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Russische Panzer vor Warschau?: Selenskyj warnt vor Angriff Moskaus auf Europa

"Dieser Krieg muss jetzt gewonnen werden", sagte Wolodymyr Selenskyj unter anderem vor dem EU-Gipfel in Prag.

(Foto: dpa)

Wenn die Ukraine den Krieg verliert, dann sind weitere Länder wie Polen oder Tschechien in Gefahr: Mit diesem Appell richtet sich der ukrainische Präsident beim Europa-Gipfel an die mehr als 40 Staaten. Dabei nennt er Russland den anti-europäischsten Staat der Welt und forderte Sicherheitsgarantien vor einem NATO-Beitritt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor russischen Angriffen auf weitere Länder in Europa gewarnt, sollte die Ukraine den Krieg verlieren. In einer Videoansprache an den Gründungsgipfel der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft in Prag forderte Selenskyj weitere Waffenhilfen vom Westen, um zu verhindern, "dass russische Panzer nach Warschau oder Prag fahren". Eine konkrete Antwort blieb der Gipfel jedoch schuldig.

"Der Angreifer muss bestraft werden, und dieser Krieg muss jetzt gewonnen werden - damit die russische Flotte nicht andere Häfen im Schwarzen Meer, im Mittelmeer oder in einem anderen Meer blockieren kann. Damit die russischen Panzer nicht auf Warschau oder Prag vorrücken können", sagte Selenskyj.

Außerdem rief er die sogenannte Europäische Politische Gemeinschaft zu mehr Solidarität mit seinem Land auf. "Es sind keine Vertreter Russlands hier - eines Staates, der geografisch zu Europa zu gehören scheint, aber mit Blick auf seine Werte und sein Verhalten der am stärksten anti-europäische Staat der Welt ist", sagte der 44-Jährige weiter.

Selenskyj: Russland will keinen Frieden

"Wir haben es mit einem Staat zu tun, der keinen Frieden will", sagte Selenskyj. Er forderte eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau. Zudem müsse Russland aus internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen ausgeschlossen und ein Kriegsverbrechertribunal eingerichtet werden. Vom Westen forderte Selenskyj Sicherheitsgarantien für die Ukraine für die Zeit vor einem künftigen NATO-Beitritt. Er betonte: "Unsere Europäische Politische Gemeinschaft kann zu einer europäischen Gemeinschaft des Friedens werden."

In Prag haben sich mehr als 40 europäische Staats- und Regierungschefs zur Gründung der Europäischen Politischen Gemeinschaft getroffen. Das neue Gesprächsformat war auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zustande gekommen.

Von dem Treffen in Prag sollte vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Signal der europäischen Geschlossenheit an Kreml-Chef Wladimir Putin ausgehen. Die Ziele der neuen Gemeinschaft von 44 Staaten seien "mehr Stabilität, mehr Sicherheit, mehr Frieden", sagte EU-Ratspräsident Charles Michel. Zu der neuen Gemeinschaft gehören neben der Ukraine und den EU-Ländern unter anderem die Türkei, die Westbalkanstaaten und die früheren Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan. Für die Ukraine reiste Regierungschef Denys Schmyhal nach Prag.