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9-Euro-Tickets vor Schluss: Wie geht es weiter?

Tatsächlich sind die Fahrpreise für den öffentlichen Nahverkehr erheblich gesunken. Auch diejenigen, die bereits eine Jahreskarte hatten, konnten von einer Rückerstattung oder Verlängerung der Gültigkeit ihrer bestehenden Karte profitieren. Viele Menschen sind mit einem 9-Euro-Ticket günstig in den Urlaub gefahren.

Niedrige Bewegungskosten beeinflussten auch die Inflation. Volkswirte des (IW) Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) stellten fest, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Juni ohne staatliche Eingriffe um 2 % höher gewesen wäre als die tatsächlich ermittelten 10,2 % berechnet. „Vor allem Abhilfemaßnahmen wie Tickets für 9 Euro sollen ausschlaggebend sein“, erklärten die IW-Forscher. "Der Personenverkehr macht einen großen Teil des Warenkorbs aus, der zur Berechnung der Inflation herangezogen wird", hatte die Bild-Zeitung zuerst darüber berichtet.

Wissenschaftler warnen jedoch davor, dass die Preise weiter steigen könnten, wenn die 9-Euro-Tickets im Herbst in den Verkauf gehen. „Verkehrsunternehmen und Bahnen gehen davon aus, dass staatliche Entschädigungen ihre Kosten nicht decken“, heißt es in dem IW-Bericht. „In Kombination mit steigenden Energiepreisen könnten ab September nicht nur die Ticketpreise deutlich steigen, sondern es könnte auch eine Inflation eintreten.“

Hat sich das wirklich geändert?

Ein wesentliches Ziel des 9-Euro-Tickets ist es, den ÖPNV attraktiver zu machen und die Bürger zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu bewegen. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass dies nur teilweise gelungen ist. "Bisherige Untersuchungen deuten darauf hin, dass der Umstieg von der Straße auf den ÖPNV höchstens bei etwa 2-3 % liegt", sagt Christian Böttger, Bahnexperte an der Hochschule Berlin (HTW).

Trotzdem war der Zug laut Statistischem Bundesamt voll. Im zweiten Quartal (April, Mai und Juni) stieg die Zahl der Nah- und S-Bahn-Fahrgäste um 74 %. Im Jahresvergleich Der übrige Schienennahverkehr (inklusive Hochbahn, U-Bahn, Straßenbahn und Schwebebahn) stieg im Jahresvergleich um 48 %. Dazu beigetragen haben neben der Einführung des 9-Euro-Tickets im Juni offenbar auch die Lockerungen der Maßnahmen gegen COVID-19.

Darüber hinaus stellte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fest, dass rund ein Viertel der Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ohne Ticket nicht durchgeführt worden wären. Daher handelt es sich um zusätzliche Fahrten und nicht um einen Ersatz für Fahrten, die sonst mit dem Pkw unternommen würden. Gleichzeitig hat das Angebot neue Kunden angezogen. Jeder Fünfte gab an, bisher selten mit Bus oder Bahn gefahren zu sein.

Was wäre der Nachfolger des 9-€-Tickets?

Folgeregelungen für günstigeren Nahverkehr ab September sind notwendig, da das 9-Euro-Ticket eingeführt wurde. Wir erhalten jetzt Vorschläge von allen Seiten. Zusammenfassung:

In Ermangelung eines nationalen Konsenses können die Staaten selbst entscheiden. Das niedersächsische Verkehrsministerium hat Ende Juli ein eigenes Modell für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern,HamburgundBremen vorgestellt. Konkreter wurde die Idee aber nicht.

Fazit: Aufgrund der Bemühungen auf Bundesebene derzeit noch unwahrscheinlich

Wer soll das bezahlen

Derzeit finanziert der Bund hauptsächlich 9-Euro-Tickets. Zusätzlich zu den regulären Mitteln fließen 2,5 Milliarden Euro aus dem Haushalt, um die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen zu decken. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht nun, dass die Bundesregierung einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket anstrebt. Rund zehn Milliarden Euro würden jährlich durch die dauerhafte Finanzierung aus dem Landeshaushalt verloren gehen, sagte er Anfang Juli der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er weist darauf hin, dass die Gestaltung des ÖPNV grundsätzlich Ländersache ist.

Unterdessen machen die Bundesländer die Bundesregierung für weitere Abhilfemaßnahmen verantwortlich, wobei Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) erklärt, dass die Bundesregierung "und ausschließlich" die Bundesregierung erklärte. Samstag. Allerdings hatte die Vorsitzende des Verkehrsministertreffens, Meike Schäfer aus Bremen, zuvor erklärt, die Länder seien grundsätzlich bereit, Folgeanträge mitzufinanzieren. Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (beide Grüne) schlug vor: „Für jeden Euro vom Bund sollte das Land einen Euro extra aufschlagen, um das Projekt zu finanzieren.“ Aber bisher liegt das Angebot von Herrn Wishing bei null Euro, und das war’s Problem.“ 80} Doch nicht nur zwischen Bund und Ländern, sondern auch innerhalb der Regierung herrscht Uneinigkeit über die Finanzierung. Signalunion. FDP-Finanzminister Christian Lindner hat es bereits blockiert: Für den Ersatz des 9-Euro-Tickets sei im Bundeshaushalt kein Geld vorhanden, sagte er am Wochenende. Die Schuldenbremse will er unbedingt auch im nächsten Jahr einhalten.

SPD-Chef Lars Klingbeil zeigte sich dagegen offen für eine Bundesbeteiligung. Er schlug vor, Energiekonzernen eine Überschusssteuer aufzuerlegen, um neue Einnahmen zu generieren und diese für ein neues Ticketmodell zu verwenden. Die Grünen wollen auch zusätzliche Einnahmen generieren, um Folgeanträge zu finanzieren und im Gegenzug Dienstwagenprivilegien zu reduzieren. Lindner kritisierte dies jedoch vehement. Der Green Plan generiert keine zusätzlichen Einnahmen.

Was ist, wenn es keinen Nachfolgeplan gibt?

Ob es für das beliebte 9-Euro-Ticket einen Nachfolger geben wird, ist derzeit nicht bekannt. Verkehrsminister Wissing zeigte sich zuletzt offen für eine kurzfristige Erweiterung des bestehenden Modells. Er hat zuvor gesagt, dass er frühestens Ende des Jahres oder Anfang 2023 mit einem Nachfolger rechnen kann.

Bleiben die Ampeln selbst weiterhin gesperrt, drohen angesichts der Energiekrise weitere Fahrpreiserhöhungen für Bus und Bahn. Kürzlich warnten die Bundesländer, dass Kunden spätestens im nächsten Jahr mehr für Tickets bezahlen müssen, wenn der Bund keine zusätzlichen Mittel bereitstellt.

Verbraucherzentrale Vorschlag: 29 € pro Monat ist ein einfach zu buchendes, landesweit erhältliches Ticket, das Sie benötigen ein 9-Euro-Ticket für Stilbusse und Züge. Allerdings hat dieser Vorschlag in der Debatte bisher wenig Unterstützung gefunden.

Fazit: Unwahrscheinlich

Schon im Juni könnte die Linke zumindest ein 9-Euro-Ticket bis zum Ende kaufen. Ich habe angefragt. Verlängerung des Jahres. Es folgt eine Jahreskarte für 365 €. Das bedeutet, dass Sie die öffentlichen Verkehrsmittel für 1 Euro pro Tag benutzen müssen.

Über 365-Euro-Tickets wurde schon oft gesprochen. Dafür sprachen sich zuletzt sogar Bayernkanzler Markus Söder und sein Verkehrsminister Christian Bernreiter (beide CSU) aus.

Fazit: Derzeit unwahrscheinlich

Die Grünen haben 49 bundesweit gültige Tickets, ein Regionalticket für Pendler, das einen Euro vorschlägt -Cost-Modell kostet 29 Euro pro Monat. Letzteres soll zumindest für die jeweiligen Bundesländer gelten, aber auch für Ballungsräume wie Berlin-Brandenburg und Bremen-Hamburg-Niedersachsen. Er ist aus einem Konzeptpapier von Parteichefin Ricarda Lang, Fraktionschefin Katharina Dräge und NRW-Verkehrsminister Oliver Krisher hervorgegangen. Sie sollten den Nah- und Regionalverkehr sowie ein 9-Euro-Ticket nutzen können.

Fazit: Aktuell vielleicht der einzige Vorschlag der Signal Union,

(VDV). Vorschlag für ein bundesweit gültiges Ticket um 69 Euro. Dies wird jedoch neben dem bestehenden lokalen Abonnementmodell eingeführt. Laut Vorstandschef Oliver Wolff geht es vor allem darum, „zahlungswillige Fahrer“ zu erreichen.

Das vorgeschlagene Modell ist nur für Fernreisen eine praktikable Option, da eine reguläre Monatskarte in vielen Gebieten günstiger ist als 69 €. Dieser Vorschlag wird der Forderung nach günstigerem Nahverkehr nicht gerecht.

Fazit: Höchst unwahrscheinlich, da alleiniger Nachfolger

Ökologischer Verkehrsverein Deutschland (VCD) ein Konzept enthält für die sogenannten Länder-PlusTickets entwickelt. Demnach wird über acht Bundesländer ein Anwendungsgebiet gebildet, in dem Nah- und Regionalverkehr für eine monatliche Gebühr von 75 Euro zur Verfügung stehen. Der Preis orientiert sich laut VCD am Durchschnittspreis des bisherigen Abo-Modells (rund 850 Euro pro Jahr). 75 Euro im Monat sind 900 Euro im Jahr.

Für viele Menschen führt dieses Modell zu deutlich höheren monatlichen Gebühren. Hier ist mit Protesten zu rechnen, auch wenn der VCD von einem Sozialticket oder einem 30-Euro-Ermäßigungsticket spricht.

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