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Russland-Ukraine-Krieg: Moskau verkauft Gold zur Deckung von Haushaltslücke

Der Rote Platz in Moskau

Der Rote Platz in Moskau

Foto: SERGEI ILNITSKY / EPA

Vor gut einem Jahr begann Russland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine. Weltweit wurde das Vorgehen des Kremls geächtet, vor allem der Westen reagierte mit harten Sanktionen. Knapp ein Jahr später verabschiedete die EU mittlerweile das neunte Sanktionspaket, ein zehntes ist bereits in Arbeit.

Das hat Auswirkungen auf die russische Wirtschaft: Nun hat Moskau zur Deckung von Lücken im Staatshaushalt auf seine Goldreserven sowie auf Währungsreserven in chinesischen Yuan zurückgegriffen.

Das 23-Milliarden-Euro-Loch

Insgesamt seien 2,27 Milliarden Yuan (rund 309 Millionen Euro) sowie 3,6 Tonnen Gold verkauft worden, teilte das russische Finanzministerium nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. »Die dadurch erzielten Mittel wurden zur Deckung des Defizits auf das Konto des Staatshaushalts überwiesen«, heißt es in einer Mitteilung. Das Januar-Loch im Staatshaushalt wurde mit 1,76 Billionen Rubel (23 Milliarden Euro) beziffert.

Insgesamt seien 3,1 Billionen Rubel (rund 40 Milliarden Euro) ausgegeben worden, was einem Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Januar des Vorjahres entspreche. Das Ministerium hat keine Gründe für die Mehrausgaben genannt. Kosten für den Angriffskrieg könnten im Haushalt zu Buche schlagen.

Neben den Sanktionen hat der Westen auch den Import von russischem Gas eingestellt oder stark reduziert. Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich erst vergangene Woche auf Preisobergrenzen für russische Erdölprodukte geeinigt. Auch das wirkt sich auf die Finanzen des Kremls aus: Die Einnahmen des Staatshaushalts aus dem Erdöl- und Erdgasgeschäft seien demnach im Vergleich zum Januar 2022 um 46 Prozent zurückgegangen.

Russland verfügt nach Darstellung des Finanzministeriums derzeit über Reserven in Höhe von 10,4 Milliarden Euro, 307,4 Milliarden Yuan und 551,2 Tonnen Gold.