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Sie suchen nach ihren Kindern - Mysteriöse Mütter-Morde erschüttern Mexiko

Sie suchen ihre vermissten Kinder – und finden selbst den Tod ...

Eine unheimliche Mord-Serie versetzt Mexiko in Angst und Schrecken. Wieder ist dort eine Frau erschossen worden, die seit 2021 verzweifelt nach ihrer verschwundenen Tochter sucht. Wie lokale Behörden am Dienstag (Ortszeit) mitteilten, wurde die Aktivistin Esmeralda Gallardo (43) in der Stadt Puebla (Zentralmexiko) getötet.

Sie sei, so hieß es weiter, am Morgen auf dem Weg zur Arbeit von Unbekannten gestoppt worden, die in der Folge mehrfach auf sie schossen. Die Aktivistin des Vereins „La Voz de los Desaparecidos“ (Die Stimme der Verschwundenen) war seit über einem Jahr auf der Suche nach ihrer 22-jährigen Tochter, die im Januar 2021 zuletzt zusammen mit einer Freundin in Puebla und im benachbarten Bundesstaat Tlaxcala gesehen worden war. Die beiden jungen Frauen verschwanden in einem Gebiet, in dem auf Frauen- und Sexhandel spezialisierte Banden agieren.

Der Mord an Esmeralda Gallardo ist nicht der erste in jüngerer Vergangenheit. Erst Ende August war im nördlichen Bundesstaat Sinaloa die 44-jährige Rosario Lilián ermordet worden, die sich auf der Suche nach ihrem verschwundenen Sohn befand.

Seit Anfang 2021 sind insgesamt vier Angehörige von vermissten Personen ermordet worden. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie haben sich einer von insgesamt mehr als hundert Organisationen angeschlossen, die auf eigene Faust nach vermissten Menschen in Mexiko suchen.

Seit 1964 bis August wurden in Mexiko offiziell 105 000 Menschen als vermisst gemeldet. Aktivisten schätzen, dass die Zahl noch höher liegen könnte, weil viele Familien aus Angst oder aus Misstrauen den Behörden gegenüber keine Anzeige erstatten. Viele Menschen – so viel ist klar – werden von Kriminellen verschleppt, manche verschwinden, während sie sich in den Händen von Sicherheitskräften befinden.

Nach dem Tod Gallardos forderte der Vertreter des UN-Menschenrechtskommissariats in Mexiko, Guillermo Fernández-Maldonado, rasche Erfolge der Behörden bei der Suche nach Verschwundenen. Zudem müsse Mexiko eine wirksame Strategie schaffen, um die Sicherheit der suchenden Angehörigen zu garantieren.

Die Angehörigen-Organisation „Stimme der Verschwundenen“ rief nach der Ermordung Gallardos den Gouverneur von Puebla, Miguel Barbosa Huerta, dazu auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

(AFP, AP, cbu)