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Phönix freut sich über kleine Aufstiegschance

Mühlacker-Lomersheim. Bei Phönix Lomersheim fällt nicht mehr nur das Wort Abstieg. Zumindest Trainer Martin Maier kommt der Begriff Aufstieg über die Lippen – und nur der. In der Fußball-Bezirksliga ist Lomersheim (27 Punkte) als Vierter dem Elften SV Leonberg/Eltingen (22) sogar näher als dem Zweiten TV Pflugfelden (35), doch der 38-jährige Maier will nur noch Richtung Spitze schauen.

In Lomersheim ist Zug dahinter

Für seine erste Saison geht der Phönix-Trainer nicht davon aus, dass die Landesliga noch ein Thema wird, stellt aber auch heraus: „Wir treffen uns nicht, um einfach ein wenig Fußball zu spielen.“

Der Leistungsgedanke spielt also in jedem Fall eine Rolle: Maier will das Maximum herausholen. Und da er seine Mannschaft auf dem richtigen Weg sieht, ist für ihn klar, dass sie auch am Saisonende im vorderen Bereich stehen sollte.

Maier („Demut gehört im Fußball dazu“) ist keinesfalls ein Sprücheklopfer, ebenso wenig ein Fantast. Eher gibt er manche Gedankengänge erst auf Nachfrage preis. Was also wäre im allerbesten Fall bisher drin gewesen? Bis zu neun Punkte mehr hätte Phönix haben können, meint Maier. Demnach stünde Lomersheim auf Tabellenplatz zwei, wäre wirklich alles für Maiers Team gelaufen.

Bescheidene Vereinsführung

Gerd Thieme von der Vereinsführung hört sich etwas anders an. Der dritte Platz der vergangenen Saison unter Trainer Simon Roller, dessen Vertrag dennoch nicht verlängert wurde, sei „etwas Außergewöhnliches“, sagt Thieme erst einmal. Er verhehlt nicht, dass die Lomersheimer große Lust haben, in diesem Tabellenbereich zu bleiben, primär sei es jedoch darum gegangen, nichts mit den Abstiegsrängen zu tun zu haben.

Auch was den letzten Einsatz im Jahr 2022 angeht, hält Thieme als zweiter Vorsitzender den Ball flach – im Gegensatz zu Maier, der noch vor ein paar Jahren Woche für Woche in der Bezirksliga spielte und diese Saison genau wie Assistent Sören Christofori in der ersten Mannschaft ausgeholfen hat. Wenn Thieme vor dem Heimspiel gegen Tabellenführer TSV Münchingen (38) sagt, man wolle versuchen, etwas mitzunehmen, dann klingt das nach Zielsetzung Unentschieden, Trainer Maier dagegen erklärt: „Wir wollen gewinnen.“ Am Sonntag um 14 Uhr stehen sich die Teams gegenüber.

Auf jeden Fall fehlt im Spiel gegen Münchingen im Phönix-Angriff Tim Scheuermann, der wegen einer Knöchelverletzung für Wochen Sportverbot hat. Spätestens mit der Weihnachtsfeier kommenden Freitag beginnt die Zeit, in der für Maier Familie eine noch größere und Fußball ausnahmsweise keine Rolle spielen soll.

Im neuen Jahr geht es zeitig los

2023, das Jahr des 125-jährigen Bestehens, beginnt fürs Phönix-Bezirksliga-Turnier am Sonntag, 15. Januar, mit einem Stadtturnier-Heimspiel. Am Montag steht dann der Start in die Vorbereitung an – und ab Sonntag, 19. Februar, soll es dann wieder um Punkte gehen.

Dass die Spieler vor Weihnachten auf andere Gedanken kommen, wünscht sich Maier. Während der Spielbetrieb läuft, bedauert er allerdings ein wenig, wenn Fußball nicht bei jedem durchgängig ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Urlaube im Sommer wie im Winter in die Pausen zu legen, sei für ihn eigentlich selbstverständlich gewesen. Der frühere Oberliga-Spieler des damaligen 1. FC Pforzheim sagt aber auch, dass ihr Sport für Fußballer oft nicht mehr den Stellenwert hat, wie das bei früheren Generationen der Fall war. Als mehrfacher Vater weiß Maier aber auch, dass Familie über alles geht.

Letztlich sind die Lomersheimer in der Bezirksliga weiter gut aufgehoben. Höher zu spielen, würde bedeuten, sich noch mehr gegenüber Vereinen insbesondere aus dem Raum Ludwigsburg behaupten zu müssen, die finanziell besser aufgestellt sind. Dennoch liebäugelt Maier, der die Liga früher zumindest in der Breite etwas stärker fand, mit Relegationsplatz zwei. Wann immer sich eine Chance auftut, soll Aufstieg bei den Lomersheimern mehr als nur ein Wort sein.