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"Route der Entwicklung": Irak pumpt Milliarden in Trasse durchs ganze Land

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Die Infrastruktur ist nach Jahres des Krieges im Irak in weiten Teilen mindestens erheblich beschädigt.

(Foto: REUTERS)

Nach Jahren des Krieges ist die Infrastruktur im Irak in weiten Teilen massiv beschädigt. Auch in Vorbereitung auf die Zeit nach dem Öl will Bagdad nun eine Bahn- und eine Schienentrasse durch das ganze Land ziehen. Die Aufträge sollen an mehr als ein Dutzend Staaten aus der Region gehen.

Der Irak hat einen ehrgeizigen Plan für die Entwicklung seiner Verkehrsinfrastruktur vorgestellt, der das Land zu einem regionalen Transportknotenpunkt machen soll. "Wir sehen dieses Projekt als eine Säule einer nachhaltigen ölfreien Wirtschaft, eine Verbindung, die Iraks Nachbarn und der Region dient, und einen Beitrag zu wirtschaftlichen Integrationsbemühungen", sagte Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani.

Das umgerechnet etwa 15,8 Milliarden Euro schwere Projekt mit Namen "Route der Entwicklung" sieht eine 1200 Kilometer lange Bahn- und Straßentrasse von der Grenze zur Türkei im Norden bis zum Persischen Golf im Süden vor. Dem irakischen Verkehrsministerium zufolge soll das Projekt in "drei bis fünf Jahren" fertiggestellt sein.

Al-Sudani kündigte das Projekt während einer Konferenz mit Vertretern der Verkehrsministerien aus dem Iran, Jordanien, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Syrien und den Vereinigten Arabischen Emiraten an. Jedes Land könne einen "Teil des Projekts ausführen", erklärte Iraks Verkehrsministerium mit Verweis auf weitere Gespräche.

Das ölreiche Irak leidet nach Jahren der Kriege und angesichts grassierender Korruption unter einer verfallenen Infrastruktur. Die Straßen sind in schlimmer Verfassung, und zwischen der Hauptstadt Bagdad und den Gebieten im Norden werden nach wie vor Anschläge von Überbleibseln der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verübt.

Im Wirtschaftshafen Al-Fau haben bereits Arbeiten begonnen, um die dortigen Kapazitäten auszubauen. Dort sollen Containerschiffe künftig ihre Ladung löschen, die dann über die neuen Straßen- und Bahnverbindungen weiterbefördert wird. Das Projekt umfasst auch den Bau von etwa 15 Bahnhöfen entlang der Route, etwa in Städten wie Basra, Bagdad und Mossul sowie entlang der Strecke zur türkischen Grenze.