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Schwere Verluste im Ukraine-Krieg – Russland ändert Strategie im Donbass

Von: Sandra Kathe, Tobias Utz, Lukas Zigo, Vincent Büssow, Nail Akkoyun, Sophia Lother

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Russlands Armee muss im Ukraine-Krieg schwere Verluste hinnehmen: ein Überblick im News-Ticker.

  • Schwere Verluste für Russland: Ukrainischer Generalstab veröffentlicht neue Zahlen.
  • Russland strauchelt im Ukraine-Krieg: Obwohl Wladimir Putin die Ziele im Ukraine-Krieg zurückgefahren hat, erzielt seine Armee kaum nennenswerte Fortschritte.
  • Militärexperte äußert sich: Er sieht Russland im Ukraine-Krieg noch nicht besiegt und erklärt Putins Gesamtstrategie.
  • Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Alle Informationen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem News-Ticker.

Update vom Mittwoch, 25. Mai, 08.15 Uhr: Angesichts schwerer Verluste im Ukraine-Krieg verändern die russischen Truppen nun ihre Strategie im Donbass. Das hat das „Institute for the Study of War“, ein Thinktank mit Sitz in den USA, beobachtet. In der neuesten Analyse heißt es: „Die russischen Streitkräfte haben wahrscheinlich die Bemühungen aufgegeben, große ukrainische Verbände in der Ostukraine einzukesseln.“

Ukraine-Krieg
Ein Panzer der ukrainischen Armee im Donbass. (Archivfoto) © Yasuyoshi Chiba/AFP

Die russischen Soldaten „versuchen stattdessen, kleinere Umzingelungen zu sichern und sich auf Sievierodonetsk zu konzentrieren“, berichtet das Thinktank am Mittwochmorgen (24. Mai). Das bestätigt auch der ukrainische Generalstab: Demnach zieht Russland aktuell Truppen im Donbass zusammen.

+++ 15.00 Uhr: Russlands Armee ist geschwächt, die Kriegspläne des Kreml scheitern. Präsident Putin benötigt personellen Nachschub, um die schweren Verluste im Ukraine-Krieg zu verschleiern. Deshalb wurde in der Staatsduma nun eine Gesetzesänderung eingereicht, wonach die Altersgrenze für den Wehrdienst gestrichen werden soll. Bislang lag diese für die russische Bevölkerung bei 40 Jahren.

„Für den Einsatz von hochpräzisen Waffen sowie den Betrieb von Waffen und militärischer Ausrüstung werden hoch­professionelle Spezialisten benötigt. Erfahrungsgemäß besteht die Spezialisierung im Alter von 40 bis 45 Jahren“, heißt es in der Begründung der Gesetzesänderung.

Update vom Dienstag, 24. Mai, 11.30 Uhr: Ukrainische Truppen haben offenbar einen russischen Militärstützpunkt beschossen und zerstört. Das erklärte die 128. Transkarpatische Gebirgsjägerbrigade laut einem Bericht der Daily Mail am Montag. Demnach kamen dabei Waffen zum Einsatz, welche aus Nato-Staaten geliefert wurden. Der Militärstützpunkt sei aus einer Entfernung von zwölf Meilen (rund 20 Kilometer) beschossen worden. Dabei wurden laut Bericht zahlreiche russische Soldaten getötet. Die Angaben der ukrainischen Gebirgsjägerbrigade lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 22.45 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin soll einen Mordanschlag überlebt haben. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend unter Berufung auf ein Interview der ukrainischen Zeitung Ukrainska Pravda. „Es gab einen Attentatsversuch auf Putin... Es heißt, er sei vor nicht allzu langer Zeit sogar von Vertretern des Kaukasus angegriffen worden“, erklärte der Chef des ukrainischen Geheimdienstes, Kyrylo Budanov, im Gespräch mit der Zeitung.

Seitens des Kremls gab es zu einem möglichen Vorfall in den letzten Monaten keine Informationen. Die Angaben des ukrainischen Geheimdienstes lassen sich nicht unabhängig prüfen.

+++ 22.15 Uhr: Bürgermeister der nordostukrainischen Stadt Charkiw, Ihor Terechow, kündigte an, dass das U-Bahn-System der Stadt am Dienstag (24. Mai) wieder in Betrieb genommen wird, nachdem es monatelang als Zufluchtsort für Bürger gedient hatte, die dem russischen Bombardement entkommen wollten.

„Morgen, am 24. Mai, werden wir die U-Bahn wieder in Betrieb nehmen“, sagte Terechow in einer Fernsehansprache. „Alle Linien werden in Betrieb genommen. Der U-Bahn-Verkehr wird von 7:00 Uhr morgens bis 19:00 Uhr abends stattfinden. Die Intervalle werden nicht dieselben sein wie in Friedenszeiten. Das U-Bahn-Depot wurde während der Bombardierung und des Beschusses beschädigt, so dass die Intervalle länger sein werden.

Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Militär-Experte äußert sich zu Putins Gesamtstrategie

+++ 20.30 Uhr: Bei CNN hat sich der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Montag (23. Mai) ebenfalls über eine mögliche  „Gesamtstrategie“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. Diese sei „unbekannt“. Auf die Frage, ob Putin seine langfristige Strategie auf den Einsatz von Waffen in Bereichen wie Lebensmittel, Energie und Einwanderung umstellt, sagte Austin, die Welt habe gesehen, wie der russische Führer „von Anfang an eine Reihe verschiedener Hebel eingesetzt“ habe.

„Wir haben gesehen, dass sie wirklich sehr langsam und erfolglos auf dem Schlachtfeld vorgehen, und man würde erwarten, dass er versuchen würde, andere Hebel der Macht oder andere Instrumente der Macht zu nutzen, und das tut er auch. Aber was seine Gesamtstrategie ist, das ist unbekannt“, sagte der Experte.

+++ 17.45 Uhr: Mick Ryan, Militärexperte aus Australien, geht von einem baldigen Strategiewechsel der russischen Armee aus. Hintergrund seiner Analyse, welche er unter anderem auf Twitter veröffentlichte, ist, dass Russland „immer noch Probleme“ hat, „große Fortschritte zu erzielen“ – eine Anspielung auf die stark verlangsamte Offensive im Donbass. Ryans Ansatz spiegelt sich unter anderem in einer Einschätzung des ukrainischen Generalstabs wider. Die Verantwortlichen hatten jüngst von „Phase drei“ des Ukraine-Kriegs gesprochen, in welcher das russische Militär lediglich gewonnene Gebiete versuche zu sichern, statt neu anzugreifen. Vor dem Hintergrund schwerer Verluste prognostiziert auch Ryan, dass „in den nächsten Monaten“ Ressourcenknappheit herrschen wird. Russland sei keineswegs besiegt, betont der Militärexperte in seiner Analyse.

Dennoch erwarte er den bereits angesprochenen Strategiewechsel – von der Offensive in die Defensive. Darin sieht Ryan jedoch Probleme für Russlands Armee. „Die Ukrainer könnten entscheiden, wo und wann sie die Russen angreifen“, betont er in seiner Analyse. Zudem sei das russische Militär nicht dafür ausgebildet, die bereits eroberten Gebiete zu verwalten. Unter anderem deshalb hat der Kreml Statthalter eingesetzt, wie in Cherson, wo bald ein illegales Referendum stattfinden wird. Die Verwaltung bringe zudem hohe, nicht einkalkulierte Kosten mit sich, so Ryan. Hinzu komme möglicherweise das Wiedererstarken der Regionalbewegungen im Süden und Osten der Ukraine. Westliche Waffenlieferungen spielen dabei möglicherweise eine große Rolle.

Zur Person

Mick Ryan ist pensionierter Generalmajor der australischen Armee. Er war Kommandant auf Zug-, Geschwader-, Regiments-, Task-Force- und Brigadeebene. Quelle: Center for strategic international studies

„Die russische Armee wird mit einer neuen Bandbreite von schwierigen Herausforderungen konfrontiert sein“, resümiert der Militärexperte.

+++ 13.00 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Daten zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach sind bisher 29.200 russische Soldaten gefallen. Das Militär hat außerdem 1293 Panzer, 204 Flugzeuge und 170 Helikopter verloren. Auf diese Angaben bezieht sich das Nachrichtenportal Kyiv Independent. Die Informationen lassen sich jedoch nicht unabhängig prüfen. Zuletzt hat auch die ukrainische Armee bekannt gegeben, dass es hohe Verluste im Krieg gebe.

+++ 10.30 Uhr: Laut Informationen des britischen Verteidigungsministeriums soll Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs ähnliche hohe Verluste „wie die Sowjetunion in Afghanistan“ zu beklagen habe. Dort führte die Sowjetunion zwischen 1979 und 1989 Krieg. „Eine Kombination aus schlechter Taktik auf niedriger Ebene, begrenzter Luftabdeckung, mangelnder Flexibilität und einem Kommandokonzept, das bereit ist, Misserfolge und wiederholte Fehler zu verstärken, hat zu dieser hohen Zahl von Opfern geführt, die bei der Donbaxs-Offensive weiter ansteigt“, zitiert das Ministerium in einem Geheimdienstbericht.

+++ 09.30 Uhr: Russland erleidet im Ukraine-Krieg offenbar so schwere Verluste, dass die russische Armee die ausgemusterten „T62“-Panzer wieder aktivieren muss, um Reserveeinheiten auszurüsten. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur mit Bezug auf ukrainische Angaben. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Der Panzer vom Typ „T62“ wurde zwischen den Jahren 1962 und 1975 hergestellt und wurde während des ersten Golfkrieges prominent vom Irak eingesetzt.

Update vom Montag, 23. Mai, 07.40 Uhr: Am Sonntag (22. Mai) fanden erneut schwere Kämpfe in den Regionen Donezk und Luhansk statt. Angaben des ukrainischen Militärs zufolge wurden bei Kämpfen in der Region 6 Panzer, 10 Einheiten Kampfpanzerausrüstung und 6 feindliche Fahrzeuge (2 davon mit Munition) zerstört. Luftverteidigungseinheiten hätten am Himmel des Donbass eine SU-25 und ein unbemanntes Orlean-10-Flugzeug zerstört.

Insgesamt seien in dieser Woche 84 russische Angriffe abgewehrt worden. Dabei sollen ein Flugabwehrraketenkomplex, 43 Panzer, 20 Artilleriesysteme (davon 4 RSVs), 79 Einheiten Kampfpanzerfahrzeuge, 7 gepanzerte Spezialfahrzeuge und 34 Einheiten Fahrzeugausrüstung zerstört worden sein. Darüber hinaus hätten die Luftstreitkräfte 3 Flugzeuge und 18 unbemannte Flugobjekte abgeschossen. Angaben durch Konfliktparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 17.15 Uhr: Laut dem Nachrichtenportal Kiyv Independent konnte am Sonntag (22. Mai) eine russische Rakete über dem Luftraum des Oblast Kiew abgeschossen werden. Das teilte dem Nachrichtenportal zufolge die Militärverwaltung mit, die auch ein Foto auf Telegram von der Rakete teilte.

Update vom Sonntag, 22. Mai, 07.40 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg weitere Verluste erlitten. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Kiyv Independent halfen Guerilla-Kämpfer der ukrainischen Armee im Oblast Saporischschja, russische Artillerie zu zerstören. Konkret sollen „dank koordinierter Aktionen mit der Guerilla ukrainische Schützen mehrere Artilleriesysteme der russischen Armee zerstört“ worden sein.

+++ 17.05 Uhr: In einem am Samstag (21. Mai) ausgestrahlten Interview mit einem ukrainischen Fernsehsender hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Widerstand in seinem Land gelobt und betont, dass die Gegenwehr der Ukraine der russischen Armee „das Rückgrat gebrochen“ habe. „Sie werden die nächsten Jahre nicht mehr auf die Beine kommen“, sagte der 44-Jährige.

Kiew werde sich alles zurückholen, betonte Selenskyj. Eine Rückkehr zu den Frontlinien von vor dem 24. Februar – der Tag, an dem Russlands Angriffskrieg begann – werde bereits als Sieg gelten. „Das wird bedeuten, dass sie uns nicht erobert und wir unser Land verteidigt haben“, sagte der Staatschef.

Schwere Verluste für Russland – Putins Armee laut Selenskyj das „Rückgrat gebrochen“

+++ 16.32 Uhr: Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar sind laut Angaben des Generalstabs des ukrainischen Militärs mindestens 28.850 russische Militärangehörige ums Leben gekommen. Das teilte die Militärführung am Samstag (21. Mai) mit. Zu den gefallenen Soldaten kommen auch beträchtliche Verluste bei der militärischen Ausrüstung der russischen Streitkräfte. Zerstört oder zurückgelassen wurden bislang etwa 1278 Panzer, 3116 gepanzerte Truppentransporter, 2178 sonstige Fahrzeuge, 596 Artilleriesysteme, 169 Helikopter, 204 Flugzeuge sowie 13 Schiffe.

Update vom Samstag, 21. Mai, 07.32 Uhr: Das ukrainische Militär hat im Süden der Ukraine eigenen Angaben zufolge drei russische Panzer und Grad-Raketenwerfer zerstört. Darüber hinaus vermeldet die Ukraine weitere Verluste für Russland: In den letzten 24 Stunden sollen mindestens 36 russische Soldaten im Kampf gefallen sein.

+++ 08.45 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium rechnet mit einem „weiterem Kräfteverschleiß“ in der russischen Armee. Wegen des enormen ukrainischen Widerstandes in Mariupol müssten derzeit zahlreiche Soldaten neu ausgestattet werden, heißt es im morgendlichen Lagebericht: „Dies kann ein langwieriger Prozess sein, wenn er gründlich durchgeführt wird.“

Russlands Kommandeure stehen demnach „unter Druck“, dem Kreml militärische Erfolgsmeldungen zu präsentieren. Das Ministerium mutmaßt, dass Russland seine Streitkräfte jedoch ohne angemessene Ausrüstung und Vorbereitung umverteilen könnte. Das würde demnach zu noch mehr „Verschleiß“ führen, so die Fachleute. Die Angaben, welche auf einem Bericht des britischen Geheimdienstes basieren, lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Update vom Freitag, 20. Mai, 07.55 Uhr: Die Truppen aus Russland haben weiterhin Schwierigkeiten nennenswerte Fortschritte im Ukraine-Krieg zu erzielen, obwohl sie sich mittlerweile auf eine kleinere Region fokussieren. Das berichtet der Pentagonkorrespondent Jack Detsch auf Twitter unter Berufung auf Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums der USA. Nach dem Rückzug russischer Soldaten aus der Region um Kiew im April seien die Einheiten geschwächt gewesen, heißt es weiter.

+++ 11.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat in seinem täglichen Lagebericht Stellung zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg bezogen. Demnach erlitt die russische Armee „in einigen Gebieten erhebliche Verluste und war gezwungen, sich auf zuvor besetzte Positionen zurückzuziehen.“ Das berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf den Bericht. Konkret geht es unter anderem um Gefechte im Gebiet Velyka Komyshuvakha, nördlich von Kramatorsk.

Update vom Donnerstag, 19. Mai, 08.30 Uhr: Die Armee der Ukraine hat mehrere Erfolge über die Nacht im Kampf gegen Russland gemeldet. So gab das Einsatzkommando „Süd“ der Ukraine auf Facebook an, ein Flugzeug und eine Rakete sowie 20 gepanzerte Fahrzeuge zerstört zu haben. Außerdem habe die ukrainische Armee Angriffe in Donezk und Luhansk zurückgewiesen, wobei 35 weitere Militärfahrzeuge zerstört worden sein.

+++ 19.00 Uhr: Vor einem Kiewer Bezirksgericht muss sich ein russischer Soldat wegen Mordes und „Verstoßes gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges“ gemäß Artikel 438 des ukrainischen Strafgesetzbuches verantworten. Am Mittwoch (18. Mai 2022) bekannte sich der 21-jährige Soldat „voll“ schuldig und muss somit eine lebenslange Haftstrafe fürchten.

Demnach seien der Beschuldigte und vier weiter Soldaten in einem gestohlenen Fahrzeug unterwegs gewesen, als sie einen unbewaffneten Zivilisten sahen, von dem sie den Eindruck gewannen, er wolle die ukrainischen Streitkräfte per Mobiltelefon über sie informieren. „Unter dem Eindruck, (…), befahl einer der Soldaten dem Beschuldigten, den Zivilisten zu töten“, so der Staatsanwalt.

Der Beschuldigte habe mit einem Kalaschnikow-Gewehr aus dem Rückfenster seines Wagens mehrere gezielte Schüsse abgegeben, die das Opfer in den Kopf trafen. „Das Opfer starb an Schädelbrüchen, nachdem die fünf Soldaten den Tatort verlassen hatten“, so der Staatsanwalt. Nach mehrtägigem Versteckspiel habe sich die Gruppe schließlich den Anwohnern ergeben, fügte der Staatsanwalt hinzu. Wegen des zu hohen Medieninteresses wurde die Verhandlung auf Donnerstag vertagt.

+++ 17.00 Uhr: Russland hat überraschenderweise erneut schwere Verluste und Fehler im Ukraine-Krieg eingeräumt. Zuletzt hatte das Wladimir Putin in seiner Rede am 9. Mai, dem „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland, getan. Am Mittwoch (18. Mai) erklärte der stellvertretende Sekretär des nationalen Sicherheitsrates, Raschid Nurgalijew: „Trotz aller Schwierigkeiten wird die militärische Spezialoperation bis zum Ende fortgeführt.“ Die „Spezialoperation“ in der Ukraine werde weiterlaufen, trotz europäischer Waffenlieferungen. Es würden alle „Aufgaben – darunter die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung sowie der Schutz der Donezker und Luhansker Volksrepubliken – komplett umgesetzt“, erklärte der frühere russische Innenminister.

Ramsan Kadyrow, Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien und neuer Kontrolleur der Stadt Mariupol, betonte zudem, dass es „Fehler“ zum Start der Invasion Ende Februar gegeben habe. „Am Anfang gab es Fehler, einige Unzulänglichkeiten gab es, aber jetzt läuft alles hundertprozentig nach Plan“, erklärte Kadyrow am Mittwoch auf einem politischen Forum.

+++ 12.30 Uhr: Russland muss im Ukraine-Krieg den Verlust von weiteren hochrangigen Militärs hinnehmen. Das zumindest behauptet das ukrainische Verteidigungsministerium. Demnach seien mehrere Offiziere der russischen Armee in der Gegend um Melitopol gefallen. Sie seien Opfer von Guerilla-Attacken geworden. Der Kreml versuche, „die Situation dort zu verheimlichen“, heißt es in einem Lagebericht der Ukraine.

+++ 10.00 Uhr: Die russische Armee hat offenbar erhebliche Schwierigkeiten, die schweren Verluste im Ukraine-Krieg zu kompensieren. Im morgendlichen Lagebericht des britischen Verteidigungsministeriums heißt es, dass es dem Militär an Truppenstärke und Nachschub fehle: „Der Kampfeinsatz so unterschiedlichen Personals zeigt die erheblichen Ressourcenprobleme Russlands in der Ukraine und trägt wahrscheinlich zu einem uneinheitlichen Kommando bei, das die russischen Operationen weiterhin behindert.“ Der Bericht beruht auf einer Einschätzung des britischen Geheimdienstes. Die Angaben lassen sich allerdings nicht unabhängig prüfen.

+++ 09.30 Uhr: Die Artillerie der Ukraine fügt der russischen Armee offenbar schwere Verluste zu. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Ein Video zeigt eine Pontonbrücke des russischen Militärs, die unter schweren Beschuss gerät. In der Gegend um Bilohoriwka nördlich von Donezk sollen bis zu 70 Militärfahrzeuge vernichtet worden sein.

+++ 08.45 Uhr: Josep Borrell, EU-Außenbeauftragter, hat von „beeindruckenden Verlusten“ der russischen Armee im Ukraine-Krieg gesprochen. „Wenn es stimmt, dass Russland seit Beginn des Krieges 15 Prozent seiner Truppen verloren hat, ist das ein Weltrekord bei Verlusten für eine Armee bei einem Einmarsch in ein Land“, sagte Borrell nach einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.

Russland erleidet Verluste - Ukraine meldet Abschuss von Drohnen und Kampfjets

Update von Mittwoch, 18. Mai, 06.15 Uhr: Die Luftabwehr der Ukraine meldet im Krieg mit Russland erfolgreiche Abschüsse. Laut dem ukrainischen Verteidigungministerium seien innerhalb von 24 Stunden mindestens elf unbemannte Drohnen abgeschossen worden. Den eigenen Streitkräften sei es außerdem gelungen, einen russischen Kampfjet des Typs SU-25 zu zerstören. Das meldet mehrere Nachrichtenportale und beziehen sich dabei auf eine Bekanntgabe des Verteidigungsministeriums der Ukraine. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben über Russlands Verluste im Ukraine-Krieg allerdings nicht. Russland selbst macht dazu wenig bis keine Angaben.

Ukraine-Krieg: Russland gehen die Raketen aus

Update von Dienstag, 17. Mai, 22.00 Uhr: Seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine gehören präzisionsgelenkte Raketen zu den bevorzugten Waffen der russischen Streitkräfte. Die russische Taktik der ersten Kriegsmonate hat jedoch dazu geführt, dass die russischen Bestände an Präzisionswaffen laut westlichen Analysten inzwischen stark dezimiert sind.

„Es gibt keine Salven von Langstrecken Marschflugkörpern mehr und fast keine Iskander-Schläge“, erklärte der unabhängige Militäranalyst Pawel Luschin gegenüber der Moscow Times. Ein US-Beamter teilte Journalistinnen und Journalisten in einem Briefing Anfang des Monats mit, dass Russland „Bestandsprobleme mit präzisionsgelenkter Munition“ habe.

Diese Berichte werden durch eine Änderung der russischen Taktik bestätigt, insbesondere durch den zunehmenden Einsatz konventioneller ungelenkter Bomben, vor allem in der Hafenstadt Mariupol. Das führt auch dazu, dass russische Kampfflugzeuge sehr niedrig fliegen müssen, um Ziele zu treffen, was sie wiederum anfällig für Portable Luftabwehr macht.

Erstmeldung vom Dienstag, 17. Mai, 17.00 Uhr: Moskau – Beinahe drei Monate nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ist der Ukraine-Krieg noch nicht entschieden. Versuche des Kremls, die ukrainische Hauptstadt Kiew einzunehmen, scheiterten. Überhaupt hat die russische Armee vielerorts mit Problemen zu kämpfen und kommt nur schwierig voran. Derzeit konzentriert sich die Armeeführung unter Russlands Staatsoberhaupt Wladimir Putin auf den Osten und den Süden des Landes.

Während sich Berichte über die sinkende Moral der russischen Truppen häufen, soll ein General von Putin inzwischen sogar verwundete russische Soldaten exekutieren lassen. Zudem würden laut Informationen der ukrainischen Geheimdienste immer mehr russische Soldaten desertieren.

Weiter hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben russische Truppen vor der Großstadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes zurückgeworfen. „Nahe der Ortschaft Syrotyne haben die russischen Eroberer Verluste erlitten und sich zurückgezogen“, teilte der Generalstab am Dienstag (17. Mai) in seinem Lagebericht mit. Syrotyne liegt vier Kilometer südlich von Sjewjerodonezk. Auch in mehreren anderen Richtungen seien die russischen Truppen erfolglos geblieben.

Auch der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete aus der Umgebung der Großstadt von schweren Gefechten. In den Vororten Girske und Solotoje seien mehrere Häuser durch Artilleriegeschosse zerstört worden. Die russischen Truppen hätten sich aber auch dort zurückziehen müssen. „Die Verluste des Feindes sind hoch“, schrieb Hajdaj auf seinem Telegram-Kanal. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht zu überprüfen.

Den ukrainischen Angaben zufolge belaufen sich die Zahlen der getöteten russischen Soldaten inzwischen auf etwa 27.900. Weiter seien unter anderem 1235 Panzer, 167 Kampfhubschrauber und 201 Kampfjets zerstört worden. Zudem sollen sich aktuell circa 1000 russische Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft befinden.

(nak/tu/vbu/lz/ska mit dpa/AFP/epd)

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