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Sehnsucht nach Sonne: Der Frühling braucht wiederholten Anlauf

Eigentlich liegt der Frühling voll im Zeitplan - er ist dieses Jahr sogar recht früh dran. Nur das Wetter spielt nicht immer mit. Eine Tabelle zeigt, wo man in Deutschland bald wieder auf Frühlingswetter hoffen kann.

Der Frühling ist schon da, er ist nur ungleich verteilt: So könnte man die Gemengelage zusammenfassen, in der aktuell viele Menschen sehnsüchtig darauf warten, dass der Winter endgültig von mehr Sonne und wärmeren Temperaturen abgelöst wird.

Sowohl aus astronomischer als auch meteorologischer Sicht ist der Frühlingsbeginn nämlich bereits eingeläutet. Auch die Natur hat längst in die Wachstumsphase geschaltet. Der sogenannte phänologische Frühling, der sich an der Blüh- und Reifezeit der Pflanzenwelt orientiert, ist in diesem Jahr sogar außergewöhnlich früh gestartet, nämlich am 17. Januar.

KlimaJahreszeiten im Wandel

An der Wetterfront hingegen wollen sich noch keine richtigen Frühlingsgefühle einstellen. Vereinzelt gab es zwar schon einen Vorgeschmack auf wärmere Tage. Diese kurzen, frühlingshaften Phasen wurden aber immer wieder von Kälteeinbrüchen mit Graupelschauern oder sogar Schnee beendet. Wann also kommt der Frühling, um zu bleiben?

Eine allgemeine Definition, welche Wetterbedingungen für einen Frühlingstag vorherrschen müssen, gibt es nicht - anders als beim Sommertag, für den eine Temperaturschwelle von mindestens 25 Grad gilt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) berechnet dennoch zu Vergleichszwecken einen "statistischen Frühlingsbeginn" nach bestimmten, selbst gewählten Kriterien.

Jede Region hat ihren Zeitplan

Der vom DWD definierte Frühling beginnt demnach, wenn die Temperaturen an mindestens zwei von drei aufeinanderfolgenden Tagen auf mehr als 15 Grad steigen und es dabei überwiegend trocken und heiter bleibt. In Hamburg sei dies in den letzten 18 Jahren durchschnittlich am 29. März der Fall gewesen. In München beginnt der Frühling hingegen üblicherweise rund um den 14. März.

Selbst innerhalb Deutschlands gibt es also klimatische Unterschiede: Der Süden hat traditionell einen Frühlings-Vorsprung. Auch in diesem Jahr konnten sich die Menschen in der Südhälfte schon früher und häufiger über Temperaturen nahe der 20-Grad-Marke freuen. Doch auch dort blieb man nicht von flotten Wetterwechseln verschont.

Und wechselhaft geht es vorerst weiter. In Anlehnung an die statistische Frühlingsdefinition des DWD gibt eine ntv.de-Auswertung einen Überblick, wo die Frühlingsaussichten aktuell am besten aussehen.

Ausgangspunkt sind die Vorhersagedaten des DWD für 20 ausgewählte Städte, die immer vormittags für die jeweils nächsten zehn Tage aktualisiert werden. Dabei gilt natürlich: Je weiter ein Vorhersagezeitpunkt in der Zukunft liegt, desto ungenauer und unsicherer werden die zugrunde liegenden Prognosen.

Hell- und dunkelgrüne Punkte signalisieren die Chancen auf frühlingshaftes Wetter. Je mehr Punkte und je dunkler die Färbung, desto eher können die Menschen an diesem Ort und Tag mit schönem Wetter rechnen. Maximal drei Punkte können erreicht werden.

Mehrere Bedingungen müssen erfüllt sein

Die Messlatte liegt hoch. Denn für einen frühlingshaften Tag müssen mehrere Kriterien gleichzeitig erfüllt sein: Die Temperaturen müssen auf mindestens 10 Grad - besser noch 15 Grad - klettern. Außerdem sollen Niederschlagswahrscheinlichkeit, Bewölkungsgrad sowie relative Sonnenscheindauer auf einen überwiegend trockenen und freundlichen Tag hindeuten. Nur wenn alle vier Indikatoren bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, ergibt sich daraus ein hellgrüner Punkt.

Extrapunkte und sattere Farben gibt es für Tagestemperaturen ab 15 Grad und die Aussicht auf besonders viel Sonne, wenig Wolken und ein sehr geringes Regenrisiko. Als relevante Zeitspanne werden dabei nur die Tagesstunden betrachtet (genauer gesagt: die 12 Vorhersagezeitpunkte zwischen 8 und 20 Uhr).

Wie viel Sonne macht den Tag zum Frühling?

Das Punktesystem verschafft einen schnellen Überblick nach einheitlichen Kriterien, blendet mit seiner vereinfachten Darstellung aber auch viele Aspekte aus. Auf einer Skala von "Sonne satt" bis "Dauerregen" finden schließlich unendlich viele Wetter-Variationen Platz, die nur schwer zu kategorisieren sind. Das Windaufkommen etwa wird in dieser Auswertung nicht berücksichtigt.

Der zu dieser Jahreszeit so typische Mix aus Sonne und Wolken kann in der Tagesbilanz ohnehin zu ganz unterschiedlichen Bewertungen führen. Ein Beispiel: Ein Tag, der regnerisch beginnt und mit einem überwiegend sonnigen Spätnachmittag endet, kann einen durchaus positiven Gesamteindruck hinterlassen. Als Frühlingstag hätte er sich nach der hier angewendeten Definition hingegen dennoch disqualifiziert. Ähnliches gilt für einen angenehm milden Tag unter dicker Wolkendecke. Wie sich das Wetter im Tagesverlauf konkret darstellt, verrät letztendlich nur eine detaillierte Vorhersage.

So viel lässt sich aber bereits sagen: Der Frühling lässt sich voraussichtlich noch bis in den April hinein Zeit, um sich einzupendeln. Für die Menschen mag das lange Hin und Her an der Wetterfront lästig sein. Die Natur jedoch profitiert vom Regen und einem allmählichen Temperaturübergang.