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Neues Feuerwehrhaus: Warum es für die Feuerwehr Grettstadt ein Quantensprung ist

Inmitten der Pandemie, im November 2020, begann die Gemeinde mit dem Neubau ihres neuen Feuerwehrhauses. Am letzten Wochenende feierte die ganze Bürgerschaft zusammen mit den Floriansjüngern die Einweihung des neuen, großzügigen, modernen und funktionalen Gebäudes, das mitten im Ortskern auf der Fläche des ehemaligen Bauernhofes der Familie Lenhard entstanden ist.

Damit hat sich ein langgehegter Wunsch der Feuerwehr erfüllt. Bürgermeister Ewald Vögler und sein Gemeinderat zeigten sich stolz, dass der Neubau fristgerecht bezogen werden konnte. Das alte Feuerwehrhaus aus dem Baujahr 1972 entsprach seit vielen Jahren nicht mehr den heutigen Anforderungen.

Kommandant Lars Stumm sprach von einem Quantensprung, denn die "gefährlichste und engste Feuerwehrausfahrt im ganzen Landkreis" gehört nun der Vergangenheit an. Bisher musste mehrfach mit den Feuerwehrautos rangiert werden, um schadensfrei aus der alten Fahrzeughalle zu Einsätzen herauszufahren.

Fotogalerie: Feuerwehrhaus Grettstadt

Bereits am Samstagnachmittag begannen die Festlichkeiten mit einem Umzug der aktiven Wehr vom alten ins neue Gerätehaus. Die Musikkapelle Rolf Mauder führte den Festzug an. Unzählige Zuschauer säumten dabei Rathausplatz und Hauptstraße bis zum neuen Feuerwehrplatz, wo Kommandant Lars Stumm und Vorstand Simon Schech die Gäste begrüßten.

Die ersten Pläne wurden schon 2016 erstellt

Im Rahmen eines Festgottesdienstes am Sonntag segnete Pfarrer Thomas Klemm die neuen Räumlichkeiten. In seiner Festansprache blickte Bürgermeister Ewald Vögler zurück. Die Vorplanungen von Verwaltung und Gemeinderat starteten schon 2016. Das Ingenieurbüro Baurconsult Haßfurt hatte erste Planungen im September 2017 vorgelegt, die im Team und enger Zusammenarbeit von Gemeinde und Feuerwehrführung mit dem damaligen Kommandanten Florian Kimmel und Sebastian Saalmüller weiterentwickelt wurden. Die baureife Planung erstellte schließlich das Ingenieurbüro Perleth.

Ende August 2020 wurde mit den Abbrucharbeiten des alten Bauernhofes begonnen. Die Firma Weipert-Bau aus Maßbach begann im November 2020 mit den Bauarbeiten für Fundamente und Entwässerung. Vögler dankte Anna Wetterich, die mit ihrem Kinderteam die Trafostation als Feuerwehrauto umgestaltete.

Die Gesamtkosten für den neuen Stützpunkt der Grettstadter Wehr belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Die Fahrzeughalle ist mit 260 Quadratmeter und vier Stellplätzen großzügig bemessen. Auf insgesamt 490 Quadratmetern, verteilt auf zwei Stockwerke, befinden sich Umkleide-, Sanitär-, Büro-, Jugend-, Schulungs- und Besprechungsräume, darunter ein 130 Quadratmeter großer Lehrsaal für Schulungen der aktiven Wehr, sowie eine Werkstatt und Lagerraum mit 51 Quadratmetern.

Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann gratulierte zur richtigen und zukunftsweisenden Entscheidung der Gemeinde, das Feuerwehrhaus mitten im Ort anzusiedeln. Die Wehr habe nun optimale Rahmenbedingungen. Kreisbrandinspektor Alexander Bönig überreichte eine Taktikfolie, Architekt Joachim Perleth eine rote Sackkarre und Löschzwerge. Bürgermeister Ewald Vögler übergab die Schlüsselgewalt feierlich an Kommandant Lars Stumm.

Ein Pluspunkt auch für das Gemeinschaftsgefühl

Vereinsvorstand Simon Schech dankte, dass die Gemeinde zum Schluss noch mal den Turbo eingelegt hatte und die Baufertigstellung genau zum Termin der Einweihungsfeier erfolgte. "Mit dem neuen Haus stehen uns jetzt alle Möglichkeiten offen, das Gemeinschaftsgefühl unserer Wehr zu stärken", hob er hervor.

Den Festnachmittag gestalteten die Feuerwehrkapelle Altlandkreis Gerolzhofen, das örtliche Jugendrotkreuz und die Jugendfeuerwehr mit einem Kinderprogramm. Die Führungen durch das neue Feuerwehrhaus nutzten viele Ortsbürger, Gäste und Feuerwehrleute umliegender Wehren. Die abschließende Schauübung der Feuerwehr, die einen Wohnungsbrand simulierte, beeindruckte nicht nur die große Anzahl an Kindern und Jugendlichen. Sie war eine großartige Werbung für die Leistung der ehrenamtlichen freiwilligen Feuerwehren und sollte Bürger motivieren, sich der Wehr anzuschließen.