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Schiff von Microsoft-Mitgründer kippt - 25 Verletzte bei Unglück in Trockendock

Edinburgh (Schottland) – Großalarm im Hafen der schottischen Hauptstadt Edinburgh!

Das 76 Meter lange Forschungsschiff „R/V Petrel“ ist im Trockendock zur Seite gekippt. Das 3000 Tonnen Schiff hatte sich aus seiner Befestigung losgerissen und liegt nun in einem Winkel von rund 45 Grad auf der Seite zur Kaimauer hin! Zahlreiche Rettungsfahrzeuge eilten zu den königlichen Docks von Leith.

Bei dem Unfall sollen laut Behörden 25 Menschen verletzt worden sein. Von denen mussten 15 zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden, die übrigen konnten vor Ort versorgt werden. Laut BBC waren fünf Rettungswagen, ein Hubschrauber und vier Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.

Mit schwerer Schlagseite liegt die „R/V Petrel“ im Trockendock des Hafens von Edinburgh (Schottland)

Foto: ANDY BUCHANAN/AFP

Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz

Foto: RUSSELL CHEYNE/REUTERS

Gemeinderatsmitglied Adam McVey von der schottischen Nationalpartei SNP, mutmaßt, dass starker Wind die Ursache für das Unglück sein könnte. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten und ich hoffe, dass alle wieder schnell gesund werden“, schrieb er auf Twitter.

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Die „Petrel“ (dt.: Sturmvogel) ist ein Forschungsschiff das bis in Tiefen von 6000 nach historischen Wracks suchen kann und auch zur Erforschung des Ökosystems der Tiefsee eingesetzt wird. Das Schiff hat eine Besatzung von 20 Mann und darüber hinaus kommen noch bei Forschungseinsätzen eine Crew von zehn Wissenschaftlern hinzu.

Gekauft und ausgerüstet wurde die „Petrel“ im Jahr 2016 von Microsoft Mitbegründer und Milliardär Paul Allen (†65). Er hinterließ nach seinem Tod im Jahr 2018 einen Großteil seines Vermögens für gemeinnützige Zwecke, wie eben der Erforschung der Tiefsee.

Paul Allen (1953-2018) war Mitbegründer von Microsoft. Der Weggefährte von Bill Gates vermachte den Großteil seines Milliardenvermögens für die Wissenschaft und gemeinnützige Zwecke

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Das Schiff verfügt über ein autonomes, unbemanntes Tauboot und einen ferngesteuerten Tiefseeroboter. Seit dem Umbau hat die „Petrel“ zahlreiche gesunkene Kriegsschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg geortet.

Ein Kreuzer der „Mogami“-Klasse, der von amerikanischen Streikräften während der Schlacht von Midway versenkt wurde. Eines der Wracks, die die „Petrel“ während ihrer Expeditionen entdeckte

Foto: picture alliance/AP Photo

Einer der spektakulärsten Funde war der des US-Flugzeugträgers „USS-Hornet“.

Es war das erste Trägerschiff, dass die Amerikaner im Kampf gegen Japan in der Seeschlacht der Santa-Cruz-Inseln im Oktober 1942 durch Kamikaze-Angriffe verloren. Im Januar 2019 wurde das Wrack in 5600 Metern Tiefe von der „Petrel“ entdeckt.

Aufnahmen einer Kanone des US-Flugzeugträgers „USS-Hornet“, die bei den Salomon-Inseln in 5600 Metern Tiefe liegt

Foto: Paul Allen/Vulcan Inc.

Das Wrack eines Flugzeuges der „USS-Hornet“

Foto: Paul Allen/Vulcan Inc.

Mit Beginn der Coronapandemie musste die „Petrel“ ihre Expeditionen einstellen. Zunächst lag das Forschungsschiff in Florida (UAS) auf Reede, bevor es nach Schottland verlegt wurde und seit September 2020 im Trockendock von Leith lag.

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