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Sabotage an Nord Stream 1 und 2: Putin spricht bei Gaslecks von "Terrorismus"

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Ist nach eigenem Bekunden von den Gaslecks in der Ostsee überrascht worden: Wladimir Putin.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

In den Augen des russischen Präsidenten Putin handelt es sich bei den Schäden an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 um "beispiellose Sabotage". Wer dahinter steckt, sollen Ermittler klären. Der Kreml weist nach wie vor jede Verantwortung für die Gaslecks von sich.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Lecks an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 als einen "Akt des internationalen Terrorismus" bezeichnet. Nach Kremlangaben sprach Putin bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan von einer "beispiellosen Sabotage" gegen die Gasleitungen von Russland nach Deutschland. Russland habe dazu für diesen Freitag eine Dringlichkeitsdebatte im UN-Sicherheitsrat beantragt, sagte Putin demnach.

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hatte wegen der mutmaßlichen Sabotage an den Pipelines am Mittwoch ein Verfahren wegen internationalen Terrorismus eingeleitet. Auch Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach bereits von einem "Terrorakt" - Putin selbst hatte sich bislang aber noch nicht so klar geäußert.

Für die Zerstörungen an den Ostsee-Pipelines sollen mehrere Hundert Kilogramm Sprengstoff gezündet worden sein. Aus den Lecks tritt seit Montag Gas aus, was für heftige Blasenbildung in der Ostsee sorgte. Das Unternehmen Nord Stream AG will mit der Prüfung der Schäden beginnen, sobald es die erforderlichen offiziellen Genehmigungen dazu erhält. Der Zugang zu den betroffenen Gebieten dürfe erst dann genehmigt werden, wenn sich der Druck in der Leitung stabilisiert habe und kein Gas mehr entweiche, hieß es in einer Mitteilung. Bis zum Abschluss der Bewertung sei es nicht möglich, einen Zeitrahmen für die Reparatur anzugeben.

Eine länderübergreifende Ermittlung soll Licht in die offenkundige Sabotage den Pipelines bringen. Drei von inzwischen vier entdeckten Lecks an den Röhren liegen Schweden zufolge in wenigen Kilometern Abstand zueinander. Ein möglicher Drahtzieher wurde bislang nicht genannt.

Der Kreml hatte Vorwürfe unter anderem der Ukraine als "absurd" bezeichnet, dass Russland seine eigene Infrastruktur zerstöre, um die Energiekrise in Europa zu verschärfen und im Westen Panik vor dem Winter auszulösen. Der Kreml weist seit Tagen jede Verantwortung für die Schäden an den aktuell nicht genutzten Pipelines zurück. Russland hatte gefordert, an den Ermittlungen beteiligt zu werden.