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Schwache Zahlen: Tech-Konzerne enttäuschen an der Börse

Amazon-Gründer Jeff Bezos: Besonders viel Geld musste der Konzern ausgerechnet für Sparmaßnahmen wie die Schließung unprofitabler Ladengeschäfte und eine Kündigungswelle aufwenden

Amazon-Gründer Jeff Bezos: Besonders viel Geld musste der Konzern ausgerechnet für Sparmaßnahmen wie die Schließung unprofitabler Ladengeschäfte und eine Kündigungswelle aufwenden

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MARK RALSTON / AFP

Jahrelang ging es für Amerikas Techriesen vor allem aufwärts. Auch am Onlineboom der Coronajahre haben sie teilweise prächtig verdient. In ihren jüngsten Quartalszahlen zeigten sich jedoch unerwartet deutliche Schwächen. Amazon, Apple und das Google-Unternehmen Alphabet enttäuschten ihre Anleger aus unterschiedlichen Gründen. Nur die Facebook-Mutter Meta überraschte seit Langem wieder mal mit positiven Nachrichten.

Sparmaßnahmen bei Amazon

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon machte im Weihnachtsquartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen zwar mehr Umsatz als erwartet, erhöhte jedoch auch die Ausgaben deutlich. Besonders viel Geld musste Amazon ausgerechnet für Sparmaßnahmen wie die Schließung unprofitabler Ladengeschäfte und eine große Kündigungswelle aufwenden. Was langfristig die Kosten senken soll, verursachte zunächst welche.

Auch der Elektroautobauer Rivian, an dem Amazon beteiligt ist, musste in der Bilanz nach unten korrigiert werden. Das Nettoergebnis betrug im vierten Quartal deshalb nur 278 Millionen Dollar. Zudem wuchs das wichtige Cloudgeschäft zuletzt nicht so stark wie erhofft. Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um fünf Prozent.

Coronalockdowns ziehen Apple nach unten

Der iPhone-Konzern Apple präsentiert sich im Weihnachtsquartal normalerweise als Gelddruckmaschine. Dieses Mal sorgten jedoch Coronalockdowns in chinesischen Fabriken für Engpässe beim Bau des iPhone 14 Pro im November und Dezember. Auch aus diesem Grund fielen die iPhone-Erlöse um gut acht Prozent und zogen den Konzernumsatz mit runter. Kein anderes Produkt ist für Apple so wichtig wie seine lukrativen Smartphones.

Statt der sonst üblichen Rekordzahlen gab es nun einen Umsatzrückgang von gut fünf Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar, der Quartalsgewinn sank um 4,6 Milliarden. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um mehr als drei Prozent nach.

Googles Werbeeinnahmen schwächeln

Bleibt noch Google, dessen Mutterkonzern Alphabet im vergangenen Quartal die Flaute im Onlinewerbemarkt zu spüren bekam. Das Anzeigengeschäft rund um die Suchmaschine und die Videoplattform YouTube sank um rund 3,6 Prozent. Unter dem Strich fiel der Gewinn um gut ein Drittel auf 13,6 Milliarden Dollar. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel knapp fünf Prozent.

Ein anderer Techboss darf sich hingegen freuen: Meta-Chef Mark Zuckerberg. Zwar schlugen sich die Marktschwierigkeiten auch in der Bilanz des Facebook-Konzerns nieder, allein der Quartalsgewinn hat sich mehr als halbiert. Dennoch schnellte der Aktienkurs zeitweise um 20 Prozent nach oben. Grund waren die Versprechen, mit denen Zuckerberg seine Investoren köderte, darunter großzügige Aktienrückkäufe, Kündigungen im Management und ein kommendes »Jahr der Effizienz«.

Gut für Mark: Sein eigenes Vermögen, das zu einem großen Teil aus Meta-Aktien besteht, stieg so um mehr als zwölf Milliarden Dollar.