Insel durch und startete auch Raketen.

Der Minuteman ist ein Produkt des Kalten Krieges. Der erste Boeing-Marschflugkörper wurde 1959 gestartet. Fünf Jahre später wurde der Minuteman II erstmals getestet. Raketen der ersten und zweiten Generation sind derzeit nicht beim US-Militär im Einsatz. Der Minuteman III soll bis 2030 im Arsenal bleiben. Tausende wurden bis 1977 gebaut. Die Vereinigten Staaten testen regelmäßig die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Interkontinentalraketen.