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"Sabotageaktion": Von der Leyen reagiert auf Gaslecks bei Nord Stream

Die Behörden seien zu der eindeutigen Bewertung gekommen, dass es sich um absichtliche Taten handle und nicht um ein Unglück, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstagabend vor Reportern in Kopenhagen. Innerhalb kurzer Zeit seien mehrere Explosionen beobachtet worden. Es gebe noch keine Informationen dazu, wer dahinterstecke. Es handle sich nicht um einen Angriff auf Dänemark, sagte sie auf eine Frage, ob es sich um eine gegen ihr Land verübte Kriegshandlung handle.

Am Mittwoch teilte der EU-Außenbeauftragte Borrell im Namen der 27 Mitgliedstaaten mit, dass Sabotage der wahrscheinlichste Grund für die Lecks an den Gaspipelines sei. "Alle verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass diese Lecks das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung sind." Jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur werde "mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion beantwortet werden".

Der dänische Klima- und Energieminister Dan Jørgensen bestätigte vorherige Angaben von Geologen, dass es am Montag zunächst um 2.03 Uhr eine Explosion an Nord Stream 2 südöstlich von Bornholm sowie um 19.03 Uhr eine weitere an Nord Stream 1 nordöstlich der Insel gegeben habe. Die Gasleitungen lägen tief im Wasser und bestünden aus Stahl und Beton. Die Größe der Lecks deute darauf hin, dass es sich nicht um ein Unglück etwa mit einem Schiffsanker handeln könne.

CIA warnte Berlin vor Gefahr von Anschlägen auf Pipelines

Der US-Geheimdienst CIA soll die Bundesregierung vor möglichen Anschlägen auf die Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 gewarnt haben. Das berichtet der "Spiegel". Demnach ging ein entsprechender Hinweise bereits im Sommer in Berlin ein.

Ein Regierungssprecher teilte auf eine Nachfrage des Mediums mit, man nehme zu Angelegenheiten, die Nachrichtendienste betreffen, grundsätzlich keine Stellung. Mehrere Personen, die mit der Sache vertraut sind, sollen die Vorwarnungen dem Bericht zufolge allerdings bestätigt haben. Die deutsche Regierung gehe laut den Recherchen derzeit davon aus, dass es sich bei den Zwischenfällen um gezielte Angriffe handle.

Andersson: Vermutlich absichtliche Tat

Auch die schwedische Regierung vermutet eine Sabotage an den Gasleitungen. Die Informationslage sei noch alles andere als vollständig, aber zwei Explosionen seien identifiziert worden, die drei Lecks verursacht hätten, sagte Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Basierend auf schwedischen und dänischen Informationen komme man zu dem Schluss, dass es sich vermutlich um eine absichtliche Tat handle. "Es ist also wahrscheinlich eine Frage der Sabotage", sagte sie.