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Proteste gegen das iranische Regime: 200 Menschen demonstrierten in Würzburg für die ermordete Mahsa Amini

Sprechchöre wie "Frauen, Leben, Freiheit" und "Weg, weg, weg, Mullah muss weg" dröhnten am Samstagnachmittag über den oberen Marktplatz in Würzburg. Rund 200 Menschen waren erschienen, um ihre Solidarität mit den Frauen im Iran zu zeigen und um gegen die radikalislamische iranische Regierung zu demonstrieren.

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In den vergangenen Tagen waren die Bilder von iranischen Frauen, die auf offener Straße ihre Kopftücher verbrennen, um die Welt gegangen. Auslöser für die Proteste war der Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini, die Anfang September von der iranischen Sittenpolizei verhaftet wurde, weil sie laut Regierungsangaben unislamisch gekleidet war. Im Anschluss war die Frau mit schweren Verletzungen im Krankenhaus gestorben.

Männer und Frauen demonstrieren Seite an Seite für Frauenrechte

"Ursprünglich hatten wir eine Demonstration mit 30 Leuten angemeldet, dass jetzt so viel mehr gekommen sind, macht uns glücklich", sagt Jonas Schneider, der die Veranstaltung in Würzburg mit organisiert hatte. Dass die Demonstrationen rund um den Fall Mahsa Amini längst mehr als eine reine Frauenbewegung sind, zeigte sich auch am Samstag in Würzburg. Denn nicht nur Frauen waren gekommen, um sich zu versammeln, sondern auch viele Männer.

"Ich bin Mahsa Amini, du bist Mahsa Amini, wir sind Mahsa Amini", rief einer von ihnen und sagte, dass jeden Einzelnen von ihnen im Iran dasselbe Schicksal drohen könnte, wie der 22-Jährigen. Deshalb fordern die versammelten Menschen auf dem oberen Markt in Würzburg ein Ende des iranischen Regimes.

Zwischen Angst und dem Wunsch etwas zu verändern

Kundgebung wie die in auf dem Würzburger Marktplatz, die hier selbstverständlich scheinen, sind für die Menschen im Iran gefährlich. Bei Protesten waren in den vergangenen Wochen immer wieder Menschen im Iran verhaftet und getötet worden. Die Angst vor solcherlei Unterdrückung war auch am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz spürbar. Zwar hielten viele Frauen mutig ihre Plakate in die Höhe, mit Medien sprechen oder ihren Namen nennen, wollten die meisten aber nicht.

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Denn für das Auflehnen gegen das Regime drohen im Iran harte Strafen und keiner der Anwesenden wollte dort Freunde oder Familie in Gefahr bringen. "Ich habe mein Heimatland seit 20 Jahren nicht mehr besucht", sagte Farsi, die nur ihren Vornamen verraten möchte, im Gespräch mit der Redaktion. Umso wichtiger sei es, in Würzburg auf die Straße zu gehen. "Wir wollen nur unsere Rechte und Freiheit haben", sagte sie.