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Neue Schock-Zahlen! - So frisst die Miete das Gehalt auf

Mieter müssen im Schnitt fast ein Drittel ihres Einkommens für ihre Wohnung ausgeben. Das hat das Statistische Bundesamt am Freitag mitgeteilt.

► Demnach haben die rund 19,9 Mio. Hauptmieterhaushalte 2022 durchschnittlich 27,8 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen gezahlt.

► Wer seine Wohnung erst nach 2019 angemietet hat, muss im Schnitt 29,5 Prozent seines Gehalts hinlegen.

Die Energiekosten kommen noch on top!

► Jeder sechste Mieter (3,1 Mio. Haushalte) muss mehr als 40 Prozent des Einkommens für die Miete ausgeben. Die Hälfte davon zahlten sogar 50 Prozent oder mehr!

► Besonders teuer: Großstädte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Dort stieg die Miete im Schnitt auf 9,60 Euro pro Quadratmeter. Mieter mussten hier 28,9 Prozent ihres Einkommens für die Bruttokaltmiete einplanen.

Der Deutsche Mieterbund schlägt Alarm: Da laufe „etwas gehörig schief auf dem deutschen Mietmarkt“. Der Verband fordert, „dass die Bundesregierung endlich handelt und Gesetze zur Eindämmung dieses Mieten-Wahnsinns erlässt“.

Sina Rüffer (34) mit Sohn Nico (14) und Tochter Isalie (4). Die alleinerziehende Mutter zahlt jeden Monat 43 Prozent des Einkommens nur für Miete

Foto: Marie Sofie Horstmann

Sina Rüffer (34) ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie sagt: Jeden Monat ist es knapp mit dem Geld. „Ins Kino, ins Schwimmbad, das können wir uns einfach nicht leisten.“ Vor allem, weil so viel von ihrem Einkommen für die Miete draufgeht: 850 Euro. Jeden Monat. Das sind bei ihr 43 Prozent des Einkommens.

Es sei ein „Alarmzeichen, dass der Anteil der Einkommen, der für Wohnkosten aufgewendet werden muss, in den vergangenen Jahren noch weiter gestiegen ist“, sagt Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Gerade Menschen mit geringen bis mittleren Einkommen hätten „in den angespannten Wohnungsmärkten oft praktisch keine Chance, angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu finden“.

Und der Experte warnt: „Das Problem des Wohnungsmangels dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen.“ Grund: Durch gestiegene Baupreise und gestiegene Zinsen der Europäischen Zentralbank befinde „sich der Wohnungsbau derzeit im freien Fall“, so der Experte.

Dullien fordert: „Der Staat sollte hier dringend mit einer Offensive für mehr öffentlichen Wohnungsbau schnell gegensteuern.“