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"Racheakt des Militärs": Sieben Studenten in Myanmar zum Tode verurteilt

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Studenten demonstrieren im Juli in Yangon gehen die Machtübernahme der Militärjunta.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt die Militärjunta in Myanmar sieben Studenten zum Tode. Die Verurteilten, die im April gefangen genommen sind, sollen an einer Schießerei in einer Bank beteiligt gewesen sein. Mit solchen Machenschaften soll die Opposition im Land unterdrückt werden, mahnen die Vereinten Nationen.

Die Militärjunta in Myanmar hat nach UN-Angaben mindestens sieben Studenten zum Tode verurteilt. Die Urteile seien bereits am Mittwoch von einem Militärgericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefällt worden, erklärte der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Die Junta nutze Todesurteile als "politisches Mittel zur Unterdrückung der Opposition". Die Militärführung zeige weiterhin keine Bereitschaft, die Gewalt im Land zu beenden "und die Bedingungen für einen politischen Dialog zu schaffen".

Medienberichten zufolge waren die sieben Studenten aus Yangon im April festgenommen worden. Sie wurden demnach beschuldigt, an einer Schießerei in einer Bank beteiligt gewesen zu sein. "Die Verhängung der Todesstrafe gegen die Studenten ist ein Racheakt des Militärs", erklärte die Studentenvereinigung der Dagon-Universität in Rangun. Nach UN-Angaben sitzen inzwischen 139 zum Tode verurteilte Häftlinge in den Gefängnissen des Landes.

Kein Kontakt zu Familien oder Anwälten

Die UNO geht außerdem Berichten nach, wonach vier weitere jugendliche Aktivisten am Donnerstag ebenfalls zum Tode verurteilt wurden. Türk warf der Junta vor, mit den Verfahren vor den Militärgerichten "gegen die grundlegenden Prinzipien eines fairen Prozesses" zu verstoßen. Die Anhörungen dauerten manchmal nur wenige Minuten und den Inhaftierten werde oft der Kontakt zu Anwälten oder ihren Familien untersagt.

Im Juli waren in Myanmar vier Gefangene hingerichtet worden, unter ihnen der Demokratie-Aktivist Kyaw Min Yu und der ehemalige Abgeordnete Phyo Zeya Thaw. Es handelte sich um die ersten staatlichen Exekutionen in dem südostasiatischen Land seit mehr als drei Jahrzehnten. Die Hinrichtungen lösten weltweit Empörung aus.

Das Militär hatte in Myanmar im Februar 2021 die gewählte Regierung gestürzt und die Macht übernommen. Darauf folgende Massenproteste wurden gewaltsam niedergeschlagen. Nach Angaben örtlicher Gruppen wurden bei Protesten und Auseinandersetzungen mit dem Militär bislang fast 2300 Menschen getötet. Tausende Regierungsgegner wurden festgenommen. Mehr als 11.000 von ihnen sind den Angaben zufolge weiterhin inhaftiert.