Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Putins Plan geht nach hinten los! - Kriegs-Rückkehrer sind tickende Zeitbomben

Weil er nicht genug freiwillige Soldaten für seinen Krieg fand, gab Wladimir Putin (70) der Söldner-Gruppe „Wagner“ vor sechs Monaten diesen Geheim-Auftrag: Bildet Gefängnisinsassen aus und lasst sie für ihre vorzeitige Freiheit in der Ukraine kämpfen.

Jetzt rächt sich diese Taktik.

► Grund: Immer mehr der bislang rund 40 000 Ex-Knackis kehren seit Anfang des Jahres in ihre Heimat zurück. Und sie sind tickende Zeitbomben, die zu einer Gefahr für Russlands Gesellschaft werden.

Andrei Yastrebov ist einer von ihnen. Der 22-Jährige saß wegen eines harmlosen Autodiebstahls. Was er in der Ukraine erlebte, veränderte ihn mehr als der Knast.

Tausende der Knacki-Söldner waren von dem skrupellosen Wagner-Chef Jewegenij Prigoschin (61) wie Kanonenfutter an die am härtesten umkämpften Fronten geschickt worden und in kürzester Zeit gefallen. Viele nur Stunden nach ihrer Ankunft. Unzählige andere wurden von den Grauen des Krieges traumatisiert.

Jewegenij Prigoschin (61) nimmt an der Beerdigung von Dmitri Menshikov, einem Kämpfer der Söldner-Gruppe Wagner auf dem Friedhof Beloostrovskoye außerhalb von St. Petersburg teil

Foto: PL/AP

► „Er ist wie unter Hypnose“, sagte ein anonymer Verwandter von Yastrebov zur US-Zeitung „New York Times“. „Er hat keine Emotionen mehr.“

Dabei ist Andrei noch das kleinste Problem. Denn unter den „begnadeten“ Kriminellen, die nun frei in Russland umherlaufen, sind Vergewaltiger und Mörder. Der Krieg wirkte wie Doping auf sie. Dazu haben sie Geld und Orden.

Wie gefährlich dies ist, erklärt Olga Ramanova (51), Vorsitzende der Aktivisten-Organisation „Russland hinter Gittern“. „Es gibt quasi keine Verbrechen und keine Bestrafung mehr“, sagt sie. „Alles ist plötzlich erlaubt.“

Und der Menschrechts-Jurist Yana Gelmel warnt: „Dies sind psychisch gebrochene Männer, die mit einem Gefühl der Rechtschaffenheit zurückkehren. Die glauben, dass sie getötet haben, um ihr Mutterland zu verteidigen.“

Ein an die Öffentlichkeit gedrungenes Video, das Wagner-Chef Prigoschin beim Rekrutieren in einem Gefängnis zeigte, macht ebenfalls klar, was Putin losgetreten hat, weil er unbedingt als Sieger aus dem Krieg hervorgehen will. „Ich brauche eure kriminellen Talente, um den Feind zu töten“, motivierte der Söldner-Boss Häftlinge.

Und denjenigen, die es sich anders überlegten und glaubten, sie könnten wieder ins Gefängnis, machte er klar: „Dann werdet ihr als Deserteure gebrandmarkt und erschossen...“

Wer aber kämpft und überlebt, dem versprach er zum monatlichen Sold (das doppelte eines russischen Durchschnittseinkommens), umgerechnet weitere 75 000 Euro „Todes-Bonus“.

Offiziell will der Kreml von all dem nichts wissen. Auf dem Papier sind die Knast-Söldner nie freigelassen, sondern in Anstalten nahe der Grenze zur Ukraine verlegt worden.

► Putins Presse-Sprecher Dmitri Peskow (55) orakelte unterdessen am vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau über die vom Kreml-Chef erlassenen Begnadigungen: „Es gibt offene Dekrete und es gibt Dekrete mit Geheimhaltungsgrad …“

Wagner-Chef Prigoschin bedient sich derweil weiter bei den rund 350 000 männlichen Gefängnisinsassen Russlands.