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Spürhund-Staffel in Türkei gelandet - Hope (7) soll Menschen aus den Trümmern retten

Von: Til Biermann (zzt. in der Türkei)

Hatay (Türkei) – Diese Hündin macht Hoffnung!

Um 6.48 Uhr landeten gestern 43 Retter und sieben Hunde der Hilfs-Organisation ISAR-Germany (170 Mitglieder, 2003 gegründet) in der Türkei. Mit an Bord: eine Malinois-Hündin (7) mit dem Namen Hope (deutsch: Hoffnung). Sie soll Überlebende in den Trümmern finden!

Kurz vor dem Boarding am Flughafen Köln: Hope liegt brav im Platz

Foto: Stefano Laura

▶︎ Das Ziel der Retter: die Kleinstadt Hatay. Hier sind unzählige Häuser durch das Erdbeben eingestürzt, unter Schutt und Steinen liegen noch Menschen, die auf Rettung warten – ein Job für die Hundestaffel und Hope.

Frauchen Astrid Kalff (55, Betriebswirtin aus Mainz): „Wir suchen keine Toten, wir suchen nach Lebenden. Etwa 70 bis 72 Stunden kann ein eingeschlossener Mensch unter Idealbedingungen überleben.“

Hopes Spürnase wurde dafür drei Jahre lang ausgebildet. Kalff: „Beim Training versteckt man das Lieblingsspielzeug des Hundes mit einem Menschen unter Steinen. Der Geruch des Menschen ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Kommando zum Start ist: ‚Such und hilf!‘“ Einen Fund zeigt sie durch Bellen oder Scharren an.

Systematisch durchkämmt die Rettungsstaffel die Stadt. Wo Eingeschlossene vermutet werden, wird die Hündin von der Leine gelassen.

Foto: Stefano Laura

Angekommen in Hatay Kirikhan muss die siebenjährige Hündin alles geben. Denn: Es ist die Hölle auf Erden.

Ahmed Mosul (18) steht vor einem zerstörten Haus: „Wir brauchen Hilfe, wir brauchen Hunde, die riechen. Meine Mutter ist noch da drinnen. Die anderen haben wir retten können, aber sie müssen wir noch finden. Wir haben Stimmen gehört, aber wissen nicht wo.“

Ohren aufgestellt, die Nase arbeitet – Hope auf der Suche nach Überlebenden

Foto: Til Biermann

Daneben sitzt ein alter Mann mit blutendem Unterarm, wird erstversorgt. Mosul sagt: „Ihn haben wir herausziehen können.“

Hope kommt aus einem Hauseingang, hinter ihr ein Kollege von SAR-Germany

Foto: Til Biermann

In der Stadt sind viele Häuser zusammengesunken, Rauch von Feuern ist in der Luft. Ein Haus hat sein erstes Stockwerk verloren, ist in sich zusammengesackt. Menschen wärmen sich an Lagerfeuern. Andere suchen in Trümmern nach Habseligkeiten. Viele Geschäfte sind geplündert.

▶︎ Dr. Steven Bayer (43), der ISAR-Einsatzleiter sagt: „Wir müssen jetzt erstmal das Lager aufschlagen, alles organisieren. Es wird in dieser Stadt viele geben, die noch suchen. Wir müssen geordnet vorgehen.“ Und leider, so sagen die Retter, auch viele, die in der Hoffnung noch Stimmen hören, die schon gar nicht mehr da sind.

Aus einer Ruine wurde ein toter Mensch gezogen. Hoffentlich macht Hope ihrem Namen alle Ehre!