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"Realistische Möglichkeit": London hält lokale russische Erfolge für möglich

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Ukrainische Soldaten in Donezk

(Foto: REUTERS)

Der britische Geheimdienst räumt ein: Es könne gut sein, dass die russischen Truppen "lokale Gebietsgewinne" im Donezk machen. Allerdings sei ein operativ bedeutsamer Durchbruch unwahrscheinlich. Eine baldige russische Offensive erscheint allerdings immer wahrscheinlicher.

Britische Militärexperten halten einen bedeutenden Durchbruch der russischen Truppen in der Ukraine derzeit für unwahrscheinlich, schließen aber lokale Gebietsgewinne nicht aus. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London hervor.

Wie das Ministerium auf Twitter schreibt, haben die Russen in den vergangenen drei Tagen ihre Attacken auf die Städte Pawliwka und Wuhledar zu einem konzertierteren Angriff ausgebaut. Dabei zielten sie vermutlich darauf ab, in den von der Ukraine gehaltenen Teil des Gebiets Donezk vorzurücken, so dass die ukrainischen Streitkräfte sich nicht mehr auf die Verteidigung des heftig umkämpften Bachmuts konzentrieren könnten.

"Es gibt eine realistische Möglichkeit, dass Russland weiterhin lokale Gebietsgewinne in dem Bereich macht", so die Briten. Zugleich halten sie die Angriffe insgesamt für wenig erfolgversprechend: "Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Russland über genügend ungebundene Truppen in diesem Gebiet verfügt, um einen operativ bedeutsamen Durchbruch zu erzielen."

ISW: Offensive in den kommenden Monaten

Das Institute for the Studies of War (ISW) geht indes davon aus, dass sich Russland auf eine Offensive in den kommenden Monaten vorbereitet. Dies sei die "wahrscheinlichste Vorgehensweise", heißt es. Dabei beruft sich die Denkfabrik auf westliche, ukrainische und russische Quellen.

Laut dem Leiter des Reservistenrats der ukrainischen Bodentruppen, Iwan Tymotschko, verstärkt demnach Russland seine Streitkräfte in der Donbass-Region. Mit einer Offensive wolle Russland nach schweren Misserfolgen auf dem Schlachtfeld im eigenen Land mit einem Sieg in der Ukraine punkten. NATO-Sekretär Jens Stoltenberg erklärte erst am Montag, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass Russland sich auf Friedensverhandlungen vorbereite. Alle Indikatoren deuteten auf das Gegenteil hin.