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"Schulschließungen waren falsch": Stark-Watzinger beklagt massive Lernrückstände

"Schulschließungen waren falsch" Stark-Watzinger beklagt massive Lernrückstände

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"Das darf sich nicht wiederholen", betont Stark-Watzinger hinsichtlich der Schulschließungen.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

Monatelang schließen die Schulen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie ihre Tore. Die Spätfolgen seien alarmierend, warnt Bildungsministerin Stark-Watzinger. 65 Prozent der betroffenen Schüler hätten Lernrückstände. Auch diverse psychische Probleme seien weiterhin eine Belastung für viele Kinder.

Drei Jahre nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland gibt es laut Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger noch immer dramatische Folgen der Schulschließungen während der Pandemie. "Die Befunde, die wir haben, sind alarmierend", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen". Noch immer hätten 65 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen erhebliche Lernrückstände.

"Diese 183 Tage, an denen Schulen ganz oder teilweise geschlossen waren, waren falsch", sagte die FDP-Politikerin. "Das darf sich nicht wiederholen." Der Bund habe die Länder zwar durch das Corona-Aufholprogramm mit zwei Milliarden Euro unterstützt, die Wirkung freiwilliger Sommerkurse für Schülerinnen und Schüler sei jedoch "überschaubar".

"Im Augenblick verzweifeln Schüler und Lehrer daran, weil so viele Probleme zusammenkommen - die Folgen von Corona, Lehrermangel, Investitionsstau", so Stark-Watzinger. Als Lehre aus der Pandemie müsse das Bildungswesen grundsätzlich besser aufgestellt und krisenfester gemacht werden, etwa einem zentralen Konzept zur Digitalisierung und der Finanzierung von mehr Sozialarbeit an den Schulen.

Spätfolgen der Schließungen sind laut Stark-Watzinger nicht nur die teils großen Lernrückstände. Es gebe zudem "Vereinsamung, psychische Probleme und auch eine Gewichtszunahme bei vielen Schülern". Von den Spätfolgen seien vor allem viele Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien betroffen, sagte die Ministerin. Diese bräuchten nun besonders viel Unterstützung - "sonst laufen wir Gefahr, sie zu verlieren".