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Prigoschin braucht Nachschub: Wagner-Chef will 30.000 neue Kämpfer anwerben

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Russland lockt Männer mit unterschiedlichen Versprechen an die Front.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Dem blutigen Kampf um Bachmut fallen laut Experten pro Tag Hunderte russische Streitkräfte zum Opfer. Viele davon gehören zu der berühmten Wagner-Einheit. Truppen-Chef Prigoschin will bis Mai nun Zehntausende neue Kämpfer rekrutieren.

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, will bis Mitte Mai rund 30.000 neue Kämpfer unter Vertrag nehmen. In einer Audio-Botschaft in dem Messengerdienst Telegram erklärt er, pro Tag würden in den Anwerbestellen in 42 russischen Städten 500 bis 800 Männer rekrutiert. Er nannte keine Beweise für diese Zahlen. Die Angaben sind nicht unabhängig nachzuprüfen.

Im Januar schätzten die Vereinigten Staaten, dass die Wagner-Truppe etwa 50.000 Kämpfer in der Ukraine hat, darunter 40.000 Sträflinge, die Prigoschin aus russischen Gefängnissen rekrutierte. Er versprach ihnen eine kostenlose Begnadigung, wenn sie mindestens sechs Monate an der Front überleben.

Die aktuelle Rekrutierung verlaufe besser als erwartet und die Freiwilligen seien in besserer körperlicher Verfassung als die Sträflinge, die er zuvor aufgenommen hatte, sagte Prigoschin laut dem britischen "Guardian". "Bis Mitte Mai planen wir, die Zahl der Kämpfer in unseren Einheiten um etwa 30.000 zu erhöhen", wird er zitiert.

Bis zu 1500 russische Opfer pro Tag?

Prigoschins Männer haben im Verlauf der vergangenen Wochen und Monate schwere Verluste erlitten. Sie führen die russischen Bemühungen um die Einnahme der ukrainischen Stadt Bachmut an, in der seit letztem Sommer die längsten und blutigsten Gefechte des gut einjährigen Krieges stattfinden. Ukrainische Beamte behaupten, dass etwa 30.000 von Wagners Kämpfern desertiert, getötet oder verwundet wurden.

Laut der Ukraine nehmen die Kämpfe vonseiten der Russen derzeit zu. Das russische Militär habe alle seine Streitkräfte eingesetzt, um die Stadt vollständig zu umzingeln, sagte der ukrainische Generaloberst Oleksandr Syrskyi. Die Ukraine verteidigt die Stadt gegen die Angriffe von Norden, Osten und Süden. Russland erleidet dabei schwere Verluste: Ein NATO-Beamter geht an der gesamten Frontlinie von bis zu 1500 Opfern pro Tag auf russischer Seite aus, berichtet der britische "Guardian".