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"Sie liegen in Trümmern": Presse und Ex-Profis nehmen Jürgen Klopp auseinander

Der FC Liverpool taumelt in den Seilen, Star-Trainer Jürgen Klopp wird angezählt: Die Krise der Reds in der Premier League spitzt sich immer weiter zu. Experten auf der Insel schlagen Alarm, auch verschiedene Medien giften gegen den deutschen Coach.

Vier Spiele, ein einziger Punkt, neun kassierte bei nur einem selbst geschossenen Tor: Es braucht nicht viel, um zu erkennen, dass beim FC Liverpool in diesen Tagen vieles nicht stimmt. Der Auftritt am Samstag beim 0:3 in Wolverhampton fügte sich letztlich nur nahtlos in das traurige Bild ein, das die Reds seit Jahresbeginn abgeben. Trainer Jürgen Klopp gab sich nach dem Schlusspfiff zwar weiterhin kämpferisch und versicherte, er glaube "absolut" an die Wende. Doch die Zahl der Stimmen, die daran zweifeln, wird immer größer. "Sie liegen in Trümmern", fällte etwa Ex-Profi Perry Groves bei "talkSPORT" ein vernichtendes Urteil.

Auf dem Platz herrsche ein kollektives Durcheinander. "Es gibt keinen Anführer, niemand reißt das Heft an sich. Wenn man jetzt gegen Liverpool spielt, kann man spüren, dass sie kein Team und einfach neben der Spur sind", erklärte Groves, der bei den Reds "fehlenden Kampfgeist und fehlende Energie" erkannte.

Auch Jürgen Klopp hat sich in den Augen des Ex-Profis längst davon anstecken lassen. "Klopp ist normalerweise sehr präsent an der Seitenlinie, aber jetzt setzt er sich einfach hin und verschränkt die Arme." Dies sei ein Zeichen von "massiver Frustration", urteilte Groves. "Er bläst die Backen auf, als wollte er sagen: Ich kann nicht glauben, was ich hier sehe. Ich kann nicht glauben, dass das mein Team ist." Früher habe Klopp seine Mannschaft unentwegt vom Spielfeldrand aus angetrieben. "Aber jetzt ist da nichts! Von der Bank kommt überhaupt nichts. Klopp sieht total geschockt aus", sagte der frühere Profi, der ergänzte: "Das ist keine Klopp-Mannschaft."

"Als würde Klopps Welt untergehen"

Mit Gabriel Agbonlahor ging ein weiterer Ex-Profi mit den Reds hart ins Gericht. Er will bereits einen Bruch zwischen Klopp und der Mannschaft erkannt haben. "In meinen Augen motiviert Klopp diese Spieler nicht. Diese Mannschaft tritt nicht wie eine Mannschaft auf, die für den Trainer spielt", sagte Agbonlahor. Klopp wirke müde, meinte der ehemalige Profi. "Er sitzt da auf seiner Bank und sieht einfach platt aus. Da ist kein Feuer in ihm. Man sieht nicht, dass er aufsteht und seinen Spielern hilft. Er sieht einfach geschlagen aus."

Dass Jürgen Klopp vom FC Liverpool gefeuert wird, glaubt das Experten-Duo trotz der scharfen Kritik übrigens nicht. "Er wird nicht vor der Tür gesetzt, weil er so viel für den Klub geleistet hat", sagte Groves. Auch Agbonlahor vertritt diese Meinung. In seinen Augen ist die Frage aber vielmehr: "Wollen auch die Fans, dass Klopp bleibt? Weil er es im Moment einfach nicht bringt."

Auch die britischen Medien übten nach der dritten Auswärtsniederlage in Serie heftige Kritik. "Die Wolves haben gezeigt, dass Liverpool leicht zu schlagen ist, und die ganze Liga weiß es", schrieb der "Telegraph". Für die "Sun" sah es aus, "als würde Klopps Welt untergehen". Das Boulevard-Blatt erinnerte an die immer wieder von Klopp beschworenen "Mentalitätsmonster", die momentan schmerzlich vermisst werden.

Klopp selbst war nach der Pleite überhaupt nicht in der Stimmung für Reporterfragen. "Mein Job ist es nicht, hier jetzt zu erklären, wie ich meine Mannschaft aufbauen kann", grantelte der Trainer des FC Liverpool nach dem bitteren 0:3 bei den abstiegsgefährdeten Wolverhampton Wanderers am Samstag. Während der Pressekonferenz war der 55-Jährige sichtbar angespannt. Wie er seinen Spielern helfen könne, ihr Selbstvertrauen zurückzubekommen? "Nicht in Pressekonferenzen."