Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Neben dieser Riesenblume wird man selbst zum Zwerg

Die Region New South Wales

First State wird der mit acht Millionen Menschen bevölkerungsstärkste Bundesstaat Australiens auch genannt. Denn hier an der Ostküste, die James Cook 1770 als britische Kolonie namens New South Wales für die Krone beansprucht hatte, begann die europäische Siedlungsgeschichte des Kontinents.

1788, am 26. Januar, inzwischen Nationalfeiertag, erreichte die Gefangenentransportflotte First Fleet den Hafen von Sydney, wie die englischen Siedler den Ort tauften. Wo zuvor Zehntausende Aborigines gelebt hatten, entstand Australiens größte Stadt – heute zählt sie gut fünf Millionen Bewohner. Wahrzeichen ist das weltbekannte Sydney Opera House.

Im März wurden Teile der Ostküste nach heftigen Regengüssen vom schlimmsten Hochwasser seit Beginn der Wetteraufzeichnungen heimgesucht, doch mittlerweile sind die Überschwemmungen zurückgegangen, der Reiseverkehr ist nicht mehr beeinträchtigt. Auch nicht durch das Coronavirus: Seit März können geimpfte Touristen wieder quarantänefrei einreisen, zuvor hatte Australien die Grenzen gut zwei Jahre lang geschlossen.

Die lange Anreise nach New South Wales lohnt sich. Weite Ebenen, riesige Eukalyptuswälder, Wüsten und Steppen faszinieren im First State, der dreimal so groß wie Großbritannien ist, auch Teile des Outback erstrecken sich hier. Imposant ist der Mount Kosciuszko, mit 2228 Metern höchster Berg des Festlandes. Hier in den Snowy Mountains locken in der Skisaison von Juni bis Oktober mehrere Wintersportorte, eine Seltenheit in Down Under.

Der Bundesstaat New South Wales in Australien

Quelle: Infografik WELT

Auf dem Weg dorthin von Sydney aus lohnt sich ein Stopp in Australiens Hauptstadt Canberra in der Enklave Australian Capital Territory. Nicht verpassen sollte man ein kulinarisches Highlight der Region, den Weißwein aus Hunter Valley, der Wiege des australischen Winzertums – charaktervoll, dennoch leicht und mit keinem anderen Tropfen weltweit vergleichbar.

Aborigines rösteten die Stängel der riesigen Blume

Neben dieser Pflanze fühlt man sich klein wie ein Insekt: Die Hohe Speerblume (Doryanthes excelsa), nur in New South Wales heimisch und dort als Gymea Lily bekannt, wird bis zu sechs Meter hoch. Allein ihre Blütenähre kann 30 Zentimeter lang sein.

New South Wales: Bis Gymea Lily das erste Mal blüht, dauert es bis zu acht Jahre

Bis Gymea Lily das erste Mal blüht, dauert es bis zu acht Jahre

Quelle: Alamy Stock Photo/will Perrett

Die XXL-Schönheit ist im Bundesstaat seit alters her Kult. Die Aborigines rösteten die essbaren Stängel, die Wurzeln verarbeiteten sie zu Kuchenteig. Extrakte von Pflanzenteilen findet man als Naturmedizin in Geschäften in Sydney, wo ein Vorort sowie eine nahe Pazifikbucht nach ihr benannt wurden.

Weil man die Blume aus dem Samen gut ziehen kann, ziert sie viele öffentliche Beete. Allerdings dauert es bis zu acht Jahre, bis Gymea das erste Mal blüht. Wer will, kann sie in voller Pracht in einem ihrer natürlichen Habitate sehen – zum Beispiel im Heathcote-Nationalpark, gut 30 Kilometer vor den Toren von Sydney.

Staunen über das Jamison Valley in den Blue Mountains

Sogar Charles Darwin war beeindruckt, als er Jamison Valley 1836 besuchte. Wie damals der britische Naturforscher schwärmen heute die Wander- und Outdoortouristen von der Schönheit des mit Eukalyptuswäldern ausstaffierten Tals in den Blue Mountains, nur wenige Kilometer vom Touristenort Katoomba gelegen.

Im Wortsinn sagenhaft sind die Three Sisters, drei riesige Felstürme, die sich über das Tal erheben. Wissenschaftlich gesehen das Ergebnis von Erosion, sind sie in der Mythologie der Aborigines tatsächlich drei Schwestern, die einst von ihrem Vater zum Schutz vor einem aufgebrachten Fabelwesen zu Stein verwandelt wurden.

New South Wales: Bei den Three Sisters handelt es sich um drei riesige Felstürme, die sich über das Jamison Valley erheben

Bei den Three Sisters handelt es sich um drei riesige Felstürme, die sich über das Jamison Valley erheben

Quelle: Getty Images

Klettern darf man an den heiligen Felsen nicht, aber es gibt eine Aussichtsplattform. Noch spektakulärer ist der Blick von der Seilbahn Scenic Skyway aus – eine Perspektive, die Darwin nie hatte. Nach ihm ist heute ein Wanderpfad im Jamison Valley benannt – für die, die es lieber erdverbunden mögen.

Ein wirklich komischer Vogel

Er lacht und lacht und lacht: Haupterkennungsmerkmal des Kookaburra ist seine Stimme – die ihm auch seinen deutschen Namen einbrachte: Lachender Hans. Pünktlich am Morgen und Abend ertönt sein Gelächter, fast diabolisch klingt es dann in den Eukalyptuswäldern in New South Wales.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus YouTube

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Dabei ist der Vogel mit dem großen Schnabel, der es schon zum Olympiamaskottchen brachte, ein verlässlicher und familienorientierter Geselle. Er lebt in Monogamie und standorttreu, ältere Geschwister helfen den Eltern beim Brüten. Andererseits hat der Vertreter der Eisvogelfamilie mit Hauptverbreitungsgebiet im Südosten Australiens das Zeug, giftige Schlangen zu erlegen, die er aus der Luft auf den Boden fallen lässt.

Wer den Kookaburra das erste Mal in freier Wildbahn hört, dem dürfte das Gekicher irgendwie bekannt vorkommen. Seine Stimme wird oft als Soundeffekt genutzt, um Dschungelatmosphäre zu erzeugen.

Der größte Gold-Fund der Welt

93 Kilogramm Gold barg der 285-Kilo-Gesteinsbrocken, der 1872 aus einer Mine in New South Wales geholt wurde. Er enthielt, neben Quarz, umgerechnet rund 3000 Feinunzen des Edelmetalls, weltweit der größte Gold-Fund aller Zeiten.

In die Geschichte ging er ein als Holtermann Nugget, benannt nach Bernhardt Holtermann, einem Hamburger Geschäftsmann, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Australien ausgewandert war, um dem Militärdienst zu entgehen. Der Unternehmer war an der Mine beteiligt, in der der Schatz gefunden wurde. Sein Wert wurde damals mit 12.000 australischen Pfund angegeben, nach heutigem Goldpreis wären dies rund drei Millionen Euro.

Das Zitat

„Das Outback ist ein magischer Ort. Die Aborigines leben seit über 40.000 Jahren hier. Ihr spirituelles Leben ist reich an der Mythologie der Traumzeit“

In seinem Sachbuch „The Outback“ von 1983 entführt Thomas Keneally seine Leserschaft in Australiens wohl berühmteste Landschaft. Bekannter wurde der in Sydney geborene Schriftsteller allerdings mit seinem Hauptwerk „Schindlers Liste“, mit dem er den renommierten Booker Prize gewann und das Steven Spielberg 1993 als Grundlage für seinen siebenfach oscargekrönten Film diente.

New South Wales ist der Bundesstaat, in dem heute die meisten Aborigines leben. Ihre Kultur gilt als die älteste der Welt, die weiterhin gelebt wird.

Jagger – Wissenschaftler setzen „Super“-Koala aus

An der australischen Ostküste ist ein ganz besonderer Bewohner freigelassen worden. Sein Name ist Jagger und er ist ein „Super-Koala“. Jagger wurde speziell gezüchtet und ist immun gegen Krankheiten, die für seine Artgenossen gefährlich sind.

Quelle: WELT/ Lore Schulze-Velmede

Skurriles, Rekordverdächtiges, Typisches: Weitere Teile unserer Länderkunde-Serie finden Sie hier.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.