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RS-Viren und Influenza: Leere Kitas und Schulen - ungewöhnlich viele Kinder im Streutal sind gerade krank

Rote Augen, laufende Nasen und ständiges Husten: Vielen Kindern geht es gerade gar nicht gut. Mehrere Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten sind im Umlauf, die vor allem den lieben Kleinen zu schaffen machen. Das macht sich auch in den Kitas und Schulen bemerkbar. Wie eine Umfrage bei den hiesigen Einrichtungen ergeben hat, ist eine Erkältungswelle entweder gerade überstanden oder man ist mitten drin. 

Michaela Reinhart, Leiterin der katholischen Kindertagesstätte St. Vitus in Stockheim, sagt: "Vergangene Woche war es ganz schlimm. Da waren von 60 Kindern nur noch fünf da." Auch ihre Kolleginnen seien angeschlagen. Viele Kinder kämpfen derzeit mit Husten, Schnupfen und Fieber. "Die Kinder haben über 40 Grad Fieber und das tagelang", berichtet Reinhart. Allerdings überrascht es niemanden, so die Kita-Leiterin, dass derzeit alle krank sind und sich die Kinder mit nahezu jedem Virus infizieren, das derzeit unterwegs ist. Nach zwei Jahren Pandemie muss sich das Immunsystem erst wieder aufbauen, weiß die Erzieherin. 

Höhepunkt der Krankheitswelle vermutlich durch

Auch im evangelischen Kindergarten "Flohkiste" in Willmars steht das Telefon in diesen Tagen nur selten still, wie Erzieherin Natalie Zinßer sagt. Immer wieder rufen Eltern an und melden ihre Kinder ab, weil sie sich erkältet haben. Die Skala der Infekte reicht dabei von Schnupfen oder Husten bis hin zu Bindehautentzündungen. Das einzig Gute an der Situation, die vergangene Woche ihren Höhepunkt erreicht hat, ist, dass so viele Kinder krank sind, dass die übrigen Erzieherinnen reichen, um eine normale Betreuung zu gewährleisten. Trotzdem: "Gerade sind alle besonders anfällig", hat Zinßer den Eindruck. "Aber diese Woche ist es schon wieder besser. Wir hoffen, dass es jetzt aufwärts geht."

Ähnliches berichtet Gabriele Werner, Leiterin der katholischen Kindergarten in Hendungen. In ihrer Einrichtung geht es derzeit wieder bergauf. "Wir haben die erste Welle gut überstanden", so Werner. Ob Corona-Maßnahmen die Immunsysteme der Kinder geschwächt haben, kann Gabrielle Werner nicht beurteilen. Allerdings kann sie sich auch nicht darin erinnern, dass es jemals so viele Kinder auf einmal erwischt habe. "Rückblickend gab es das vor 15, 20 Jahren nicht", so die Leiterin.

Erkältungswelle rollt durch die Schulen

An den Schulen sieht das Bild ähnlich aus: Außergewöhnlich viele erkrankte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. "Wir wissen, dass derzeit sehr viele Kinder krank sind und nicht in die Schule gehen", sagt Karl-Heinz Deublein, Leiter des Bad Neustädter Schulamtes. "Und auch viele Lehrer." Einige Klassen seien zwar stark dezimiert, aber: "Es mussten noch keine Klasse schließen. Der Unterricht findet statt." Meist würden schulinterne Lösungen gefunden: Wenn es nicht anders geht, werden Klassen zusammengelegt.

Ursachen für den hohen Krankenstand

Die Gründe für den hohen Krankenstand können vielschichtig sein, heißt es vom staatlichen Gesundheitsamt Rhön-Grabfeld. Einerseits habe grundsätzlich in der Herbst- und Winterzeit Erkältungskrankheiten, bis hin zur Influenza, Hochsaison. Andererseits sind durch die Corona-Pandemie die Hygienevorgaben zum Schutz vor einer Infektion sehr hoch gewesen. Da die Maßnahmen nahezu vollständig zurückgefahren sind, sind die Immunsysteme der Menschen jetzt wieder mehr gefordert, um gegen Keime, Viren und Bakterien anzukämpfen.

Weil eine Grippeerkrankung aber nicht meldepflichtig ist, liegen dem Gesundheitsamt keine validen Zahlen vor, wie sich der Krankenstand aktuell darstellt, heißt es weiter von Seiten des Gesundheitsamtes. Aus allgemein zugänglichen Quellen ist den Verantwortlichen aber durchaus der hohe Krankenstand - und die damit verbundenen vollen Wartezimmer in den Arztpraxen - bekannt. Selbstverständlich werden alle Anstrengungen unternommen, um die Patienten bestmöglich zu versorgen, teilt das Gesundheitsamt mit.