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Nusser übernimmt den Vorsitz der Bürgerstiftung

Von: Ingrid Zasche

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Dem hochverdienten Kaufbeurer Bürger Johann Marschall
Dem hochverdienten Kaufbeurer Bürger Johann Marschall wird in einer gesonderten Veranstaltung im Juni der goldene Ehrenring der Stadt Kaufbeuren verliehen wird. © Zasche

Kaufbeuren – Seit nunmehr 17 Jahren gibt es in Kaufbeuren eine Bürgerstiftung, die sich seitdem zu einer wichtigen und angesehenen Einrichtung der Stadt Kaufbeuren entwickelt hat. In Kooperation mit ihren Partnern engagiert sich die Bürgerstiftung Kaufbeuren in gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereichen. Kürzlich fand in der Kulturwerkstatt die 4. Stiftungsversammlung seit der Gründung 2005 statt. Dort berichteten die Vorstände öffentlich über die Projekte, in die der Ertrag des Stiftungsvermögens investiert wurde.

Moderiert hat die Veranstaltung Wolfgang Krebs – ausnahmsweise nicht in einer seiner Paraderollen als Ministerpräsident, sondern sehr ernsthaft „als ich selbst“. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von zwei Marimbaphon-Duos aus der Musikschule.

Johann Marschall gab einen Rückblick zu den Anfängen der vom Schirmherrn Oberbürgermeister Stefan Bosse angeregten Bürgerstiftung. Bürgerstiftungen sind in Deutschland eine relativ neue, aber sehr erfolgreiche Form des bürgerlichen Engagements. Seit der Gründung der Bertelsmann Stiftung vor über 40 Jahren entstanden in Deutschland ungefähr 420 Bürgerstiftungen, etwa 40 davon in Bayern, mit vielen Tausenden von Stifterinnen und Stiftern und einem Stiftungskapital von insgesamt über einer halben Milliarde Euro. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler hat sie als „eine Form gelebten Bürgersinns“ bezeichnet. Das ursprüngliche Stiftungsvermögen der Kaufbeurer betrug 75.600 Euro und ist seitdem durch Spenden, Erbschaften und kluge Investitionen auf rund 2,5 Mio. Euro angewachsen. Die Erträge dieses Vermögens flossen in die Bereiche von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, öffentliche Gesundheitspflege, Natur und Umweltschutz sowie Jugend- und Altenhilfe. Mit insgesamt rund 170.000 Euro wurden die unterschiedlichsten Projekte unterstützt. Die Bürgerstiftung ist finanziell und politisch völlig unabhängig und übernimmt auch keine Pflichtaufgaben aus der kommunalen oder staatlichen Verantwortung. Ihr Ziel ist es, „das Leben der Menschen in unserer Stadt noch liebens- und lebenswerter zu machen“.

In einem Podiumsgespräch mit den jeweiligen Hauptorganisatoren stellte Wolfgang Krebs einige dieser Projekte vor: Musikschulleiter Martin Klein erzählte von der Kinderklassik im Stadttheater. Ludmilla Peil sprach über „Hippy“ zur Förderung von Vorschulkindern mit Migrationshintergrund. Toni Heider berichtete vom Adventskonzert in St. Cosmas und Damian. Birgit Kern-Harasymiw präsentierte die filmzeit. Und schließlich beschrieb Marianne Bauer, die Leiterin vom Heinzelmannstift, den Erfolg vom Musizieren mit Senioren. Zum Spielen der von der Bürgerstiftung gesponserten Inklusions-Veeh-Harfen ist kein Notenlesen erforderlich.

Zwei Vorstandsmitglieder, die die Bürgerstiftung seit dem ersten Tag (mit-) getragen haben, wurden bei dieser Veranstaltung feierlich verabschiedet: Margit Bär, die sich unter anderem auch als Musikerin sehr engagiert hat und den Ersten Vorsitzenden, Johann Marschall. Bär und Marschall bestimmten im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit gemeinsam mit den Vorstands-Kolleginnen und -Kollegen 17 Jahre lang die Richtung der Kaufbeurer Bürgerstiftung. Die Nachfolge von Margit Bär trat Gertrud Gellings an. Das Amt des ersten Vorsitzenden Johann Marschall übernahm der bisherige Vize Winfried Nusser, und Verstärkung erhielt der Vorstand durch Alfred Riermeier.

Der neue Vorsitzende Nusser warf einen Blick in die Zukunft der Bürgerstiftung. Natürlich sollen die bisherigen regelmäßigen Projekte fortgeführt werden. Außerdem liege der Stiftung die Weiterentwicklung der kulturellen und außerschulischen Bildung für Kinder und Jugendliche am Herzen. Vor allem wolle man aber auch auf aktuelle Situationen reagieren. So solle zur Verbesserung der Lebensqualität der in Kaufbeuren lebenden ukrainischen Bürger beigetragen werden. Und schließlich hat die Bürgerstiftung einen neuen Internetauftritt vorbereitet. Winfried Nusser gab den Startschuss für die Webseite www.buergerstiftung-kaufbeuren.de, die an diesem Abend „scharf geschaltet“ wurde.

Als letzter sprach OB Bosse. Er kündigte an, dass „dem hochverdienten Kaufbeurer Bürger Johann Marschall in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Gemeinwohl“ in einer gesonderten Veranstaltung im Juni der goldene Ehrenring der Stadt Kaufbeuren verliehen wird.

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