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Oslo drückt aufs Tempo: Norwegen will Leopard 2 so "schnell wie möglich" liefern

Oslo drückt aufs Tempo Norwegen will Leopard 2 so "schnell wie möglich" liefern

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Eine breite Koalition wird die Ukraine mit Kampfpanzern unterstützen.

(Foto: picture alliance/dpa/Bundeswehr)

Zur Lieferung von Kampfpanzern aus deutscher Produktion an die Ukraine sind mehrere Länder bereit. Doch wann rollen die ersten auf das Schlachtfeld? Wenn es nach Norwegen geht, schnellstmöglich. Doch erst müssen Soldaten ausgebildet werden - und andere Partner können gar nicht so viel Tempo machen.

Norwegen will einen Teil seiner in Deutschland produzierten Leopard-2-Panzer "so schnell wie möglich" an die Ukraine liefern. Es sei wichtig, "dass wir eng mit unseren Partnern zusammenarbeiten, damit diese Hilfe einen echten Unterschied für die Ukraine macht", sagte der norwegische Verteidigungsminister Björn Arild Gram der Nachrichtenagentur AFP. Wie viele seiner 36 Leopard-2-Panzer Norwegen abgeben wird, sei noch nicht festgelegt, fügte Arild hinzu.

Norwegen ist eines von mehreren europäischen Ländern, die vergangene Woche - nach grünem Licht aus Berlin - die Lieferung der Kampfpanzer zugesagt hatte. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hatte angekündigt, Deutschland werde Ende März oder Anfang April 14 Leopard-Panzer an die Ukraine liefern. Insgesamt wollen europäische Partner nach Angaben des Verteidigungsministeriums "rasch" zwei Panzerbataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenstellen. Die Ausbildung von ukrainischen Soldaten am Leopard 2 wird wohl etwa acht Wochen in Anspruch nehmen und soll in Deutschland bald beginnen.

Spanien benötigt beispielweise noch Zeit, bis es Leopard-2-Panzer aus dem eigenen Bestand liefert. Das Land verfügt über bis zu 53 der älteren 2A4-Modelle, die für die Ukraine in Frage kommen. Diese sind allerdings seit längerer Zeit stillgelegt und müssen instandgesetzt werden. Verteidigungsministerin Margarita Robles hatte im vorigen Sommer durchblicken lassen, die Panzer seien in "einem absolut desolaten Zustand" und überhaupt nicht einsatzfähig. Wie viele Spanien letztlich liefert, ist unklar. Eine Abgabe seiner moderneren Leopard-2E-Panzer an die Ukraine schließt die Regierung laut der Tageszeitung "El País" aus.

Auch Polen prescht immer wieder voran

Als einer der engsten Verbündeten und größten Unterstützer der Ukraine gilt Polen, das in der Vergangenheit immer wieder Druck bei Panzerlieferungen ausübte, vor allem auf Deutschland. Warschau will deutlich mehr Kampfpanzer an die Ukraine liefern als bisher angekündigt. Polen sei bereit, neben 14 bereits versprochenen Leopard-Kampfpanzern aus deutscher Herstellung "60 unserer modernisierten Panzer" zu liefern, sagte der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki kürzlich dem kanadischen TV-Sender CTV News. Insgesamt habe das Land seit Beginn des russischen Angriffskriegs "bereits 250 Panzer (...) oder sogar noch mehr" an die Ukraine geliefert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte monatelang auf die Lieferung schwerer Kampfpanzer gedrungen. Norwegen und andere Länder im Besitz von Leopard-Panzern benötigen die Erlaubnis des Herstellerlandes Deutschland, um sie an Drittländer abzugeben. Berlin genehmigte die Ausfuhr von Leopard-Panzern durch andere Staaten.