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Putin-Sendung "Der direkte Draht" verschoben – Krieg als Grund?

Eine TV-Sendung, in der Bürger Präsident Putin befragen, ist verschoben worden. Grund könnten russische Misserfolge in der Ukraine sein.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen traditionellen Fernsehauftritt verschoben, bei dem Zuschauer ihn befragen können. In den Jahren zuvor hatte der Kremlchef sich in der Sendung "Direkter Draht zu Wladimir Putin" Fragen aus der Bevölkerung gestellt.

Im vergangenen Jahr hatte er die Sendung, wie auch seine jährliche Pressekonferenz, ausfallen lassen. Die russische Zeitung "Kommersant" berichtet jetzt, dass die diesjährige Show nicht wie üblich im Juni, sondern Ende dieses Jahres stattfinden soll. Damit würde sie näher an die russischen Präsidentschaftswahlen rücken, die in 2024 anstehen. Putin könnte den Auftritt dann als Wahlkampfmöglichkeit nutzen, wenn er erneut antreten sollte.

Situation an der Ukraine-Front möglicher Grund

Nach Angaben von "Kommersant" soll die Situation im Ukraine-Krieg Grund für eine Verschiebung der Fragestunde sein. Eine Quelle aus dem Kreml soll der Zeitung gesagt haben, es sei besser, die Entwicklungen an der Front abzuwarten.

Gegenüber dem amerikanischen Magazin "Newsweek" sagte der Politikberater Jason Jay Smart, er glaube, Putin verschiebe die Sendung, weil er weitere Misserfolge durch eine ukrainische Gegenoffensive fürchte. "Putin erkennt, dass die Gegenoffensive alles untergraben könnte, was er den Bürgern öffentlich sagt", sagte Smart. "Die Verzögerung ermöglicht es ihm, das Ereignis später zu nutzen, um zu rechtfertigen, warum Russland in der Ukraine Territorium verloren hat."

Der "Direkte Draht zu Wladimir Putin" fand erstmals im Jahr 2001 statt. Bürger können Fragen vorab einreichen. Diese werden vorab geprüft, meistens geht es um das tägliche Leben der Bürger und deren Sorgen. Während der Covid-19-Pandemie fiel die Sendung aus. Im Mai hatte Kremlsprecher Dimitri Peskow davon gesprochen, dass Putin an der meist im Juni stattfindenden Sendung teilnehmen werden. Am Donnerstag berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass, dass Peskow sich nun eher vage zu einem Termin geäußert habe. Man werde zu gegebener Zeit das Datum nennen, so Peskow.