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„Schwere Nacht für alle unsere Herzen“ - Hunderte Familien in Syrien nach Beben verschüttet

Idlib (Syrien) – Seit mehr als 30 Stunden suchen Retter ununterbrochen unter erschwerten Bedingungen und weiteren Nachbeben nach Überlebenden unter den Trümmern! Bislang starben mehr als 5000 Menschen bei der Naturkatastrophe in der Türkei und Syrien.

Nach dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,7 im Westen Syriens und an der Grenze zur Türkei ist das Ausmaß der Zerstörung gewaltig und die Zahl der Todesopfer ist immens. Laut WHO sind 23 Millionen Menschen in dem Erdbebengebiet betroffen, davon allein zehn Millionen in Syrien.

Tausende Menschen sind verletzt, Hunderte Familien sitzen nach wie vor unter den Trümmern fest! Die Hoffnung der Menschen, Überlebende zu finden, sinkt drastisch: „Es wäre ein Wunder, wenn sie noch leben würden, aber natürlich hoffe ich es“, sagt Omar S., ein Einwohner aus Idlib, zu BILD über die Vermissten.

Etwa 5000 Menschen sind bislang bei dem Erdbeben gestorben. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien viele Menschen verletzt

Foto: Anas Alkharboutli/dpa

Karte/Map: Erdbeben in der Türkei und Syrien – Infografik

Es ist wohl einer der schlimmsten Nächte, die die Syrer je erlebt haben. Sie haben sich mittlerweile an Assad-Bomben gewöhnt, aber dass Mutter Natur ihnen den Schlaf und ihre Liebsten raubt – das kam unerwartet.

Montag verbrachten sie die Nacht unter miserablerer Wetterbedingungen mit Regen und Schnee auf den Straßen und Feldern. „Sie hatten Angst vor Nachbeben. Die meisten haben im und um Autos ohne Decken geschlafen. Viele Hilfsorganisationen sind an ihrer Grenze gekommen. Die Krankenhäuser schlagen seit gestern Alarm, dass sie überfüllt sind und es an medizinischem Material mangelte. Die Lage hier ist sehr schlimm. Denn nach wie vor stecken Hunderte Familien unter den Trümmern fest“, so der syrische Journalist Ibrahim Al-Idlibi zu BILD

Menschen rennen um ihr Leben Hochhäuser stürzen einfach ein

Man könne es kaum glauben, aber heute seien Zelten sicherer als Gebäude, sagt Al-Idlibi zu BILD Das Zuhause vieler vertriebenen Syrer ist ein Zelt. Diese haben sie den Erdbeben-Opfern angeboten. So wie Mohammed, der in einem Flüchtlingslager nahe Idlib lebt: „Alle, deren Gebäude zerstört wurden, können zu uns ins Flüchtlingslager kommen. Ihr könnt bei uns bleiben.“

Ununterbrochen arbeitete der syrische Zivilschutz „Weißhelme“. Sie rennen gegen die Zeit. Weißhelme Einsatzleiter Obada Z. (31) erklärt BILD: „Sehr schwierige Bedingungen erschwerten die Rettungseinsätze in der Nacht. Auch Nachbeben und Wetterbedingungen mit starkem Regen und niedrigen Temperaturen machten es schlimmer. Die Such- und Rettungsaktionen dauern bis zum Moment an. Die Menschen stehen vor den abgerissenen Gebäuden und warten auf Nachrichten über ihre Familien, es war eine schwere Nacht für alle unsere Herzen.“

Syrische Helfer von den „Weißhelmen“ suchen weiter nach Verschütteten

Foto: action press

Der syrische Zivilschutz „Weißhelme“ hofft auf ein gutes Ende: „Trotz aller Hindernisse in unserer Arbeit, die sich aus dem Mangel an Ausrüstung und dem Bedarf an Ausrüstung ergeben, haben wir große Hoffnung, die unter den Trümmern festgesteckten Menschen lebend zu erreichen.“