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Portugal will Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern

Kampfpanzer der portugiesischen Armee am Ufer des Tejo in Lissabon (im April 2019)

Kampfpanzer der portugiesischen Armee am Ufer des Tejo in Lissabon (im April 2019)

Foto: Horacio Villalobos / Corbis / Getty Images

Deutschland will zusammen mit anderen europäischen Nationen Leopard-2-Waffensysteme an die Ukraine liefern. Doch das Vorhaben verläuft offenbar schleppend. Wie der SPIEGEL am Freitag berichtete  , wachsen sowohl im Kanzleramt als auch im Verteidigungsressort die Zweifel, ob sich die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) verkündeten Pläne noch wie geplant umsetzen lassen. Der Grund: fehlende Lieferzusagen anderer europäischer Partner.

Nun hat immerhin der portugiesische Regierungschef António Costa die Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 an die Ukraine fest zugesagt. Die genaue Zahl ließ er weiter offen. Derzeit stehe sein Land mit Deutschland wegen der Überholung von Leopard-Panzern in Kontakt, meldete die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa am Samstag.

»Wir arbeiten derzeit daran, auf einige unserer Panzer verzichten zu können. Ich weiß, wie viele Panzer (von uns in die Ukraine) geschickt werden, aber das wird erst zu gegebener Zeit bekannt gegeben«, sagte Costa demnach bei einem Besuch der portugiesischen Militärmission in der Zentralafrikanischen Republik. Als möglichen Zeitpunkt der Entsendung nannte Costa im staatlichen TV-Sender RTP »bis Ende März« – das ist der auf europäischer Ebene avisierte Zeitraum.

Hälfte von Portugals Leopard-Panzern defekt

Portugal wolle einen Beitrag zur »kollektiven Anstrengung leisten, die Ukraine mit den besten Mitteln zur Selbstverteidigung auszustatten«, sagte Costa. Die portugiesische Verteidigungsfähigkeit müsse aber trotz der Lieferungen von Panzern gewährleistet bleiben, auch um Aufgaben im Rahmen der Nato erfüllen zu können. Deshalb müssten derzeit nicht einsatzfähige Panzer repariert werden, um einsatzbereite Leopard-Panzer, die an die Ukraine geliefert werden sollen, zu ersetzen.

In den Kontakten zu Deutschland gehe es daher jetzt um »eine logistische Operation zur Lieferung von Teilen, um die Instandsetzung einiger der (Kampf-)Fahrzeuge abzuschließen«. Die portugiesischen Streitkräfte verfügen über insgesamt 37 Leopard 2 A6, die vor Jahren gebraucht den Niederlanden abgekauft wurden. Die Wochenzeitung »Expresso« hatte diese Woche berichtet, dass die Hälfte davon defekt sei.

Einen Bericht der Zeitung »Correio da Manhã« von Ende Januar, wonach Portugal die Lieferung von vier Leopard-Panzern vorbereitet, hat das Verteidigungsministerium bisher nicht bestätigt.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte nach langem Zögern am 25. Januar die Lieferung von 14 Leopard-2-Kampfpanzern aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine angekündigt . Die Bundesregierung nannte dabei das Ziel, zusammen mit europäischen Partnern »rasch zwei Panzerbataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen«. Dies wären nach deutschen Standards fast 90 Panzer.