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PZ-Telefonaktion zum Thema Organspende: Experten nehmen Ängste

Pforzheim. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) meldet für das Jahr 2022 einen Rückgang der Organspenden im Vergleich zum Vorjahr um fast sieben Prozent. Das sind alarmierende Zahlen. Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) standen den PZ-Lesern zwei Stunden lang Rede und Antwort und klärten zum Thema Organspende auf.

Ist es ausreichend, wenn man den Willen zur Organspende einfach auf einen Zettel schreibt?

Ja, es ist möglich, die Erklärung formlos mit vollständigen Personalangaben samt Unterschrift zu notieren. Klarer für alle wird der Wille aber, wenn ein Organspendeausweis ausgefüllt ist.

Wo gibt es den Spenderausweis?

Er kann beim Infotelefon Organspende oder direkt bei der BZgA anfordern. Unter www.organspende-info.de lässt er sich auch herunterladen. Der Ausweis ist immer kostenlos.

Können Angehörige anders entscheiden, als es im Spenderausweis vermerkt ist?

Nein, Angehörige sind, ebenso wie die behandelnden Ärzte, an die zu Lebzeiten getroffene Entscheidung des Verstorbenen gebunden.

Es heißt, wenn keine Entscheidung zur Organspende vorliegt, werden die nächsten Angehörigen befragt. Wer zählt dazu?

Dazu zählen Ehegatten oder eingetragene Lebenspartner, volljährige Kinder, Eltern, Geschwister oder Großeltern. Da eine Befragung in einer solchen Situation sehr bedrückend ist, entlastet eine schriftlich verfasste Entscheidung zu Lebzeiten die Angehörigen sehr.

Was geschieht, wenn mein Organspendeausweis im Ernstfall nicht vorliegt?

Sie sollten Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende immer Ihren Angehörigen mitteilen. Diese können dann in Ihrem Sinne entscheiden.

In meiner Patientenverfügung habe ich lebensverlängernde Maßnahmen ausgeschlossen, will aber Organspender sein. Wie geht das?

Textbausteine für eine entsprechende Formulierung in der Patientenverfügung sind online auf www.organspende-info.de/organspendeausweis-patientenverfuegung zu finden.

Gebührenfreies Infotelefon: 0800/9040400 (montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr). Info-Material und der Organspendeausweis können kostenlos per E-Mail an organspende@bzga.de bestellt werden. Weitere Informationen gibt es auf www.organspende-info.de