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Spektakuläres Wärmebild-Video - Hier jagen Polizisten drei Automaten-Sprenger

Kierspe/Odenthal (NRW) – Hell zeichnen sich die Umrisse eines Verbrechers ab. Bei völliger Dunkelheit hat er sich in einem Gebüsch verkrochen. Vorsichtig pirschen sich vier Polizisten an ihn heran – alles aufgenommen von der Wärmebildkamera eines Polizeihubschraubers.

▶︎ Die spektakulären Szenen entstanden in der Nacht zu Mittwoch nahe der Ortschaft Odenthal (Rheinisch Bergischer Kreis). Die Polizisten umstellen das Gebüsch, einer der Beamten geht mit gezückter Waffe auf das Versteck zu, nimmt den Mann fest.

Aus dem Helikopter sieht man eine Gruppe Polizisten: Sie suchen den Wald mithilfe von Wärmebildkameras nach den Tätern ab

Foto: Polizei

Automaten-Sprenger, wir haben dich!

Wenige Meter entfernt haben sich auch seine beiden Komplizen in dem dichten Wald verborgen. Und auch sie haben keine Chance zu entkommen! Die Hubschrauber-Besatzung lotst weitere Beamte zu den Gangstern. Sie werden überwältigt und abgeführt.

Auch dieser Gangster bleibt in seinem Versteck nicht unentdeckt, gleich packen die Polizisten sich ihn ...

Foto: Polizei

Um 1.55 Uhr hatten die drei Männer (23 bis 24 Jahre) aus den Niederlanden den Geldautomaten der Volksbank im kleinen Ort Kierspe (17 000 Einwohner, Märkischer Kreis) gesprengt. Die Druckwelle der Explosion war so enorm, dass Schaufenster barsten, Glassplitter und Fassadenteile über Gehweg und Straße flogen.

Die Spreng-Gangster hinterließen in Kierspe (Sauerland) eine verwüstete Volksbank

Foto: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

Sogar ein gegenüberliegendes Gebäude wurde beschädigt. Zum Glück wurde niemand verletzt. Von der Explosion aus dem Schlaf gerissene Anwohner alarmierten die Polizei. Als ein Streifenwagen am Tatort eintrifft, rasen die Täter mit einem Audi RS 3 davon.

Es beginnt eine filmreife Verfolgungsjagd!

Ein Zeugen-Video zeigt den Beginn der Verfolgungsjagd an der Volksbank in Kierspe (Sauerland): Der Audi der Gangster braust davon, ein Streifenwagen hinterher

Foto: Privat

Zehn Minuten später preschten die Gangster durch Halver, konnten dort allerdings nicht gestoppt werden. Polizisten sichteten den Audi dann gegen 2.25 Uhr im Raum Wermelskirchen (Rheinisch Bergischer Kreis).

Die Verfolgungsjagd bei einem Tempo von 160 km/h führte über Burscheid nach Odenthal. Dabei brachten die Gangster die Beamten noch in Lebensgefahr, als sie die Polizisten am Steuer ihrer Dienstwagen mit Laserpointern blendeten.

Etliche Streifenwagen blieben den Automatensprengern mit Unterstützung eines Hubschraubers auf den Fersen. 40 Kilometer vom Tatort entfernt nahm die Audi-Flucht dann ein jähes Ende – die Gangster steckten in Odenthal in einer Sackgasse fest.

Der sichergestellte Fluchtwagen: Die Reifen des Audi RS3 sind platt, weil das Auto über ein von der Polizei ausgelegtes Nagelbrett gefahren ist

Foto: Polizei

Noch immer gaben sie nicht auf, flüchteten zu Fuß in einen nahegelegenen Wald, versteckten sich. Doch keine Chance, die Wärmebildkamera des Hubschraubers spürte sie auf. Unter Einsatz von Pfefferspray wurden sie schließlich überwältigt.

Die Polizei ist in dem Wald bei Bergisch Gladbach deutlich in der Überzahl, die Verbrecher haben keine Chance

Foto: Polizei

NRW-Innenminister Herbert Reul (70, CDU) zu BILD: „Eine lange Verfolgungsjagd vom Tatort über die Autobahn in den Wald, mit Einsatz von Polizeihubschrauber und Nagelsperre: Was da vergangene Nacht in Kierspe begann und in Bergisch Gladbach endete, ist ein Glanzstück polizeilicher Fahndungsarbeit. Hier wurde blitzschnell gehandelt, alle Register gezogen und am Ende die mutmaßlichen Sprenger dingfest gemacht. Die beteiligten Polizisten haben da vergangene Nacht ganz viel richtig gemacht, der Einsatz und die drei Festnahmen sind mustergültig.“

Herbert Reul lobt die Arbeit der Polizisten

Foto: Ann-Marie Utz/dpa

Ob und in welcher Höhe die Festgenommenen in Kierspe Beute machen konnten, ist noch unklar.

Bereits vor drei Wochen hatten Automaten-Sprenger in dem Ort zugeschlagen. Damals sprengten sie ein SB-Terminal der Deutschen Bank, flüchteten mit Bargeld in unbekannter Höhe. Zeugen sahen damals vier Männer in einem dunklen Kombi davonrasen.