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Nachschub aus dem Iran: London: Russland greift wieder mit Drohnen an

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Russland setzt in der Ukraine iranische Drohnen der Typen Shahed-131 sowie Shahed-136 ein.

(Foto: AP)

Bei seinen Angriffen aus der Luft setzt Russland laut britischem Geheimdienst wieder vermehrt auf Kamikaze-Drohnen. London sieht darin einen Hinweis, dass der Iran weitere Drohnen geliefert hat, nachdem der anfängliche Bestand aufgebraucht wurde. Indes warnt Präsident Selenskyj vor russischen Minen.

Nach mehreren Wochen Pause hat Russland nach britischen Angaben die Ukraine vermutlich wieder mit Hilfe iranischer Drohnen angegriffen. Falls entsprechende Berichte verifiziert würden, bedeute dies, dass Russland Nachschub erhalten habe, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienstbericht mit. Es sei wahrscheinlich, dass Russland zuvor seinen bisherigen Bestand an Hunderten Drohnen der Typen Shahed-131 sowie Shahed-136 - sogenannte Kamikaze-Drohnen - aufgebraucht habe.

London stützt sich auf ukrainische Informationen. Demnach teilte der ukrainische Geheimdienst am 6. Dezember mit, dass 17 Drohnen abgeschossen wurden, davon 14 Shahed-136. Einen Tag später hieß es, Kamikaze-Drohnen würden für Angriffe auf die Gebiete Saporischschja und Dnipro eingesetzt. Zuvor war am 17. November ein Abschuss einer Shahed-136 gemeldet worden. Wenn die neuen Angriffe bestätigt würden, "ist es wahrscheinlich, dass Russland die Angriffe mit neu gelieferten Kamikazedrohnen wieder aufgenommen hat", heißt es.

Indes beklagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die anhaltende Gefahr durch russische Minen auf ukrainischem Territorium. "Das ist die Form des russischen Terrors, mit der wir noch jahrelang zu kämpfen haben", sagte er in seiner täglichen Videobotschaft. Er beschuldigte Russland, die Minen absichtlich als tödliche Gefahr auch für Zivilisten hinterlassen zu haben. Er sei sich deshalb sicher, dass Minen-Terror einer der Anklagepunkte gegen Russland nach dem Krieg sein werde, so der 44-Jährige.

Selenskyj will neues EU-Sanktionspaket

Daneben berichtete Selenskyj über ein Arbeitstreffen mit slowakischen Ministern. Die Gespräche dienten demnach dazu, die europäische Solidarität zu stärken und eine einheitliche Linie bei der Fassung des nächsten Sanktionspakets zu finden. Kiew fordert vom Westen speziell Sanktionen gegen den Finanz- und Energiesektor Russlands. Zuletzt hatte die EU eine Preisobergrenze von 60 Dollar für verschifftes russisches Öl festgelegt. Dies liegt zwar unter dem Weltmarktpreis. Selenskyj hatte aber eine deutlich niedrigere Preisgrenze gefordert.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.