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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Donnerstag (1. Dezember)

Krieg in der Ukraine Russland schickt Militärsatelliten ins All, Cyberattacke auf den Vatikan

Kiew bedankt sich bei Deutschland für die Anerkennung des Holodomor als Völkermord. Russland hat einen militärischen Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. Und: Aufregung im Vatikan. Die wichtigsten Entwicklungen.

Ukrainische Einheiten im Osten des Landes (am 29. November)

Ukrainische Einheiten im Osten des Landes (am 29. November)

Foto: Anatolii Stepanov / AFP

Das sagt Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßt die Anerkennung der vor 90 Jahren gezielt herbeigeführten Hungertode von Millionen Ukrainern als Völkermord. »Dies ist eine Entscheidung für die Gerechtigkeit, für die Wahrheit. Und sie ist ein sehr wichtiges Signal an viele andere Länder der Welt, dass es dem russischen Revanchismus nicht gelingen wird, die Geschichte umzuschreiben«, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft über die Entscheidung des Bundestages.

Wolodymyr Selenskyj (im Mai 2022)

Foto: -- / dpa

Im November 1932 ließ der sowjetische Diktator Joseph Stalin das gesamte Getreide und Vieh der ukrainischen Bauernhöfe beschlagnahmen, einschließlich des Saatguts. In den folgenden Monaten verhungerten Millionen. Die Ukraine beschuldigte den Kreml am Samstag, die »völkermörderischen« Taktiken Stalins wieder aufleben zu lassen. Moskau bestreitet, dass der sogenannte Holodomor durch einen vorsätzlichen Genozid verursacht wurde – auch Russen und andere ethnische Gruppen hätten unter der Hungersnot gelitten.

Mit großer Mehrheit hatten die Abgeordneten in Berlin einen gemeinsamen Antrag von Ampel-Koalition und Unionsfraktion, in dem von einem »menschenverachtenden Verbrechen« die Rede ist, gebilligt.

Das sagt Moskau

Russland hat einen Militärsatelliten ins All geschickt. Der Satellit an der Spitze einer Sojus-Rakete hob in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Plessezk im hohen Norden Russlands ab, wie die Staatsagentur Tass berichtete. An Bord seien »kosmische Apparate« im Interesse des russischen Verteidigungsministeriums, hieß es. Plessezk liegt knapp 800 Kilometer nördlich von Moskau.

Internationale Reaktionen

Die US-Regierung erhofft sich vom Kongress eine baldige Billigung weiterer Milliarden zur Unterstützung der Ukraine. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, die Regierung sei derzeit dabei, Kongressmitgliedern detailliert darzulegen, wofür das Geld eingesetzt werden solle. »Wie hoch die endgültige Zahl sein wird, das hängt von den Mitgliedern des Kongresses ab«, betonte er.

Die US-Regierung sei aber der festen Überzeugung, dass die erbetene Summe der Aufgabe angemessen sei. Die US-Regierung hat beim Kongress weitere Mittel im Umfang von 37,7 Milliarden Dollar (36,5 Milliarden Euro) erbeten, um die Ukraine im Kampf gegen den Angreifer Russland zu unterstützen.

Kirby sagte, mehr als die Hälfte der Summe, etwa 21 Milliarden Dollar, seien für den Sicherheitsbereich vorgesehen, also etwa für Waffenlieferungen oder die Aufstockung von Lagerbeständen des US-Militärs. Große Beträge seien auch für die wirtschaftliche Unterstützung der Ukraine und humanitäre Hilfe vorgesehen.

Die Website des Vatikans ist am Mittwoch durch einen mutmaßlichen Cyberangriff lahmgelegt worden. »Es laufen technische Untersuchungen wegen ungewöhnlicher Zugriffsversuche auf die Website«, erklärte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Der ukrainische Vatikan-Botschafter machte Russland für die mutmaßliche Attacke verantwortlich. Mehrere Vatikan-Websites waren am Mittwochnachmittag für mehrere Stunden offline. Die offizielle Website vatican.va war auch am Abend noch nicht erreichbar.

Der ukrainische Vatikan-Botschafter Andrij Jurasch schrieb den Vorfall »russischen Terroristen« zu, nachdem sich Papst Franziskus zuvor kritisch über russische ethnische Minderheiten im Ukrainekrieg geäußert hatte.

In einem am Montag veröffentlichten Interview hatte der Pontifex gesagt, »die Grausamsten« im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seien vielleicht jene, die »nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter«. Russland reagierte empört auf die Aussagen des Papstes.

»Russische Hacker zeigen einmal mehr das wahre Gesicht der russischen Politik«, erklärte Jurasch auf Twitter. Der mutmaßliche Cyberangriff sei wahrscheinlich eine »Reaktion auf die letzten wichtigen Aussagen« des Papstes gewesen.

Wirtschaftliche Konsequenzen

Der US-Rüstungskonzern Raytheon Technologies erhält vom US-Verteidigungsministerium einen Auftrag über 1,2 Milliarden Dollar zum Bau von Boden-Luft–Raketensystemen für die Ukraine. Entsprechende Angaben eines Insiders wurden durch ein Dokument bestätigt, das die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Es handelt sich demnach um sechs Nasams-Waffensysteme. Die USA haben die Entsendung von insgesamt acht Systemen autorisiert.