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Özil-Protest von Zuschauern beim Deutschlandspiel

Im Weltmeisterschaftsspiel zwischen Deutschland und Spanien ist es auf den Tribünen zu einer erstaunlichen Szene gekommen. Etliche Zuschauer, überwiegend in traditioneller arabischer Kleidung, hielten im Laufe der ersten Halbzeit Plakate in die Höhe. Manche zeigten Fotos, die meisten eine Karikatur, alle aber dieselbe Person: Mesut Özil.

Auf den gezeichneten Bildern zwinkert der ehemalige deutsche Nationalspieler mit dem rechten Auge. Einige der Zuschauer imitierten zudem die Geste der deutschen Nationalspieler beim Mannschaftsfoto vor dem ersten WM-Spiel gegen Japan (1:2). Die DFB-Kicker hatten sich den Mund zugehalten, um gegen das Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde durch die Fifa zu protestieren. So sollte der Unmut der Deutschen über die eingeschränkte Meinungsfreiheit im Gastgeberland Katar zum Ausdruck gebracht werden. Diese kurze Geste hatte weltweit für große Schlagzeilen gesorgt.

Mund zu wie bei der deutschen Mannschaft vor dem Japanspiel

Mund zu wie bei der deutschen Mannschaft vor dem Japanspiel

Quelle: REUTERS

Nun liegt der Verdacht nahe, dass die Zuschauer im Al-Bait-Stadion zu Doha den Deutschen anhand des Fall Özils ebenso den Vorwurf machen, unliebsame Meinungen nicht zuzulassen. Wer die Menschen mit den Plakaten sind und was ihre genaue Intention ist, ist bislang jedoch nicht bekannt.

Özil warf dem DFB Rassismus vor

Der in Gelsenkirchen geborene Özil war nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 unter viel Getöse aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Im Vorfeld des Turniers hatte er während des türkischen Wahlkampfs für Fotos mit dem türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan posiert. Dies führte zu heftigen Debatten und Protesten in Deutschland und mündete schließlich in Özils Demission. Er warf dem Deutschen-Fußball-Bund Rassismus vor. Er sei von den Verantwortlichen nicht geschützt worden.

Auch mit Özils Vereinskarriere ging es nach der WM bald bergab. Beim FC Arsenal in London war er nicht mehr gewollt, auch bei Fenerbahce Istanbul scheiterte er. Mittlerweile steht der 34-Jährige bei Istanbul Basaksehir unter Vertrag.

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