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Nachfolger von Toni Söderholm: Eishockey-Urgestein Kreis wird Bundestrainer

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bekommt einen neuen Bundestrainer: DEL-Ikone Harold Kreis übernimmt das Team als Nachfolger des erfolgreichen Finnen Toni Söderholm. Der hatte im vergangenen November überraschenderweise seinen sofortigen Abgang verkündet.

Harold Kreis tritt die Nachfolge von Toni Söderholm als Eishockey-Bundestrainer an. Das gab der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) bekannt. Kreis, der zuvor als Coach bei den Schwenninger Wild Wings in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) tätig gewesen war, erhält einen Vertrag bis 2026. Assistenztrainer wird der frühere Nationalspieler Alexander Sulzer. Söderholm, ursprünglich mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, hatte Mitte November nach vier Jahren überraschend aufgehört und war zum Schweizer Spitzenklub SC Bern gewechselt.

"Ich habe schon viel erlebt in meiner Karriere, aber als Bundestrainer zu arbeiten, ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist eine große Ehre für mich", sagte Kreis. "Wir freuen uns sehr über den heutigen Tag. Wir haben ein Anforderungsprofil gehabt, nachdem uns Toni Söderholm verlassen hat. Diese Entscheidung ist sehr, sehr positiv für die Zukunft des deutschen Eishockeys", sagte DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger. Kreis gilt als Trainer, der Defensiv-Eishockey präferiert, Söderholm hatte deutlich offensiver spielen lassen und damit Erfolg gehabt.

Der 64 Jahre alte Kreis ist auf der Bank des DEB kein unbeschriebenes Blatt. Der gebürtige Kanadier arbeitete bereits bei der Heim-WM 2010 in Köln und Mannheim und den folgenden Ausgaben 2011 und 2012 als Co-Trainer für die DEB-Auswahl. Es folgten Trainerstationen bei den Adlern Mannheim, dem EV Zug in der Schweiz, der Düsseldorfer EG und zuletzt in Schwenningen. Seine größten Erfolge an der Bande hatte Kreis 2006 mit dem HC Lugano und 2008 mit den ZSC Lions gefeiert, die er als Cheftrainer zur Schweizer Meisterschaft führte.

Unter Söderholm gab es große Erfolge

Söderholm, der im Dezember 2018 Nachfolger des Olympia-Silbermedaillengewinners Marco Sturm geworden war, hatte die Nationalmannschaft bei der WM in Finnland mit der besten Vorrunde der Geschichte ins Viertelfinale geführt. Noch im November hatte der 44-Jährige mit dem DEB-Team erfolgreich den Deutschland Cup in Krefeld verteidigt. Bei seiner ersten WM 2019 erreichte der Finne mit der DEB-Auswahl nach starker Vorrunde auf Anhieb das Viertelfinale, zwei Jahre später stürmte das deutsche Team sogar ins Halbfinale und kletterte in der Weltrangliste auf Platz fünf. Das frühe Aus bei den Olympischen Spielen in Peking schon im Play-off um den Viertelfinaleinzug war der erste Rückschlag.

Söderholm hatte vor seiner Vertragsverlängerung im März bereits mit einem Wechsel ins Tagesgeschäft bei einem Klub geliebäugelt - lange hatte es bereits im Frühjahr so ausgesehen, als würde Söderholm den DEB verlassen. Bei den Florida Panthers hatte er im Herbst vergangenen Jahres hospitiert und Kontakte in der NHL geknüpft, beim achtmaligen deutschen Meister Mannheim galt er als heißer Kandidat für die Nachfolge des gefeuerten Pavel Gross. Dann zog er die Option in Bern - sein Erbe tritt nun Kreis an.