Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Scheck mit zwei Millionen Euro "tut gut"

Themen & Autoren / Autorinnen

Schönau

Eckhard Heise

Euro

Finanzexperten

Geschenke und Geschenkartikel

Millionen Euro

Nachrichten

Ein Scheck von zwei Millionen Euro liegt nicht jeden Tag im Briefkasten einer kleinen Gemeinde wie Schönau. Bürgermeisterin Sonja Rahm und VG-Mitarbeiter Nicolas Harich nahmen daher erst einmal Blickkontakt auf, wer die Nachricht über das Ereignis bei der Gemeinderatssitzung verkünden darf. Nachdem dann die Worte erst einmal im Raum standen und erste Mienen sich erhellten, bremste der Finanzexperte von der Verwaltung die aufkommende Euphorie aber auch schon. Der Geldsegen sei natürlich kein Geschenk, sondern an konkrete Ausgaben vor allem an der Abwasseranlage gebunden.

Finanzielle Situation der Gemeinde "ist nicht rosig"

Aber die Überweisung vom Wasserwirtschaftsamt "tut gut", stellte die Bürgermeisterin bei der Beratung des Haushalts fest, zumal die finanzielle Situation der Gemeinde kaum als "rosig" bezeichnet werden kann. Die Verschuldung entferne sich nun immerhin langsam von der Rekordmarke von 3,7 Millionen Euro. Durch eine Sondertilgung sinkt die Pro-Kopf-Verschuldung auf gut 2600 Euro, was aber immer noch dem Vierfachen des Landesdurchschnitts entspricht. Harich weist dabei darauf hin, dass das größte Defizit durch die Vorfinanzierung im Bereich Trink- und Abwasser entstanden sei und durch Gebühren und Beiträge der Bürger refinanziert werde.

Insgesamt stabilisiert sich der Haushalt, weil im laufenden Betrieb ein steigender Überschuss produziert wird, hielt Harich weiter fest. Der Betrag kann nun für Investitionen an den Vermögenshaushalt weitergereicht werden, die in Summe wieder deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Schwerpunkte werden das Regenrückhaltebecken am Klosterpfad, die Reyersbacher Straße und Vorhaben im Rahmen der Städtebauförderung sein.

Größere Vorhaben der Städtebauförderung stehen an

Insgesamt liegt der Vermögenshaushalt bei 2,5 Millionen Euro, was aber in erster Linie mit dem Scheck zusammenhängt, der für Schuldentilgung verwendet und als vorläufiges Guthaben auf die Bank gebracht werden kann. Dort wird es vielleicht noch eine Zeit liegen, dann stehen aber wieder größere Vorhaben der Städtebauförderung an.

Nachdem das Gremium den Haushalt verabschiedet hatte, beantragten die Mitglieder auch wieder eine Stabilisierungshilfe. Im Vorjahr war eine Betrag von fast einer halben Million Euro gewährt worden. In diesem Jahr setzt die Gemeinde auf eine Unterstützung von 340.000 Euro.

Nach einer steuerrechtlichen Änderung müssen Kommunen neuerdings unter anderem auf Gebühreneinnahmen 19 Umsatzsteuer erheben. Das trifft nun auch auf die Benutzung des Burgwallbacher Sees zu. Nachdem auch noch die Unterhaltskosten gestiegen sind, wie die Bürgermeisterin bemerkte, erhöhte das Gremium bei Erwachsenen den Preis für die Tageskarte auf drei Euro, eine Saisonkarte kostet 30 Euro. Schüler bezahlen jeweils die Hälfte.

Attraktive Gemeinden stärker in den Fokus rücken

Die Bürgermeisterin gab des Weiteren bekannt, dass die Gemeinde es geschafft hat, in die Endauswahl des Wettbewerbs "Gütesiegel Heimatdorf 23" vorzudringen. Hinter dem Wettstreit steht der Gedanke, kleine, attraktive Gemeinden stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Die Teilnehmer werden dabei durch eine Jury nach mehrere Kriterien beurteilt, etwa der Gemeindeentwicklung, Lebensqualität, Klimaschutz und Landschaft. Der Gewinner erhält eine zweckgebundene Prämie von bis zu 60.000 Euro. Die Besichtigung, unter anderem mit Vertretern des Bayerischen Heimatministeriums sowie dem unterfränkischen Regierungspräsidenten, ist für den 27. April vorgesehen.

Ferner nahm der Gemeinderat mehrere Werke des verstorbenen Künstlers Linus Zirkelbach als Schenkung von seiner Tochter entgegen und gab mit mehreren Auflagen grünes Licht für den Bau eines Naturpools in Kollertshof, der lediglich mit Regenwasser gespeist werden soll.