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Panzerkiller "Marker": Russland schickt wohl Kampfroboter in Donbass

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Vom "Marker"-Kampfroboter soll es insgesamt nur fünf Exemplare geben.

(Foto: Ministry of Defense of the Russian Federation )

Seit Jahren schraubt Russland an einer angeblichen Wunderwaffe: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz soll der "Marker"-Kampfroboter eigenständig westliche Panzer identifzieren und abschießen können. Nun soll er in der Ukraine angekommen sein. Doch Experten zweifeln an seinen Fähigkeiten.

An der Front in der Ukraine sollen russischen Angaben zufolge bald Kampfroboter des Typs "Marker" zum Einsatz kommen. Wie der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos, Dmitri Rogosin, auf Telegram erklärte, seien vier "Marker" in der Donbass-Region eingetroffen und würden nun für den Kriegseinsatz vorbereitet. "Wir beginnen mit dem Hochladen von Zielbildern, erarbeiten Kampfalgorithmen und installieren mächtige Panzerabwehrwaffen", schreibt Rogosin zu einem Video, das eines der unbemannten Kettenfahrzeuge beim Abladen zeigen soll.

Der "Marker" ist ein autonomer Kampfroboter, der eigenständig Ziele in bis zu 15 Kilometern Entfernung lokalisieren und abschießen können soll. Laut Rogosin, der inzwischen Chef der Militärberatergruppe "Zarenwölfe" und ein enger Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin ist, treffe der "Marker" die Unterscheidung zwischen einer Zivilperson und Militärs mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Bereits Mitte Januar hatte Rogosin auf Telegram verkündet, dass der "Marker" in der Ukraine seiner "Feuertaufe" unterzogen werden solle. An den tatsächlichen Fähigkeiten des Kampfroboters gibt es allerdings Zweifel.

Rogosin hatte in einem Interview mit dem staatlichen Sender RIA Novosti behauptet, dass der "Marker" in der Lage sei, feindliche Ausrüstung durch einen elektronischen Katalog "automatisch bestimmen" zu können. Demnach könne er etwa einen Abrams- von einem Leopard-Kampfpanzer unterscheiden und entsprechend seiner Zielvorgaben treffen. Der US-Militärexperte Samuel Bendett schränkte im US-Portal "Newsweek" jedoch ein, dass die Kampfpanzer an der Front nicht eigenständig operierten. "Der 'Marker' rollt nicht einfach auf einen Panzer zu und schießt drauf", sagte er. Bendett hält den Einsatz der angeblichen Wunderwaffe eher für eine Propaganda-Show.

Leichtes Ziel für ukrainische Drohnen?

Denn bisher gibt es laut Bendett überhaupt nur fünf "Marker", vier davon sollen angeblich in die Ukraine gehen. Wahrscheinlich sei, dass die ukrainische Armee sie dort mit Drohnen aus der Luft "jagen" werde. Für einen Panzerkiller hält der Militärexperte den Kampfroboter nicht, die gesamte Technologie sei noch in ihrer Anfangsphase. "Die 'Marker" dürften nicht unbedingt auf die sehr komplizierte Umgebung in einer ukrainischen Kampfzone vorbereitet sein", sagte Bendett laut "Newsweek".

Entwickelt haben den "Marker" die russische Forschungsstelle für Rüstungsgüter FPI und das Unternehmen Magnitogorsk Android Technology. Die Kampfroboter wiegen demnach rund drei Tonnen und können mit Maschinengewehren und Panzerabwehrwaffen bestückt werden. Laut Rogosin werden derzeit Spezialisten in der russischen Armee für die Bedienung der "Marker" ausgebildet.