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Panzer-Zoff bei Anne Will - Kühnert wütet gegen Ampelpartner

Zauderlehrling Scholz hat einen weiteren Orientierungsmarsch durch das politische Hochrisikogebiet beendet, jetzt streiten Fans und Kritiker über das Resultat. Auch Anne Will rätselt: „Leopard-Panzer für die Ukraine – Die richtige Entscheidung?“

▶︎ Kevin Kühnert (33, SPD). Der Generalsekretär fände es voll in Ordnung, wenn die Panzer jetzt auch dafür genutzt würden, die Krim zurückzuerobern. Hui!

▶︎ Marina Weisband (35, Grüne). Die deutsch-ukrainische Publizistin mit viel Verwandtschaft in Kiew twittert zornig: „Mich machen Gespräche über 14 Panzer hin oder her zunehmend fertig. Wir isolieren uns zunehmend mit irgendwelchen blöden Lieferdiskussionen!“

▶︎ Janine Wissler (41, Linke). Die Parteichefin sorgt sich: „Was also, fragen wir, kommt als nächstes – Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge, atomwaffenfähige Jets?“

▶︎ Prof. Carlo Masala (54). Der Militärexperte warnt, Putin könnte jetzt seine Frühjahrsoffensive vorziehen, bevor die Leoparden eingreifen.

▶︎ Georg Mascolo (58). Der Journalist (SZ) lobt den Kanzler: „Er setzte die Amerikaner unter Druck!“

Die ARD-typische Linksgrün-Ökopax-Meinungsdominanz führt zu einer Pro-Panzer-Mehrheit! Da staunt sogar das Zoff-O-Meter.

Publizistin und Grünen-Politikerin Weisband, aus Münster zugeschaltet, ist persönlich mit Abstand am stärksten betroffen und kommt auch als erste dran: „Es gibt in Russland das geflügelte Wort ‚Wir können Putin ja nicht in den Kopf schauen‘“, zitiert sie. „Ich verstehe das, weil er ein Diktator ist.“

Aber, so die Deutsch-Ukrainerin weiter: „In dem Moment, wo wir auch ständig sagen, wir können Olaf Scholz nicht in den Kopf schauen, haben wir in einem demokratischen Land ein Problem. Denn da geht es nicht um Details zur Panzerlieferung, sondern um die Frage: Was ist eigentlich unser Ziel?“

Ihre eindringliche Ermahnung an den Bundeskanzler: „Dass diese Strategie, diese Absicht nicht kommuniziert wird, halte ich für ein gigantisches Problem!“

Marina Weisband

Foto: Das Erste/ARD

Sie sehe ein Muster, erklärt die Publizistin dazu, denn: „Es ist so, dass wir ständig neue rote Linien ziehen. Zuerst hieß es: nur Defensivwaffen. Dann: die rote Linie sei bei den Mardern. Dann bei Kampfpanzern. Jetzt bei Flugzeugen.“

Ihr Vorwurf: „Wir begründen ständig, was wir nicht schicken können, und dann schicken wir es. Aber nicht, wenn die Ukraine gerade unter hohem Blutzoll Fortschritte macht bei der Rückeroberung ihres eigenen Gebietes. Sondern immer nur als Reaktion darauf, dass die Ukraine beginnt, zurückzufallen.“ Uff!

Ihre bedrückende Schlussfolgerung: „Die Ukraine wird an einem Tropf gehalten. Sie bekommt zu viel zum Sterben, aber zu wenig zum Leben. Welche Strategie, welche Zielsetzung steckt dahinter?“

Journalist Mascolo verteidigt den Kanzler: „Deutschland wollte Panzer liefern, aber Deutschland wollte nicht alleine Panzer liefern“, behauptet er. Wie bitte? Die Polen, die Balten, die Finnen wollten alle nicht mitmachen?

Mit erkennbarer Wonne bringt der SZ-Mann dazu noch eine kleine Bosheit unter: „Ich kenne kaum ein Land, das so begabt darin ist, seine Interessen durchzusetzen und anderen dabei auch mal den Arm umzudrehen wie die USA.“ Horrido! Jetzt kriegst du’s mal, du gemeiner Ami!

Georg Mascolo

Foto: Das Erste/ARD

„Ich glaube nicht, dass es so einen großen Masterplan dahinter gegeben hat“, zweifelt Prof. Masala. „Woran Scholz interessiert ist, ist immer die Risikoteilung: Sollte Russland eskalieren, müssen die Amerikaner mit eingebunden sein.“

Denn, so der Militärexperte zur allgemeinen Verblüffung: „Der Nato-Artikel 5 ist keine automatische Beistandsverpflichtung. Es gibt den berühmten Satz ‚Der Artikel 5 reicht von Raketen abschießen gegen den angreifenden Feind bis hin zum Beileidstelegramm.“ Alles sei möglich. Puh!

Die Linke-Chefin ringt die Hände: „Wir müssen raus aus diesem militärischen Tunnelblick, dass wir nur noch über Waffen sprechen!“, wettert sie los.

„Wie würden Sie’s denn machen?“, erkundigt sich die Talkmasterin. „Sie sagen doch selbst, Sie möchten, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, sich selbst zu verteidigen. Wie wollen Sie das tun, ohne sie aufzurüsten?

„Diplomatische Initiativen auch unter Einbeziehung anderer Staaten, von China, von Indien“, schwurbelt Wissler flott drauflos, „die eben dazu führen, dass es Friedensverhandlungen gibt. Dazu müsste der Druck erhöht werden, und die Außenministerin müsste mehr daran arbeiten …“ Halleluja!

Janine Wissler

Foto: Das Erste/ARD

Nach einer guten Viertelstunde kommt auch Kühnert zu Wort und haut gleich eine Nebelkerze raus: „Es ist nicht so, wie Frau Weisband gesagt hat, wir hätten in Deutschland immer wieder rote Linien gezogen“, behauptet der Generalsekretär in die erstaunten Gesichter.

Seine These: „Der Bundeskanzler hat diese roten Linien nie gezogen. Er hat ganz bewusst sich nicht in Einzelfalldiskussionen über einzelne Waffengattungen verwickeln lassen, sondern er hat die Prinzipien seiner Politik in den Vordergrund gestellt.“

„Aber immer, wenn es um die Lieferung neuer Waffengattungen ging“, erinnert die Talkmasterin. „Insofern: Der Konnex war ja klar.“

„Naja“, gibt Kühnert notgedrungen zu, „aber dann muss eben immer wieder eruiert werden, ob diese Bedingungen eingehalten werden können. Und nun scheint der Wunsch im Raum zu stehen, dann soll er jetzt immer zwischendurch Wasserstandsmeldungen abgeben. Weil man angeblich nicht in seinen Kopf gucken kann.“ Ächz!

Die Deutsch-Ukrainerin hat die Faxen dicke: „Ich möchte gar nicht, dass Olaf Scholz Wasserstandsmeldungen gibt“, protestiert sie und lässt die Handkante durch die Luft sausen. „Was ich möchte, ist, dass er seine Strategie, seine Zielsetzung sagt!“

Dann bricht schon fast Verzweiflung aus ihr heraus: „Die Leute können nicht mehr“, klagt sie. „Jeder Tag kostet so unfassbar viel!“

„Ich kann nicht sagen, dass das Ziel der USA und Deutschlands darin liegt, dass dieser Krieg so schnell wie möglich endet“, fügt Weisband bedrückt hinzu. „Ich möchte sogar sagen, dass das Ziel darin liegt, dass dieser Krieg sogar möglichst lange dauert, vielleicht um Russland zu schwächen!“

Carlo Masala, Kevin Kühnert, Anne Will, Georg Mascolo, Janine Wissler (v.l.), Marina Weisband (zugeschaltet)

Foto: Das Erste/ARD

Die Talkmasterin kommt auf den entscheidenden Punkt: „Verkürzen Waffenlieferungen den Krieg oder verlängern sie ihn?“

„Um zu Verhandlungen zu kommen, an deren Ende eine territorial unversehrte Ukraine stehen würde, muss man die Ukraine militärisch unterstützen“, antwortet Prof. Masala, „denn es geht darum, die Logik der Russischen Föderation zu durchbrechen.“

„Ja, die Waffenlieferungen verlängern den Krieg“, erklärt der Militärexperte dann. „Fehlende Waffenlieferungen hätten ihn verkürzt, weil die Russen dann gewonnen hätten.“ Rumms!

Doch, so der Professor: „Das mag jetzt zynisch klingen, aber Waffenlieferungen retten mehr Menschenleben, weil sie den Ukrainern ermöglichen, Territorium zu halten und zu befreien. Tagtäglich hören wir die Berichte, was in den russisch besetzten Gebieten passiert!“

„Wir werden nie in der Lage sein, so viel Material in die Ukraine zu liefern, dass sie numerisch den Russen überlegen ist“, macht der Experte klar.

Aber, so Prof. Masala: „Wir liefern die qualitativ besseren Waffensysteme. Wir setzen Qualität gegen Quantität.“

Die Linke-Chefin arbeitet zwischendurch mal eben ihr Parteiprogramm ab: „Die Preissteigerungen sind natürlich auch Spekulationsgewinne!“, schimpft sie. „Wenn Preise nicht gedeckelt sind, machen Konzerne Mondpreise und streichen hohe Gewinne ein!“

Die Publizistin setzt den Talk wieder auf die Schiene: „Wir können den Krieg einfrieren“, warnt sie, „aber dann hat Putin die eroberten Gebiete, um von dort eine neue Invasion zu starten.“

„Was wurde nach Ramstein nicht alles berichtet!“, beschwert sich Kühnert mit geballten Fäusten. „,Schreiereien hinter den Kulissen! Das deutsch-amerikanische Verhältnis zerrüttet!‘ Wir haben viele Kräfte in der innenpolitischen Diskussion, die für den kleingeistigen innenpolitischen Geländegewinn bereit sind, wirklich Unfug zu erzählen!“

Sein happigster Vorwurf: „Es werden auch Geheiminformationen preisgegeben“, wütet der SPD-General. „Um zu zeigen, dass es angeblich zu wenige Waffen sind, werden Geheimschutzinformationen aus internen Gremien, aus dem Verteidigungsausschuss rausgegeben! Das steht unter Strafe, aber trotzdem können einige das Wasser nicht halten!“

Zum Schluss will Kühnert auch noch die spezielle deutsche Atomangst nutzen: „Ich finde es nicht unverantwortlich, dass man in einer Situation, wo Kämpfe dann irgendwann frisch neben dem Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, innehält“, ruft er empört, „bevor es zu einem riesigen Atom-GAU kommt.“ Peng!

„Vielleicht wäre es gut, wenn die SPD ihre Koalitionspartner mit Informationen besser versorgt“, schlägt Prof. Masala trocken vor, „damit dieses Geschrei unter den Koalitionspartnern nicht so nach außen getragen wird.“ Kawumm!

Carlo Masala

Foto: Das Erste/ARD

Noch verheerender für Kühnert: Prof. Masala kann sich erinnern, dass Scholz „in der zweiten oder dritten Woche des Krieges“ in einem Interview sagte: „Schützenpanzer und Panzer führen zu einer Eskalation.“

„Also er hat da schon rote Linien gezogen“, stellt der Experte umstandslos fest. Soll heißen: Rote Linien sind auch dann welche, wenn sie nicht wortwörtlich als solche bezeichnet, sondern nur der Sache nach in die Debatte eingescholzt werden.

Zum Schluss dämpft Prof. Masala die Sorge um russische Atomraketen: „Die Amerikaner haben in Vietnam verloren, die Russen haben in Afghanistan verloren. Also wir haben Atommächte gehabt, die Kriege verloren und nicht nuklear eskaliert haben.“ Amen!

„Bitte nicht wieder mit der Diskussion anfangen, dass wir uns selbst einreden, dass wir Knallerbsen in die Ukraine liefern!“ Kevin Kühnert

Geladene Atmosphäre, krawallige Argumente, Zoff um jeden Zentimeter und Zornausbrüche bis zum Ohrenkrebs. Das war ein Polter-Abend der Kategorie Wilhelm II.: „Pardon wird nicht gegeben!“