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Russland-Ukraine-News am Samstag: AKW-Chef offenbar von Russen festgenommen

Ein Brennpunkt der Invasion Russlands in der Ukraine: das Atomkraftwerk Saporischschja

Ein Brennpunkt der Invasion Russlands in der Ukraine: das Atomkraftwerk Saporischschja

Foto:

Dmytro Smolyenko; / imago images / Ukrinform

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

Betreiber: Chef von AKW Saporischschja von Russen festgenommen

9.00 Uhr: Der Chef des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja, Ihor Muraschow, ist nach ukrainischen Angaben von Moskauer Truppen entführt worden. Das teilte der Präsident der Betreibergesellschaft Enerhoatom, Petro Kotin, am Samstag mit. Der Generaldirektor des größten europäischen Kernkraftwerks wurde demnach am Vortag von einer russischen Patrouille am AKW-Standort Enerhodar auf der Straße gestoppt, »aus dem Auto geholt und mit verbundenen Augen in eine unbekannte Richtung gefahren«, teilte Kotin im Nachrichtenkanal Telegram mit: »Es gibt keine Erkenntnisse zu seinem Schicksal.«

Kotin warf Russland atomaren Terrorismus gegen das Management und gegen die Mitarbeiter des Kraftwerks vor. Muraschow, der demnach die Hauptverantwortung für das sichere Funktionieren und die nukleare Sicherheit der Anlage trage, müsse sofort freigelassen werden. Kotin forderte auch den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, auf, sich für Muraschows Freilassung einzusetzen.

Eine Erklärung von russischer Seite gab es zunächst nicht. Russland hält das AKW, das immer wieder beschossen wurde, seit Anfang März besetzt. Moskau und Kiew beschuldigen sich gegenseitig, die Anlage beschossen zu haben und damit eine nukleare Katastrophe zu riskieren.

Zahl der Todesopfer nach Beschuss von zivilem Autokonvoi in Saporischschja steigt offenbar auf 30

8.30 Uhr: Bei einem Raketenangriff auf einen zivilen Autokonvoi in der südukrainischen Stadt Saporischschja wurden nach ukrainischen Angaben 30 Menschen getötet. Weitere 88 Menschen wurden laut Polizeiangaben verletzt. Zunächst war von 23 Todesopfern die Rede. Der Gouverneur der Gebietsverwaltung von Saporischschja, Olexander Staruch, machte russische Truppen für den Angriff verantwortlich.

Selenskyj-Berater warnt vor Einsatz von Atomwaffen

8.15 Uhr: Der außenpolitische Berater von Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mykhailo Podolyak, warnt vor dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine. »Angesichts der inneren Panik in der Russischen Föderation und der zunehmenden militärischen Niederlagen steigt das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen«, sagte Podolyak der »Bild«.

Dennoch sei es nicht die Ukraine, die Russland »in einem nuklearen Wahn« aufhalten könne und sollte. »Das Problem des möglichen Einsatzes von Atomwaffen sollte ausschließlich auf der Ebene der Mitgliedsländer des Nuklearclubs und streng im Rahmen der Doktrin der nuklearen Abschreckung gelöst werden«, sagte Podoljak. Russland müsse sich der Verantwortung und der Möglichkeit bewusst sein, »einen wirksamen Schlag als Antwort zu erhalten«.

Scholz sagt Hilfe bei Aufklärung der Pipeline-Lecks zu

8.02 Uhr: Es geht um Informationen, aber auch um Präsenz: Deutschland hat Dänemark und Schweden Unterstützung bei der Aufklärung der Gaspipeline-Lecks zugesagt. Die Bundespolizei sei mit allen verfügbaren Kräften auf See. Lesen Sie hier mehr dazu.

Protest gegen Russland bei Unesco-Konferenz in Mexiko

8.00 Uhr: Zum Abschluss einer Unesco-Konferenz in Mexiko-Stadt haben die Vertreterinnen und Vertreter von 48 Ländern gegen Russlands Angriffskrieg protestiert. Dutzende Delegierte verließen am Freitag (Ortszeit) vorübergehend den Saal, als der russische Vertreter sich zu Wort meldete. An der dreitägigen Konferenz Mondiacult der Uno-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur nahmen Vertreter aus rund 120 Staaten teil.

In einer gemeinsamen Erklärung riefen zunächst die Delegierten der Europäischen Union, Kanadas, der USA, Japans und anderer Staaten Russland dazu auf, sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Sie prangerten auch die Beschädigung und Plünderung von Kulturstätten in der Ukraine an. Solche Aussagen seien inakzeptabel, erwiderte der russische Vertreter, Sergej Obrywalin.

Nach Annexionen: Selenskyj verkündet Erfolge

8.00 Uhr: Wenige Stunden nach der Annexion mehrerer Gebiete durch Russland hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Erfolge seiner Armee im Osten des Landes verkündet. »Jeder hat gehört, was in Lyman passiert«, sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht zum Samstag mit Blick auf die strategisch wichtige Kleinstadt   im gerade erst von Moskau einverleibten Gebiet Donezk. Zuvor hatte bereits der Donezker Besatzungschef Denis Puschilin die fast komplette Einschließung russischer Truppen in Lyman durch ukrainische Soldaten eingestanden.

Mehr als sieben Monate nach Kriegsbeginn hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag neben Donezk auch die ukrainischen Gebiete Luhansk, Cherson und Saporischschja annektiert. International wird dieser völkerrechtswidrige Schritt nicht anerkannt.