Die neue Netflix-Serie „Dahmer“ sorgt für jede Menge Gesprächsstoff.
Der Zehnteiler beleuchtet das Leben von US-Serienkiller Jeffrey Dahmer (†34), der die Morde an 17 Männern und Jugendlichen gestanden hatte. 1992 wurde er zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von mehr als 900 Jahren verurteilt, Mithäftlinge erschlugen ihn schließlich im Knast.
Seit der Veröffentlichung sind im Netz Diskussionen um die Sendung entbrannt. Kritiker bemängeln, dass die monströsen Taten des Massenmörders detailliert einem Millionenpublikum zugänglich gemacht würden, zum Beispiel dass Dahmer Teile der Leichen aß und sich an seinen toten Opfern verging.
Viele Szenen in „ Dahmer“ spielen in der Wohnung des chronischen Verlierers (unter anderem von der Uni und aus der Armee geflogen). Wie detailgetreu die Netflix-Macher gearbeitet haben, zeigen Originalaufnahmen der Polizei von Milwaukee.
In der schlicht eingerichteten Wohnung von Jeffrey Dahmer …
Foto: Milwaukee Police
fand die Polizei von Milwaukee unter anderem Chemikalien …
Foto: Milwaukee Police
Putzmittel und -handschuhe …
Foto: Milwaukee Police
Messer …
Foto: Milwaukee Police
und eine Tonne mit menschlichen Leichenteilen
Foto: Milwaukee Police
In die Horrorwohnung hatte der Serienkiller auch Tracy Edwards gelockt. Der damals 32-Jährige konnte jedoch fliehen und die Polizei an den Tatort führen. Im Kühlschrank fanden die Cops einen menschlichen Kopf, ein Fass war voller Leichenteile.
Rund 20 Jahre nachdem Edwards Dahmer entkommen konnte, sah er sich selbst einer Mordanklage ausgesetzt: Mit einem anderen Mann hatte er einen Obdachlosen von einer Brücke geschubst, das Opfer starb. Tracy Edwards bekannte sich schuldig, Beihilfe zu einer Straftat geleistet haben – das brachte ihm Prozessbeobachtern zufolge eine milde Strafe von eineinhalb Jahren ein.
Konnte Jeffrey Dahmer entkommen und wurde 20 Jahre später selbst eines Mordes beschuldigt: Tracy Edwards
Foto: Polizei
Bei Twitter hatte sich kürzlich auch ein Angehöriger eines Opfers zu Wort gemeldet. Eric Isbell ist der Cousin von Errol Lindsey (†19), dem elften Ermordeten. Bei Twitter schrieb der Hinterbliebene: „Ich will niemandem vorschreiben, was er zu schauen hat. Ich weiß, dass True-Crime-Dokus momentan eine Riesensache sind. Aber wenn ihr wirklich an den Schicksalen der Opfer interessiert seid: Meine Familie ist richtig sauer wegen der Sendung. Es retraumatisiert immer und immer wieder.“
In einem späteren Tweet schrieb Eric Isbell, Netflix habe niemanden informiert, dass sie den Fall neu aufrollen. Die Beiträge des US-Ameikaners wurden hunderttausendfach gelikt und geteilt.
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