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Narren wollen endlich wieder feiern

Faschings- statt Corona-Masken sollen wieder die Bühne beherrschen. Darauf hoffen die "Fosenöchter" der Hammelburger-Karnevals-Gesellschaft (HA-KA-GE). Stimmung und gute Laune, Gigs, Ausgelassenheit und Tänze sind ihre Sehnsucht, die Narren wollen in der Session 2022/23 endlich wieder den Schalk entfesseln.

Verständlich nach dem karnevalistischen Einbruch der letzen Jahre, dem auch die Saalestädter "Pappnasen" ihren Tribut zollen mussten. Die Zäsur fiel hart aus, denn die Heimischen zählten in ihrer Jahreshauptversammlung 42 Mitglieder weniger, dazu die meisten im Jugendbereich. Allerdings verbucht die HA-KA-GE im Zeitraum auch sieben Hochzeiten ihrer Mitglieder. Bis diesen Ehen Nachwuchs-Narren entspringen dauert es aber noch. Deshalb suchen die Verantwortlichen und Gardetrainerinnen händeringend junge Kräfte.

Weniger Garden

Wie Vorsitzende Julia Keidel im Vereinsheim berichtete, habe nicht nur das Virus, sondern auch der Krieg in der Ukraine Spuren hinterlassen. So kam es nur zu drei Veranstaltungen in der verflossenen Session. Einige Garden wie die "Blauen Funken" und das Tanzpaar mussten wegen Personalmangel aufgegeben werden, bei weiteren Garden bleibt das Überleben fraglich. Doch sah Keidel auch Lichtblicke. So habe eine neue Software die Personal- und Altersverteilung wesentlich erleichtert. Für die verlässliche Unterstützung von Schriftführerin Dominique König-Sell dankte die Vorsitzende mit einem Präsent.

Aus der wichtigen Sparte Finanzen gab es erfreuliche Nachrichten von Schatzmeister Sebastian Kleinhenz. Die Gesellschaft ist wirtschaftlich in trockenen Tüchern. Das konnte nicht den üblichen Einnahmen aus Veranstaltungen und auswärtigen Auftritten entsprechen, sondern ist der Überbrückungshilfe, entfallene Ordensabende - die Ausgaben sind auch hier in die Höhe geschnellt - und den markant verringerten Kosten für das Vereinsheim geschuldet. Inzwischen teilt sich die HA-KA-GE die weitläufigen Räumlichkeiten in der Friedhofstraße mit der Freien Christlichen Gemeinde. Der Verein packte auch selbst an und übernahm vor längerer Zeit die Organisation des Hammelburger Flohmarkts nebst eigenem Stand mit Kaffee und Kuchen und generierte so ein beachtliches Zubrot. Kassenprüferin Kerstin Augsburg zeigte sich überrascht vom Zustand der Kasse, die keinen Anlass zu Beanstandungen gab. Die beantragte Entlastung fiel einmütig aus.

Vertrauen in Vereinsspitze

Die bisherigen Amtsinhaber übernahmen im Zuge der Neuwahlen wieder ihre ehrenamtlichen Positionen, womit man das Votum als Formsache abtun könnte. Doch das trifft nicht den Kern der Neuwahl. Hat doch die Führungsequipe bewiesen, dass sie das Narrenschiff auch in Zeiten hohen Wellengangs über Wasser halten will und kann, was wohl auch das Vertrauen der Wähler sicherte.

Vorsitzende bleibt Julia Keidel, die ihre Stellvertreter in Sebastian Kröckel und Kristina Kleinhenz hat. Sebastian Kleinhenz übernimmt auch weiterhin die Pflichten des Schatzmeisters. Ihm steht Michelle Büttner als "rechte Hand" zur Verfügung. Die neue Schriftführerin heißt Jesika Kowolik die gemeinsam mit Dominique König-Sell diese Aufgabe wahrnimmt. Zum Gesellschaftspräsidenten wurde Sebastian Kröckel gewählt, der im närrischen Getümmel auf seine Stellvertreter Sebastian Kleinhenz und Katharina Kröckel zählen kann. Kassenprüfer bleiben Kerstin Augsburg und Christine Butler.

Faschingsauftakt ist am 18. November mit einem Kabarett angedacht. Der Christbaumverkauf ist für den 10. Dezember terminiert. Am 13. Januar des neuen Jahres will die HA-KA-GE das Rathaus erstürmen und dies mit Auftritten garnieren. Ob am 18. Februar eine Prunksitzung oder eine närrische Weinprobe stattfindet, wird noch entschieden. Auch hinter dem Kinderfasching am 20. Februar steht bislang noch ein Fragezeichen.