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Nadel gezupft, gehackt und gebacken - Ich habe meinen Tannenbaum gegessen

Schlaitz (Sachsen-Anhalt) – Vor Weihnachten hat Gabi Schumann (61) ihren Tannenbaum geputzt. Jetzt verputzt sie ihn.

Die Kräuterfrau aus Schlaitz (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) isst in diesem Jahr zum ersten Mal ihren Weihnachtsbaum. Sie verarbeitet dessen Nadeln zu Plätzchen, Kuchen, Tannennadel-Butter sowie „Wald- und Wiesenbrösel“ zum Panieren.

„Unser Baum kam diesmal aus dem Garten. Ich konnte ihn nicht einfach wegwerfen“, erzählt Gabi Schumann. Sie wälzte alte Kräuterbücher, recherchierte im Internet und fing an, zu experimentieren.

Die Kräuterfrau mit ihrem Weihnachtsbaum aus ihrem Garten

Foto: Privat

Die Kräuterfrau schneidet als Erstes die Zweige ab, zupft dann die Nadeln. „Meist abends, vorm Fernseher. Dafür braucht man Geduld.“ Die Nadeln trocknet sie. „In der Nähe der Heizung oder bei 30 Grad im Ofen.“

Anschließend zerkleinert sie diese. Zum Schluss siebt Gabi Schumann das entstandene Tannennadel-Mehl. Davon gibt sie immer zwei bis drei Esslöffel an Rührkuchen- oder den Butterplätzchen-Teig. „Das gibt ein wunderbares, leicht harziges Aroma.“

Fein säuberlich werden die Nadeln abgezupft und in der Küchenmaschine zerkleinert

Foto: Maike Glöckner

Für ihre Tannennadel-Butter verrührt Gabi Schumann zwei bis drei Esslöffel Tannennadelmehl mit einem 250-Gramm-Stück. „Dazu etwas Salz oder Zucker.“ Auch unter Pralinen-Masse hat sie ihren Weihnachtsbaum schon gemischt. Und in „Wald- und Wiesenbrösel“, die sie für drei Euro/50 Gramm verkauft.

Wichtig: Der Weihnachtsbaum darf nicht gespritzt sein und sollte am besten aus dem Wald oder Garten stammen.

Hier rührt Gabi Schumann das Tannennadelmehl durch ein Sieb

Foto: Maike Glöckner