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"Paris-Trip nicht verboten": Auch Matthäus mischt bei "Gucci-Gate" um Gnabry mit

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Serge Gnabry und Leon Goretzka sind im Januar 2023 Sorgenkinder.

(Foto: picture alliance / Wagner)

Der Start in das Jahr 2023 misslingt dem FC Bayern München gründlich. Aus zwei Spielen holt der Rekordmeister nur zwei Punkte. Schlagzeilen produzieren sie trotzdem. Zum Beispiel Serge Gnabry, der nach Paris reist und dafür ordentlich gerüffelt wird. Das ist nicht okay, sagt Lothar Matthäus.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus kann den Wirbel um den Mode-Ausflug von Serge Gnabry zur Pariser Fashion Week nicht nachvollziehen. "Sicherlich war das nicht der glücklichste Zeitpunkt, und deutsche Nationalspieler stehen derzeit besonders unter Beobachtung. Aber was hat er denn gemacht?", fragte der 61-Jährige in der "Bild"-Zeitung. "Warum sollte er nicht nach Paris fliegen, wenn es nicht verboten ist? Für mich als Trainer ist so ein Ausflug weniger schlimm, als wenn einer nachts um die Häuser zieht."

Gnabry hatte den Kurztrip am vergangenen Wochenende unternommen und war dafür von Sportvorstand Hasan Salihamidžić deutlich kritisiert worden, der Boulevard hatte sich über "Gucci-Gnabry" gefreut. Unter der Woche wurde Gnabry beim 1:1 gegen den 1. FC Köln früh ausgewechselt, beim Spiel an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt wird er nicht in der Startelf stehen. "Die Chance hat er gehabt, eine Reaktion zu zeigen. Er war gegen Köln nicht überragend", sagte Trainer Julian Nagelsmann am Freitag. Die Auswechslung von Gnabry zur Pause habe aber allein sportliche Gründe gehabt.

Matthäus äußerte, das Thema "würde für mich bei der Aufstellung gegen Frankfurt gar keine Rolle spielen. Ich würde Gnabry aufstellen - wenn ich nach den Trainingseindrücken voll überzeugt wäre, dass er in die Startelf gehört, weil er besser ist als andere." Gnabry sei "zu hart" kritisiert worden, sein Ausflug sei für ihn "im Verhältnis weitaus weniger schlimm als das, was Manuel Neuer gemacht hat", sagte Matthäus. Nationaltorwart Neuer hatte sich nach der WM bei einer Skitour den Unterschenkel gebrochen und fehlt dem Rekordmeister für den Rest der Saison.

Goretzka hat ganz andere Probleme

Verletzungssorgen, weit weniger schlimm als die von Neuer, plagen auch Nationalspieler Leon Goretzka. Gegen Frankfurt wird der Mittelfeldmann mit muskulären Problemen ausfallen, die Rückkehr ist unklar. "Da will ich kein Risiko eingehen. Deshalb wird er nicht zur Verfügung stehen", sagte Trainer Julian Nagelsmann. Er hoffe, dass Goretzka am kommenden Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FSV Mainz 05 wieder einsatzfähig ist. "Ich nehme ihm den Druck, unbedingt spielen zu müssen", ergänzte er und ging dann auf einige grundsätzliche Probleme des Profis ein.

"Leon hat ein paar Baustellen schon seit seiner Bochumer Zeit. Es gibt gewisse körperliche Konstitutionen, die manchmal muskuläre Probleme nach sich ziehen. Dafür kann er nichts. Teilweise wird man so geboren, dass gewisse Elemente im Körper- und Knochenbereich nicht so sind, wie sie sein können. Deswegen haben manche Spieler nie Verletzungen und manche viele Verletzungen."

Goretzka habe "leider immer wieder Wehwehchen", schilderte Nagelsmann, der mit Blick in die Zukunft prophezeite: "Das ist so und wird wahrscheinlich auch nicht mehr anders werden." Dabei sei der ehemalige Schalker "kein fauler Spieler", sondern investiere vielmehr viel in seinen Körper. Goretzka hatte etwa während der ersten Corona-Phase die Muskeln an seinem Oberkörper sichtlich gestählt.

Goretzka war Anfang dieser Saison wegen einer Knie-Operation ausgefallen. Und auch in der Wintervorbereitung musste bei ihm die Trainingsbelastung zeitweise reduziert werden. Nagelsmann will Goretzka nur topfit spielen lassen. "Er braucht schon hundert Prozent. Das sieht man im Spiel ganz genau, wenn er nicht ganz frei ist im Kopf und Bedenken da sind, dass irgendetwas passiert. Dann sind die Aktionen auch nicht so, wie er sich das vorstellt", erläuterte der Trainer. Auch für Spiele mit der Nationalmannschaft ist WM-Teilnehmer Goretzka in der Vergangenheit immer wieder mal wegen leichterer Blessuren und Beschwerden ausgefallen.